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An vielen Stellen unserer Fahrzeuge sind zum Ausführen von Reparaturen Spezial- werkzeuge nötig.

Diese lassen sich für viel Geld bei Mercedes oder im Werk- zeugfachhandel erstehen. Alternativ könnte man vieles aber auch für einen geringen Einsatz an Barschaft in Eigen- regie herstellen. Hier kannst Du Dir Tipps und Anregungen holen.

Spezialwerkzeuge selber bauen? Tja, wer die Maschinen dafür hat, an das Material dran kommt und dann noch weiß, wie sie aussehen müssen, der ist fein raus. Und der "normale" Schrauber?

So oder ähnlich fangen die Gespräche um dieses Thema meistens an und sind der genannten Gründe wegen auch genauso schnell wieder beendet. Daher eines gleich vorweg: Hier geht es nicht um die Ausnutzung der Ressourcen einer gut eingerichteten Fachwerkstatt, vielmehr möchte ich aufzeigen, das ein Hobby-Schrauber mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln und Materialien sich vieles preisgünstig selbst herstellen kann!

In den folgenden drei Beispielen ging es um das Ausbauen der alten Fahrwerkgummis an der Koppelhinterachse meines 380 SL (Bj. 84). Für die drei Werkzeuge habe ich Baustahl benötigt. Dieser fand sich auf dem Speicher in Form eines Beschlages an einer alten Stalltür. Dann brauchte ich noch einige Muttern, Unterlegscheiben und eine Gewindestange (alles M 14) , sowie ein kleines Stück Stahlrohr, was der Baumarkt im Nachbarort für kleines Geld parat hielt.

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Wo die Materialstärke für den gewünschten Einsatz nicht ausreichte, legte ich einfach zwei der abgelängten Metallstücke aufeinander und verschweißte sie. Auch ist es wichtig mit Versteifungen das Einknicken unter Last zu verhindern. Im nächsten Bild ist eine Vorrichtung zum Einziehen der beiden großen Hinterachslager in den Achskörper zu sehen.

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Die benötigten Werkzeuge und Maschinen sind schnell aufgezählt:

  • Spiralbohrer 12 mm

  • Spiralbohrer 14,5 mm

  • Gewindeschneideisen M 14 mit Halter

  • Feile

  • Säge oder Winkelschleifer

  • Schweißgerät

  • Bohrmaschine (am Besten mit Ständer)

Mehr habe ich nicht zur Herstellung gebraucht!

Das folgende Foto zeigt eine Vorrichtung zum Ausziehen der alten Gummilager in den Achsschenkeln, welches bei Weglassen der schwarzen Stahlhülse (ein einfaches Stück Stahlrohr, welches ich der Länge nach geschlitzt habe, um das Gummilager besser wieder heraus zu bekommen) auch zum Einziehen der neuen Lager benutzt werden kann.

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Auch das Ausziehen der Achsträgergummis läßt sich mit einer solchen Stahlbrücke erledigen. Hier habe ich jeweils zwei Lagen Metall aufeinander geschweißt und mit Winkeln gegen Einknicken gesichert. Der Rest ist simple Baumarktware, wie oben beschrieben. Der Preis für alle Materialien, Farbe, Scheiben für den Winkelschleifer und Benzin für die Fahrt zum Baumarkt belief sich auf circa 18,- €.

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Und selbst, wenn kein Schweißgerät zur Verfügung steht, einen Nachbarn oder Schrauberkollegen, der die fertig zugeschnittenen Einzelteile nach Feierabend eben mal zusammenschweißt, ist unter Schraubern meistens schnell gefunden.

Wenn Du Dir auf ähnliche Weise mit den Möglichkeiten, die Deine Werkstatt hergab, selbst helfen konntest und dieses Wissen anderen zu Verfügung stellen möchtest, schick mir Bilder und eine kurze Beschreibung per e-mail zu und ich werde es hier in den Bericht mit einfügen.

Micha B.


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