Getriebe 560SL: Hochschalterverhalten komisch und Kickdown geht nicht

Hallo Martin,

wenn wir sagen wir mal ein schwäbischer Hausmeister wären und sparen unser oberstes Gebot wäre, wir aber weder am falschen Ende sparen noch unser Geld zum Fenster hinausspülen wollten, welche Überlegungen könnten wir anstellen?

Wenn ich kurz was vorlegen dürfte:

1. Wie sieht dein B 2 denn im Detail aus? Du schriebst von einem Riss im Belag. Es hat aber im Betrieb ohne Beanstandung gedient. Was wäre, wenn du es mit deinem Körper zwar nicht gerade reindrücken, es aber eigenfingrig schön wieder einsetzen würdest? Ja, ich weiß ich weiß... - wir fahren kein Fahrzeug einer längst verblichenen Marke, von welcher es seit vielen Jahren nicht ein einziges Neuteil mehr gäbe und jenes B 2 somit zum besten, was am Markt zu bekommen wäre, zählen würde, weshalb sich ein jeder wahrer Liebhaber reisen würde und sich darum reißen, das selten edle Teil zu ergattern, zu verbauen und sich an dessen langjähriger Funktion zu erfreuen.... - ich weiß, Martin, ich weiß...

2. Welche Dichtungen brauchst du denn letztlich?

Radialwellendichtringe tragen mitunter große Namen zwischen kleinen Maßen und bei elring gibts nicht nur den O-Ring.

Was du sicher brauchst ist die große Flachdichtung unterhalb der Ölverteilplatte. Was hast du denn sonst noch alles vor? Willst du alles, was zwischen Dichtung und Wahrheit liegt, runderneuern?

Du könntest einen Plan B alsbald ausbaldowern und die möglicherweise mögliche Alternative auf dich wirken lassen.

Aber ungeachtet schwäbisch anmutender Sparmaßnahmen im abgeschotteten Braunschweiger Außenwerkstättle zeigst du auf niemand, zeigst aber auf, dass dann Mann sein Getriebe um etwa dein Preis eines Spülvorgangs auch instandsetzen kann. Das ist doch so schlecht nicht. Selbst, wenn Mann noch das ATF in seine berechnenden Berechnungen einbezieht.

Winni

Hallo Winni,

hier mein B2:

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Klar könnte das noch weitere Jahre seinen Dienst verrichten, aber 2 Dinge sprechen dagegen:
1. ich weiß jetzt wie es aussieht
2. es ist das Teil, das mit Abstand am tiefsten in den Eingeweiden der Kiste sitzt.

Bei den Dichtungen brauche (und will) ich einfach alle. Sorry mein Freund, aber an der Stelle gilt ganz klar: Alles (das Beste) oder nichts. Ich bin mit teilweise sehr erfreulichen persönlichen Kontakten in Verhandlung mit diversen Lieferanten und werde das Ding jetzt durchziehen. Auf keinen Fall werde ich einen halben Getriebeüberholungspreis für ein paar Originalteile hinlegen. Und wenn ich dann eine Bauchlandung mache und nächstes Jahr dann doch mit eingezogenem Schw*** an der Teiletheke des Freundlichen stehe, in der einen Hand den Koffer voller Geld, in der anderen mein triefendes und qualmendes Getriebe, dann ist das halt so und ich habe es nicht besser verdient. Aber die Nummer hier ist mir zu groß. Wir haben in unserem Haushalt auch noch andere Bedürfnisse die finanziert werden sollen und müssen.

Grüße Martin



[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Gullydeckel am 05-12-2016 18:22 ]

Martin,

Mercedes hat und hatte noch nie solche Teile für die Automaten selbst hergestellt, die meisten Teile kommen aus den USA von Borg-Warner. Du kannst also ohne schlechtes Gewissen diese Teile kaufen.

Gruss
Andi

Hallo Andi,

vielen Dank für den Tipp. Aber wie erkenne ich solche Teile?
Ich bin zur Zeit an folgenden Quellen
Fa. Berger (automatik-berger.de)
Fa. Hetzel (fzth.de)
Fa. Carus (carus-parts.de)

Gerade das Bremsband gibts als Schnapper für knapp 150 EUR (Hersteller/Vertrieb Vaico), da finde ich aber keine Referenzen zu. An dem Teil muss ich mich auch nicht kaputtsparen, aber 300 EUR für den Original-Dichtsatz müssens nicht sein. Hatte mal (neben dem Originalen) einen Dichsatz für Lenkgetriebe gekauf (aus Neugier), der hat 9,57 EUR gekostet. Passte für mein LG nicht komplett, aber es waren Radialwellendichtringe von Kaco drin. Also der Preis sagt schon mal nichts über die Qualität.

Woran erkenn ich ein Borg-Warner-Bremsband?
Bei Ebay USA werden B2 Bremsbänder für 125$ angeboten mit dem Hinweis, es seinen die gleichen Teile, die man auch am Mercedes-Tresen kriegen würde. Es gibt also Möglichkeiten...

Bin für weitere Anregungen empfänglich.

Grüße Martin

Hallo Martin,

einer Firma, die selber Überholung von Automatikgetriebe anbietet, sollte man vertrauen können. Aber nichts desto trotz, Borg-Warner liefert fast 95% (durch Aufkäufe weltweit) aller Reibkomponenten für Automaten, deshalb ist die Chance auch gleich gross, genau solche Teile zu bekommen.

Hast Du schon mal auf der Homepage von denen nach einem Wiederverkäufer gesucht?

Gruss
Andi

PS: Vaico liefert auch einwandfreie Ware, das ist eine Handelsfirma namhafter alter deutscher und europäischer Premiumhersteller.[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : agossi am 05-12-2016 20:37 ]

Hallo Andi,

Volltreffer! Zwar kommt man über ihren Produktfinder weder an unseren Getriebetyp noch an Bremsbänder, aber der "Find a Distributor"-Knopf führt zu Fa. Hetzel (die hatte ich schon auf dem Radar) sowie zu einer Fa. Newco-Autoline. Die Webseite ist ein bißchen so gemacht, als ob die Leute eine Bargeldallergie haben, aber das Angebot kann sich sehen lassen. Da werde ich umgehend anfragen.

Grüße Martin

Hallo Martin,

Kommissar Andis heiße Spur über gleichermaßen dunkle wie aussichtsreich erhellende Vertriebswege von Borg-Warner-Teilen ist eine Verfolgung über alle Kanäle bis hin zum internetten Dealer vor Ort im virtuellen Vorort wert, wenngleich das B 2 ob des Risses in Ermangelung von Erbrochenem nicht zwingend ersetzt werden müsste, sondern vielmehr viel weniger Überlegungen zum Belag denn zur fragwürdigen Restlaufzeit des Stahls als Argument für ein preiswertes Neuteil in der Super Leicht Waagschale liegend wiegen würde.

Wenn sich dem Originalteil in der Verpackung mit dem Dreizack im Ring entsprechend das aus anderweitig strömenden Kanälen verfügbare Teil gleichermaßen geändert hat, wirst du sehen, ob dir der Bremsbanddealer zur Paarung auch einen entsprechend angepassten Drückkörper empfiehlt, was ein Indiz für eine weitere Übereinstimmung der Teile sein könnte.

Wenn du so weitermachst, unterbietest du mit deiner Individualinstandsetzung noch den mitteldeutschen Durchschnittpreis für einen originären ordinären Ölwechsel und kannst die eingesparten Tausender beispielsweise in deinem Wasserkasten ablegen.

Winni

Hallo Winni,

wo Du das mit dem Druckkörper gerade ansprichst. Den hatte Mercedes ja auch mit angeboten. Wie ich das verstanden habe ist der Unterschied aber nur die umlaufende Nut (um ihn unempfindlich hinsichtler der rotatorischen Einbaulage zu machen).
Gibts noch andere Unterschiede?

Mit Fa. Hetztel habe ich gerade telefoniert, die haben mir bestätigt dass sie Vetriebspartner für Bremsbänder und Lamellen von Borg-Warner sind und mir diese Teile auch anbieten. Bin jetzt auf die Preise gespannt.

Grüße Martin

Hallo Martin,

wenn etwa Marcel eigens für dich in dessen EPC-Kugel nach dem Bremsband 2 schielen würde, dann könnte unser unabhängig von der Fahrtrichtung rechtsrheinscher Forumfreund flugs bestätigen, ob dein B 2 meiner Annahme zufolge „ersetzt mit“ (dem geänderten Druckkörper) katalogisiert ist oder ob die beiden ungleichen Partner losgelöst vom nachgiebigen Druck der Körper eine moderne Beziehung in größtmöglicher Unabhängigkeit voneinander führen, wobei dir dein Lieferant in spe mutmaßlich zueinander passende Teile als Ersatz auf Anhieb passend liefern wollen wird.

Falls also das bei Mercedes-Benz erhältliche Bremsband geändert wurde und im Zuge dessen auch der zugehörige Druckkörper und wenn dann ein paarweiser Ersatz angezeigt sein, dann sollte das Traumpaar einem Vertreiber von Teilen des nun hier unterstellten MB-Lieferanten bekannt sein.

Wenn etwa Marcel die alte und die neue ET-Nummer des Druckkörpers ausfindig machen kann, könntest du jenen Informationsgehalt ggf. mit denen deines Anbieters abgleichen.

Erneuern nur, was erneuert werden muss.

Winni

Das ist mein Plan. Nur das erneuern, was erneutert werden muss.

Da ein eventueller Bremsbandlieferant sicher nichts von meinem jetzigen Teilestatus (werder dem des Bandes noch Druckkörpers) weiß hier noch mal die Frage: Was ist der Unterschied am Druckkörper (oder ggf. auch am Bremsband)?

Woran könnte ich also erkennen (außer an irgendwelchen Listen auf denen Nummern stehen die ich vielleicht an meinen Teilen nicht wiederfinde) welche Teile zu paaren wären und welche nicht.

Grüße Martin

Servus Martin,

die Druckkörper unterscheiden sich je nach Version in der Länge des Druckkörpergehäuses und in der Federrate + Länge der inneren Feder. Bei der letzten Version zu vorletzten Version z.B. ist die Länge um 0,5 mm gewachsen und die lineare Federkraft über die Länge um ein paar Prozent gestiegen.

Federnde Grüße
Richard

Hallo Martin,

welche Änderungen mit welchen Merkmalen einhergingen und welche Teile mit welchen kompatibel sind kann ich dir nicht sagen, weshalb ich mich nach der mercedestypisch meist genauen Dokumentation im EPC richten würde. Wenn Bremsband A durch Bremsband B ersetzt wurde, jedoch paarig in Verbindung mit Druckkörper C, dann könntest du mit den MB-Nummern deinen Händler zum Nummernvergleich herausfordern.

@ Richard: Du hast wohl Zugang zur ET-Dokumentation. Machbarkeitsfrage: Könntest du mit der FIN von Martins SL klären, wie die aktuelle Teilenummer des Bremsband 2 lautet und ob dieses in Verbindung mit einem neuen Druckkörper ersetzt wurde? Vielleicht würde das weiterhelfen.

Winni

Hallo Winni,

die Dokumentation nach Mercedes ist ja nicht das Problem. Der EPC sagt folgendes:
Meine Getriebenummer 722.313 03 059099
Serienmäßig verbaut müsste sein
Bremsband B2 126 270 1562
Druckkörper 126 270 2089 (bis Getriebenummer 38360

Jetzt wird nur noch das Bremsband 126 270 2062 angeboten, zu dem der Druckkörper 124 270 1089 dringend empfohlen wird.

Das ist zunächst alles klar beschrieben. Wenn ich jetzt aber ein Bremsband erwerbe, bei dem nicht ersichtlich ist ob es der ersten oder letzteren Spezifikation genügt, an welchem Merkmal kann ich dann feststellen, welcher Druckkörper dazu nötig wäre?
Es muss doch irgendein Maß oder Merkmal geben das man prüfen kann.

Das ist meine Frage.
Richard konnte hier schon mit Details dienen, für die grundlegende Funktion und Einstellung ist zunächst das Maß zwischen den beiden Druckstücken (habe den korrekten Namen nicht parat) von Bremsbandkolben und Druckkörper im verbauten Zustand wichtig. Das Maß bestimmt ja letztlich das Bremsbandspiel. Wenn sich im Inneren der Aufbau und die Federrate etwas geändert haben, dann wäre u. U. der Einsatz eines neueren Druckkörpers ggf. ratsam, aber technisch optional. Wenn die Gesamtlänge anders ist weil z. B. auch die Taschentiefe im Bremsband anders ausgeführt wurde, dann wäre die Verwendung obligatorisch.
Ich denke, bei der Änderung wurde seitens Mercedes darauf reagiert, dass hin und wieder die Druckstücke in der Ölwanne lagen.

Grüße Martin

Hallo Martin,

die Frage wurde verstanden, konnte aber nicht beantwortet werden. Wenn Richard Zugriff auf Zeichnungen der Bremsbänder hat und maßvoll helfen könnte, dann könntest du flugs mit deinem meist ungenutzten zur Schieblehre umgenutzen Messschieber vergleichend tätig werden können. Ohne Maße oder Merkmale bist du auf den auserwählten Lieferanten und auf dessen dann gelieferten Teile angewiesen, welche es eben dann nach Vorlage zu vergleichen oder zu vermessen gilt.

Ähnliches ist nicht dasselbe und original MB ist eben original MB. Würdest du dein B 2 mit dem Druckkörper weiterverwenden, trete deine Fragestellung als Problem nicht in Erscheinung, aber in der langjährigen Beziehung zwischen dir und einem Bremsband gibt es diesen Bruch, der dem Anschein nach nicht zu kitten ist.

Möglicherweise wird dein Lieferant dir sagen, ob er "entsprechend" MB-ET-No. 126 270 1562 und
"entsprechend" MB-ET-No.126 270 2062 zwei verschiedene Borg-Warner Nummern kennt oder ob sein Universalbremsband, vor dem Andi (nicht Borg) nicht gewarnert hat, gleich zweier Fliegen mit einer Klappe beide Nummern abdeckt. Gleiches gilt für die beiden Druckkörper. Kennt er eine Nummer oder zwei, unterscheidet er oder handelt er, im Gegensatz zu original Mercedes-Benz Ersatzteile, mit seinen Einheitsdruckkörpern oder macht auch er den Unterschied? Schließlich wird die Einkaufsquelle nicht zuletzt als verlässlich angesehen, weil der Dealer selbst ATF verspritzt.

Wer verkauft, haftet. Für das Beste, oder nichts.

Winni

Servus Martin,

wenn man mal anfängt zu recherchieren.....
Ich hatte ja bereits geschrieben, dass sich die Druckkörper, die ja auch eine Ventilfunktion (Reaktionsventil) haben, u.a. auch in der Länge geändert haben. Mit deiner Getriebenummer kann ich das konkretisieren. Die Länge des Druckkörpers hat sich um insgesamt +1,1 mm geändert. davon entfallen 0,6 mm auf die Gehäuselänge und +0,5 mm auf eine Huberhöhung. Zunächst dachte ich, dass das Bremsband an der Lasche für den Druckkörper ebenfalls verändert wurde. Ist es nicht. Die maßliche Veränderung erfolgt an der gegenüberliegenden Seite, dort wo der Druckkolben mit dem Druckstift ansetzt. - 0,5 mm. Wenn dich das Maß im Detail interessiert, dann schicke mir doch deine e-mail Adresse per PN. Ausmessen ist mit Hausmitteln etwas schwierig.
Was bedeutet das für dich:
Das Bremsband 20 65 kannst Du mit deinem vorhanden Druckkörper verbauen. Der geänderte Druckkörper 01 89 in der letzten Version verbessert das Rückschaltverhalten unter Zug von 4->3 und von 4->2. Wie konkret sich das in der Praxis auswirkt kann ich Dir nicht sagen. Bin kein Getriebefachmann.
Da sich das Maß des neuen Bremsbandes auf der Druckkolbenseite geändert hat, musst Du wahrscheinlich das Lospiel von B2 wieder korrigieren. Messen musst das ja sowieso. Falls Du dich bei ungünstiger Toleranzlage des Lospiels im obersten Bereich bewegst, so dass der längste Druckstift nicht ausreicht, dann MUSST Du den geänderten (längeren) Druckkörper einbauen.
Sollte dein neues Bremsband vom freien Markt einer älteren Version entsprechen, dann hat sich das oben geschriebene erledigt.

Automatische Grüße
Richard

Hallo zusammen,

so, habe nun bei Hetzel bestellt. Langjähriger Getriebeinstandsetzer, Vetriebspartner von/für Teile von Borg-Warner und nette Beratung per Email und Telefon. Preise sehr OK.
Jetzt heißt es abwarten und dann weitere Erfahrungen sammeln. Werde fortlaufend berichten.

Danke an Richard, Andi und Winni für die Unterstützung und den Zuspruch bis hier hin. Bin noch lange nicht am Ziel, aber die leichte Hälfte ist geschafft.

Wenn mir erst die paarenzwanzig Kügelchen aus dem Schieberkasten um die Füße springen oder ich beim Messen vom Bremsbandspiel wahnsinnig werde, dann werde ich wieder auf Euren Zuspruch angewiesen sein.

Grüße Martin

Hallo Zusammen,

leider liegt mein Problem ähnlich gelagert. Ungefähr so wie von Basti geschrieben. Meiner schaltet erst gar nicht hoch. Das geht nur durch anlupfen des Gaspedals, was dann bei Fuß vom Gas gleich vierter Gang bedeutet. Alleine schaltet er eigentlich nur bei Kickdown und Volllast. Sehr sporadisch kommt es auch schon einmal vor, dass er bei kaltem Getriebe und Motor sich dann doch entscheidet so bei knapp 3.000 den nächsten Gang zu schalten. Ist bisher zweimal geschehen.
Leider habe ich hier ein Fahrzeug erstanden, von dem ich erst jetzt durch Zufall erfahren habe, welche traurige und dunkle Vergangenheit er einmal hatte. Daher funktioniert so gut wie gar nichts. Anderseits hängt mein Herz an diesem Auto und Schritt für Schritt lerne ich dazu und werde ihn wieder in ein viel besseres neues Leben zurückholen. Bei meiner Recherche habe ich dann unter anderem auch erfahren, dass der Motor wohl fest war und daraufhin ausgebaut und neu aufgebaut wurde. ( Ist ja letztendlich positiv für ich ) Zudem wurde wohl auch der Simmering einmal getauscht. Das bringt mich auf den Gedanken der vielleicht fehlerhaften Getriebesteuerung. Auch sind die Schaltvorgänge hauptsächlich sehr hart. Nur ausnahmsweise nach dem Kaltstart ist das einlegen auf D oder R beim ersten Mal sehr weich.

Der an mich gut erteilte Rat war der des Getriebeausbaus und dessen Überholung im Fachbetrieb. Nach Euren Beiträgen zum Thema macht sich bei mir die Hoffnung breit auf diese große und kostspielige Maßnahme vielleicht doch verzichten zu können. Es könnte doch sein, dass hier beim Einbau Fehler unterlaufen sind die man leicht korrigieren kann. Ein Versuch waere es wert.

Daher meine Bitte: Könnt Ihr mir sagen, wo und vor Allem wie ich die Verstellung der Reglung ( hinter dem Luftfilter ) vornehmen muss und mir auch eventuell das eine oder andere Foto mit reinstellen.

Übrigens: Öl und Filterwechsel habe ich gerade machen lassen.

Wäre super, jemand von euch könnte mir weiterhelfen.

Herzlichsten Dank im Voraus

Jochen

Hallo Jochen,

zu dem Thema ist hier schon extrem viel geschrieben worden.
Es gilt in so einem Fall zunächst mal die Basics zu prüfen: Unterdruckversorgung für die Modulierdruckdose, Funktion der Dose und Einstellung/Funktion Steuerdruckzug. Von einem erträglich eingestellten Ölstand gehen wir mal aus.
Wir reden hier auch von einem 560SL? Hinweise auf's Fahrzeug wären immer hilfreich.

Hier auf diesen Seiten gibt's alle Info's rund um das Getriebe.
mercedesclubs.de/books/werkstatthandbuecher/W123-Band2/#632
Da kannst Du mal blättern, alle Arbeiten werden da hervorragend beschrieben.

Im Forum gibt's gerade zu meinem Getriebeproblem noch ein paar andere Seiten wo auch viele Details diskutiert werden:
sternzeit-107.de/de/forum/forum-107/1684...sl-wo-ist-der-fehler
sternzeit-107.de/de/forum/forum-107/1634...kupplungen-k1-und-k2

Schau aber erstmal nach dem Zug und dem Unterdruckschlauch (ist er auf beiden Seiten gesteckt, wenn man am motorseitigen Anschluss mit einer Vakuumpumpe saugt, baut sich dann ein Unterdruck auf und wird der auch gehalten).
Deine Fehlerbeschreibung klingt für mich aber so, als wäre der Steuerdruckzug in weit gezogenem Zustand verklemmt.

Grüße Martin

Guten Morgen Martin,

vielen Dank für Deine schnelle und ausführliche Antwort. Entschuldige bitte mein Versehen. Wie von Dir richtig eingeschätzt ist es ein 560 SL Baujahr 1987 mit 62.000 Meilen. Leider hatte ich mich zum Kauf im April dieses Jahres durch die niedrige Laufleistung, eine Car Classic Bewertung mit 2 und geringen Anzahl von nur zwei Vorbesitzern verleiten lassen. Nun aber habe ich durch Zufall erfahren, dass der Wagen über 10 Jahre in Ungarn in einer Scheune verbracht hatte, ohne auch nur einmal bewegt zu werden. Eigentlich wollte ich mein gesetztes Budget in die Ästhetik stecken, aber nun sind etliche tausende nur in die Technik geflossen um ihn überhaupt wieder einigermaßen zu Laufen zu bekommen. Leider bin ich hier bei mir nicht mit Mercedes R107 Fachleuten gesegnet. Jeden Schritt müssen mein Mechaniker des Vertrauens und ich uns relativ mühsam erarbeiten.

Also beim Getriebe hatten wir Ölwechsel, inklusive Filter und Wandler gemacht. Drinnen ist von Mercedes freigegebenes ATF III und Ölstand liegt bei über 15 Meilen warmgefahrenem Getriebe und laufendem Motor in Position P bei kurz unter der Max Markierung. Öl der Hinterachse hatten wir gleich auch gemacht.

Am Wochenende war eigentlich die Anpassung des Hardtop geplant, aber seit gestern Abend fährt die linke Seitenscheibe nur noch zur Hälfte hoch. Muss wohl irgendetwas gebrochen sein. Arbeit für das Wochenende.
Dann schaue ich mir auch Deine Links mal genau an und dann gleich nächste Woche dran.

Danke und schönes Wochenende
Jochen

Hallo Jochen,

nur nicht den Mut verlieren. In den ersten 2 Jahren habe ich auch ohne Ende solche Probleme gejagt. Es wird aber mit der Zeit besser

Wenn Du die Türpappe runter hast, dann gleich einen Blick unten in die Tür werfen ob da Dinge rumliegen. Üblich sind abgefallene Führungsklötze (auch ein Dauerthema hier). Das kann man aber ohne Geld beheben. Bei mir war zudem noch die Halterung der Spiralfeder gebrochen. Da könnte ich einen einfachen und preiswerten (1€) Reparaturtipp anbieten.

Grüße Martin

Hallo Zusammen,

gestern Abend habe ich mir noch einmal alle Eure Tipps und Ratschläge einzeln durchgelesen. Leider bin ich auf dem 560 SL noch ziemlich neu und muss Teil für Teil begreifen und durch Eure Hilfe auch schon lösen können. Aber mein Weg ist lang befürchte ich.

Bei mir treten die folgenden Probleme seit Anfang an auf:

- Getriebe schaltet nur hoch bei Gaswegnahme. Also Pedal an lupfen bedeutet nächst höherer Gang.
- Getriebe schaltet sehr hart.
- Auch hält er nicht den Gang sondern schaltet sehr früh immer wieder runter.

Ausnahme: Bei kaltem Getriebe kommt ganz vereinzelt vor, dass ein Gang auch schon mal bei niedriger Drehzahl geschaltet wird. Beim kalten Getriebe sind auch die Schaltvorgänge weicher. Auch das Gaspedal an sich ist normal weich.

- Kickdown funktioniert
- Ölwechsel und Filter wurden gerade gemacht.
- Ölstand ist Ok.

Das Getriebe wurde. Soweit ich weiß, vom Vorbesitzer relativ kurz vor dem Verkauf an mich schon einmal ausgebaut zwecks Wechsel des Simmerings sagte man mir.

Nachdem ich jetzt alle Eure Beiträge gelesen habe und mich strikt der Aussage gegenüber verweigere, mein Getriebe sei Geschichte, glaube ich fast es hier mit dem Problem des Steuerdrucks und auch sogar mit dem Schalter zum ersten Gang zu tun zu haben.

Da ich allerdings fast ausschließlich auf mich alleine gestellt bin, lautet meine Bitte bzw. Frage an Euch ob niemand eventuell Fotos davon hat, wo man genau den Steuerdruck reguliert und wo der Bowdenzug zum Getriebe verläuft, sodass ich verstehe wo ich hier ansetzen soll.

Der betreffende Schalter vom ersten in den zweiten Gang sollte sich, wenn ich das richtig verstanden habe in der Schaltkulisse selbst befinden. Da wo man den Schalthebel nach rechts in die Gasse drückt. Hierzu muss ich allerdings anmerken, dass ich beide Gänge vor kurzem gefahren habe. Er schaltet manuell in den ersten Gang und dann auch manuell durch Bewegung des Schalthebels nach links in den zweiten.

Im Stadtverkehr schalte ich normalerweise auf Stufe 3 im Getriebe weil ja jedem Zurücknehmen des Gaspedals hochgeschaltet wird und er dann zu schnell läuft.

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen bei meiner fahrenden Baustelle, so ein Problem nach dem anderen zu beheben.

Er springt auch sauber an und wenn er kalt ist läuft alles richtig gut. Der Motor zieht sauber und das Gaspedal ist direkt und weich. Nach einigen hundert Metern fehlt es dann aber wieder an Leistung und einwandfreiem Durchzug. Das fühlt sich an als ob das Gemisch viel zu fett ist. Einmal warmgefahren und ein paar Mal hochgedreht geht es dann besser, aber das Anfahren an der Kreuzung ist mit Vorsicht zu genießen, weil ein etwas zu schneller Druck auf das Gaspedal mit einem Blubb den Motor zu schweigen bringt.

Meine Werkstatt sagt mir, ich solle das so lassen und froh sein, dass er jetzt so liefe wie er läuft.

Also erst einmal Getriebe. Vielleicht könnt Ihr mir ja mit ein paar Fotos und kleiner Beschreibung wo ich hinter dem Luftfilter hinzugreifen habe.

Danke Jochen

Hallo Jochen,

gut dass Du das so pragmatisch siehst. Mit Sicherheit gibt's an dem Ding viele Baustellen und einige werden sich gegenseitig beeinflussen.
Deine Schlussfolgerungen klingen so, als wenn Du schon viel Lesestoff verarbeitet hast. Das ist sehr gut, weil nur so und mit weiteren Probebohrungen im Motor- und Getrieberaum geht's voran.

Aus Deiner Beschreibung kann ich zwei Hinweise ableiten, aber ich bin weder Motor- noch Getriebeexperte. Zwar habe ich meines erfolgreich überholt und schließlich auch repariert, bin aber weit davon entfernt, alle Geheimnisse zu kennen.

Folgende Vorschläge hätte ich trotzdem zu bieten: Um die Spur mit dem Schalter bzw. auch einer ggf. indifferenten Bestromung des Magnetventils auszuschließen bzw. zu prüfen, kannst Du einfach den Stecker am Magnetventil des Getriebes abziehen. Bitte sicherheitshalber isolieren, damit es nicht funkt wenn er während der Probefahrt da herum baumelt.
Man kommt da gut dran (unten rechts neben dem Anschluss der Kardanwelle - es geht ein Kabel dran ... ist ggf. das Abschirmblechzeug im Weg, das kriegt man aber schnell gelöst. Getriebe abfangen nicht vergessen).
Das Magnetventil wird außer vom Kickdown-Schalter bzw. dem Schalter in der Schaltkulisse auch noch von einem Steuergerät betätigt. Das führt dann z.B. im Warmlauf dazu, dass der 2. Gang so lange drin bleibt und der Motor hochdreht. Eine Maßnahme um den Kat schneller warm zu bekommen.
Also: Kabel ab und schauen was sich ändert.

Der Steuerdruckzug (frag mal Google, guten Suchbegriff "bowden cable mercedes 722.3") ist nahe der Spritzwand grob an der Stelle eingehängt, wo der Durchtritt der ganzen Gaspedalmimik ist. Also so hinten zwischen dem "V" und dem Lüftungskasten.

Was das Gerucke angeht: Das klingt irgendwie nach Unterdruck/Modulierdruckdose. Das könnte ggf. auch zu deinen Betriebsstörungen im Warmlauf passen. Wahrscheinlich hast Du diverse Unterdrucklecks. Entweder schon/nur in der Unterdruckversorgung der Modulierdruckdose (geht ungefähr genau dort an's Saugrohr wo auch der Steuerdruckzug angeschlossen ist) oder noch an vielen anderen Stellen und der Motor zieht dort Falschluft bzw. klaut der Dose den Unterdruck.

Grüße Martin

Das mit dem Motor klingt für mich nach Einspritzdüsen. Ist zwar ned ganz billig, aber die solltest du so oder so mal wechseln.

@Getriebe, hier würde ich mal den Steuerdruckzug nachziehen, es klingt als ist das lose.

Hallo Martin,

erst einmal ein großes Dankeschön an Dich für Deine Ausführungen. Man sollte nie vergessen, dass da jemand vollkommen uneigennützig mit deinen Problemen auseinandersetzt und dann seine Erfahrung so textlich formuliert, dass sie jedem verständlich ist. Ich glaube, so etwas kann man nicht genug loben.
Also gelesen habe ich alles sogar dreimal. Google hat mich auch schon der Sache näher gebracht und am Wochenende hoffe ich mich der Geschichte einmal annehmen zu können. Anfangen werde mit dem beliebten Bowdenzug und auch mal die Membrane zumindest in Augenschein nehmen. Vielleicht ist ja was zu sehen oder auch bei mir ein Schlauch nicht aufgesteckt.

Ich muss halt wegen solcher Sachen immer in die Werkstatt wegen der Bühne. Will ich dabei sein geht das dann wieder nur am Samstag Vormittag und da wiederum ist in der Werkstatt Hochbetrieb. Es bedarf also immer einer gewissen Organisation .

Irgendwie geht es aber doch Schritt für Schritt weiter. Und das Auto ist den Einsatz allemal wert.

Wir hatten letzten Sonntag Top Wetter. Dann am Nachmittag mit offenem Verdeck am Lago zu cruisen, ist halt super und lässt vieles vergessen was noch so richtig funktioniert.

Also nochmals Danke.
Jochen

Danke für Deine Antwort. Ich bin um jeden Tipp und jede Anregung verlegen und dankbar.

In die Einspritzdüsen hatte ich schon investiert. 8 neue originale Düsen samt neuer Verkablung von Bosch waren so ziemlich meine erste Investition. Dies einmal verbaut, brachte keine Verbesserung. Der Motor wollte einfach nicht. Dann stellte man eher durch Zufall fest, dass bein den Düsen kein Benzin, sondern an dessen Statt eine braune Brühe ankam. Also Tank gereinigt, neuen Filter verbaut und auch zwischenzeitlich Benzinpumpen etc. Alles neu. Die neuen Einspritzdüsen wurden ausgebaut und vom Fachmann gereinigt. Anschließend dann Tank - weise teure Reinigungsmittel bei 100 Oktan Sprit durchgeschossen.

Der Motor war beim Vorbesitzer angeblich raus und ist Grundüberholt worden, da der Wagen immer angeblich, über 10 Jahre gestanden haben soll. Der Tank sei damalig innen beschichtet worden. Leider decke ich vieles über dieses von Car - Classic mit der Note zwei beurteilte Auto erst langsam und mehr oder weniger Zufall auf.

Mein Problem ist einfach nur eine Fachwerkstatt die was vom 560 ger versteht und hier leider nicht gibt oder von mir noch nicht gefunden wurde. Die sagen immer sie können das, aber leider ist dem dann doch nicht so.

Also Danke und Gruss
Jochen

wo wohnst du denn? Also hier in Berlin hab ich den besten MB Mechaniker der Welt.

Bei deiner systematischen Fehleranalyse schwant mir böses bzgl. des Motors. Wieviel hat der runter? Klingt nicht gut

mcdarookie schrieb: wo wohnst du denn? Also hier in Berlin hab ich den besten MB Mechaniker der Welt.

Oh je,

wenn das Obelix116 als der bisher beste MB Mechaniker der Welt liest, wird er Dich und Deinen Mechaniker zum Duell fordern

Schaut man in das Profil des Postenden, sieht man tatsächlich den Wohnort: Wie er ja auch schrieb, lebt er am Lago -> Lago die Garda.

Dann schicke mir Obelix116 doch mal vorbei. Ich übernehme die zwei Übernachtungen am Gardasee von Freitag auf Sonntag. Vorausgesetzt der Samstag Vormittag gehört mir und meinem Auto alle zusammen in der Werkstatt. Nicht zum reparieren, sondern zur Fehleranalyse und Erstellung einer To do Liste.

Angebot steht.
Gruss
Jochen

Würde ich mal in Berlin wohnen… ich wäre sofort bei Deinem Mechaniker. Leider aber lebe ich am " schönen " Gardasee in Norditalien und Berlin ist genauso eine ganze Ecke weit weg, wie hier ein Mechaniker der etwas von einem 560 ger versteht.

Das Fahrzeug selbst hat ehrliche 62000 miles gelaufen. Nach meinem Wissensstand hat der aber über 10 Jahre gestanden. Dann muss wohl die Maschine ausgebaut und überholt worden sein. Anzeichen hierfür sind zum Beispiel die Steuerketten. Die sind definitiv neu und keine 62.000 gelaufen. Auch andere Komponenten sind definitiv neu. Leider aber hat man da auch an der Klimaanlage herumgespielt und auch den Tempomaten irgendwie zum Schweigen gebracht.
Ich glaube nicht, dass man das Auto abschreiben kann. Eher bin ich der Überzeugung, dass ein Fachmann, oder eine Fachwerkstatt durchaus in der Lage ist, hier das sogenannte Wunder zu verbringen. Nicht mal unbedingt durch Austausch vielleicht sogar teurer Teile, sondern eher durch korrektes Vorgehen und Einstellungen.

Leider habe ich das Auto auch aufgrund der Car – Classik Einstufung mit der Note 2 gekauft. Die Note 2 deshalb, weil Lackarbeiten notwendig sind und die konnte und wollte ich auch akzeptieren, denn hier habe ich einen sehr guten Fachbetrieb vor Ort. Leider habe ich die Probefahrt bei saukalten winterlichen Bedienungen machen müssen und damalig nichts großartiges
Feststellen können.

War ganz klar mein Fehler. Die Probefahrt war zu kurz und mein Fachwissen um die Komplexität des Autos absolut nicht ausreichend. Aber eine Wertschätzung lag ja vor, TUV war drauf und H – Zulassung habe ich vor Abholung noch machen lassen. Alles ohne Mängel. Darauf habe ich leider vertraut.

Bis Rosenheim lief er auch ganz ordentlich. Den Brenner habe ich dann mit vier Zylindern erklommen und bin bei der Runterfahrt mehrfach fast abgeflogen. Das hatte ich allerdings mit den alten Reifen entschuldigt, die ich sowieso tauschen wollte. Leider waren es aber auch die Stoßdämpfer, die dann gleich als Erstes neu reinkamen. Die Aussetzer des Motors dachten wir durch den Neueinbau der Zündkabel und Zündkerzen erst einmal in den Griff zu bekommen. Danach kamen dann die Einspritzdüsen dran.

Wie dem auch sei. Mittlerweile liebe ich mein Sorgenkind und ganz langsam werde ich auch hinbekommen. Erst mal Motor und Getriebe, dann Karosserie und zu allerletzt dann Tempomat und Klima.

Das ist kurz umrissen meine Geschichte rund ums Auto.

Ciao
Jochen