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D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970

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22 Okt. 2012 14:01 #103030 von Pitterchen-SU
D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970 wurde erstellt von Pitterchen-SU
Hallo Ihr lieben,

stelle mich zunächst kurz vor.

Ich bin der Peter aus Königswinter, nähe Bonn. Meine Frau Claudia und ich besitzen seit 10/2010 einen W109 300 SEL 3,5.

In unserem Fahrzeug ist ein M116 Motor verbaut. Mit Bedenken habe ich mich hier angemeldet, weil diese Seite sich in erster Linie an die R107 Besitzer richtet, man mag es mir nachsehen.

Unser Fahrzeug lief bisher immer einwandfrei, in 03/2011 wurden die vom Vorgänger falsch verbauten Bosch (unterschiedliche Wärmewerte und Made in India) Zündkerzen ausgewechselt gegen NGK BP6E. Das gesamte Zündgeraffel, also die Zündleitungen, die jeweiligen Endstecker, die Verteilerkappe und der Verteilerfinger wurden genauso ausgewechselt wie auch das Triggergebiß.

Der Wagen lief bis vor kurzem ohne Probleme. Wenn der Wagen längere Zeit steht, lasse ich den Motor ab und an eine Zeit laufen, damit sich die Luftfederanlage mit Luft füllt und der Wagen wieder vernünftig steht. Die Luftbälge und die Ventile werden alsbald auch gewechselt. Beim letzten Mal ging der Motor einfach aus. Beim erneuten Starten lief er ganz kurz, einige Sekunden und ging erneut aus. Seitdem haben wir eben dieses Problem.

Die Zündkerzen sind verrußt und nass, was auf zuviel Sprit hindeutet.

Wir haben laut Prüfplan am abgezogenen Stecker des Steuergerätes die Werte geprüft.

Überprüfung: Anschluss: Voraussetzungen: Sollwert:

1. Spannungsversorgung 16-V-11 Zündung ein Bordspannung
24-V-11 Bordspannung
2. Startsignal 18-V-11 Anlasser betätigen 9-12 Volt
3. Druckfühler 7-Ohm-11 Zündung aus unendlich
Massseschluß 8-Ohm-11 unendlich
10-Ohm-11 unendlich
15-Ohm-11 unendlich
4. Druckfühler Primärspule 8-Ohm-10 ca. 350 Ohm
6. Auslösekontakt 12-Ohm-21 Motor starten, wechselnd
Zündverteiler 12-Ohm-22 besser FN 1 0 bis unendlich
7. Drosselklappenschalter 1+2 14-Ohm-20
14-Ohm-9 dito.
8. Leerlaufschalter 14-Ohm-17 Drosselklappe in LL siehe FN 3

9. Lufttemperatursensor 1-Ohm-13 ca. 300 Ohm bei
20 Grad/Celsius
10. Kühlwassersensor 11-Ohm-23 ca. 2,5 kOhm
bei 20 Grad Celsius

________________________________________
Stellglieder:
Einspritzventile 3-Ohm-11 Siehe FN 4
2,4 Ohm
5-Ohm-11
4-Ohm-11
6-Ohm-11
Pumpenrelais 19-Brü-11 Zündung ein Pumpe läuft an.


Diese Werte haben wir soweit alle messen können, bis auf minimale Abweichungen.

Zusätzlich habe ich alle Benzinschläuche in der Ringleitung gewechselt, da waren noch die ursprünglichen mit der Metallummantelung verbaut.

Der Wagen steht derzeit bei unserem Karosseriebauer.

Am Samstag traf dort ein Freund von ihm ein. Ein sogenannter Mercedesspezie. Er ist angerückt ohne jegliches Werkzeug und ohne Teile oder Pläne.

Er hat hier im Kreis eine Werkstatt, ist Meister und war früher bei Mercedes. Seine erste Vermutung war, Benzinpumpe defekt oder wird nicht angesteuert. Daraufhin hat er verzweifelt das Pumpenrelais gesucht (sitzt vorne auf der Relaisplatte direkt vor dem Steuergerät). Dann hat er einen Draht direkt vom Plus der Batterie zur Benzinpumpe gelegt. Und, siehe da, die Pumpe läuft und baut auch den richtigen Druck auf.

Dann haben wir den Benzindruck am Druckregler auf 1,7 bar runtergeregelt, weil die Zündkerzen nass und verrußt waren. Der Wagen springt an, läuft ca. 20 Sek. und geht wieder aus. Die Kerzen sind erneut nass. Dann hat er den Stecker vom Kaltstartventil gezogen, Fehler bleibt. Dann hat er das Kaltstartventil auch rausgenommen. Es tropft nicht und schließt einwandfrei.

Triggergebiß arbeitet einwandfrei und wir haben es trotzdem gegen ein vorrätiges getauscht. Einspritzventile werden angesteuert.

Seine Vermutung, wie gesagt ohne jegliches Werkzeug und ohne Messgeräte, das Steuergerät ist defekt. Er tippt auf veränderte Einspritzzeiten und meint, dass Steuergerät würde die Einspritzventile zu lange ansteuern.

Ich sage….alles Quatsch. Der Wagen ist mit diesem Steuergerät seit wir ihn besitzen, also seit September 2010 einwandfrei mit diesem Steuergerät gelaufen und die verbauten Widerstände verändern nicht plötzlich ihren Wert.

Also:

M116er Motor mit Steuergerät 0 280 002 004

Hab hier was von einem SDF gelesen...Saugrohrdruckfühler. Ist damit diese alufarbene Barometerdose gemeint, welche an der Stirnwand, also unterhalb der Windschutzscheibe verbaut ist?

Wäre toll, wenn jemand einen Tipp für uns hätte, denn natürlich wird nun mal wieder ein defektes Steuergerät vermutet, was ich aber nicht glaube.
Das Steuergerät habe ich ausgebaut und in meiner Werkstatt, ohne Fahrzeug optisch durchgesehen. Die Bauteile, auch die Endstufen habe ich mit dem Kompententester meines Hameg Oscilloscope 203-7 gecheckt, da zeigt sich kein Bauteil defekt. Da sind Präzisionswiderstände verbaut, wie man sie sonst nur noch in High-End-Stereoanlagen findet. Es gibt keine kalten Lötstellen oder ähnliches.

Liebe Grüße an Euch alle und vielen Dank bereits im voraus

Peter






Peter

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22 Okt. 2012 14:44 #103031 von Dr-DJet
Dr-DJet antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

eine D-Jetronic ist uns hier immer willkommen . Du hättest die Frage aber auch im W111 Forum stellen können.

Zunächst mal so viel:
    Ventilspiel und Zündung sind geprüft? Nasse Kerzen könnte gerne auch durch Zündungsprobleme entstehen.
    Alle oben genannten Messungen hast Du an der Buchsenleiste des Steuergeräts gemacht? Wenn nein, dann wieder hole sie nochmals. Denn die alten Motorkabelbäume verlieren gerne mal die Isolation und man bekommt seltsame Schleichströme.
    Der Saugrohrdruckfühler ist im Leerlauf (Leerlaufkontakt hast Du ja verifiziert) ohne Funktion. Da solltest Du das Gemisch mit der Leerlaufeinstellschraube einstellen und mit dem CO-Tester verifizieren.
    Den Benzindruck musst Du wieder hoch auf 2,0 +0,1 Bar drehen. Der muss dann nochmals im Betrieb geprüft werden.
    Das mit dem Kurzschließen des Kraftstoffpumpenrelais ist eigentlich ein K-Jetronic-Trick. Da gehen die Relais immer defekt. Bei der D-Jetronic steuert das Motorsteuergerät die Pumpe. Summt sie für 1-2 Sekunden nach Zündung ein und geht dann aus? Dann ist alles in Ordnung.
    Ich würde an Deiner Stelle mal die Kabel des Motorkabelbaums überprüfen, ob die alle in Ordnung sind. Klemme Dich mit Deinem Oszilloskop mal an die 4 Triggerleitungen. Da solltest Du ein Rechtecksignal von 135° Grad Länge je Kontaktpaar sehen. Die sind alle gegeneinander um 90° versetzt.
    Das Gleiche tust Du jetzt mit den Leitungen zu den Einspritzventilen. Dort solltest Du im Leerlauf so etwa 3 ms lange Impulse mit ca. 3V Amplitude sehen. Das in der Zündreihenfolge, wobei immer 2 Ventile gleichzeitig einspritzen.
    Wenn alles bis auf die Einspritzimpulse stimmt, ist es Dein Steuergerät. Kaufe keines in eBay. Mehr als die Hälfte derer, die ich dort erworben habe, haben in einer oder mehrerer der 16 Funktionsblöcke Probleme. Falls alles auf Dein Steuergerät deutet, melde Dich nochmals.

Viel Erfolg wünscht Dir
Volker


[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Volker500SL am 22-10-2012 14:49 ][ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Volker500SL am 22-10-2012 14:53 ]

Viele Schraubergrüße - best regards, Volker, Admin und Betreiber
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22 Okt. 2012 15:06 #103032 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Volker,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort und schön, dass wir mit unserer D-Jetronik auch hier gerne gesehen sind.

Im W111-Forum schreibe ich ebenfalls als Pitterchen-SU. Auf der dort aktuell zweiten Seite habe ich das Thema bereits erörtert (Steuergerät 0 280 002 004).

Leider kann mir dort aber niemand wirklich weiterhelfen.

Selbstverständlich habe ich alle Signale direkt am Stecker des Steuergerätes gemessen, welchen ich zuvor vom Steuergerät getrennt habe.

Auf diese Art und Weise überprüfe ich ja auch zeitgleich den Kabelbaum.

Ich war mir nicht sicher, ob bei Einschalten der Zündung das Kraftstoffpumpenrelais anziehen und die Kraftstoffpumpe kurz anlaufen muss.

Hatte aber den "Meister" gefragt, ob das so sein muss und er meinte, dass das bei neueren Fahrzeugen durchaus der Fall ist.

Fakt ist, bei Einschalten der Zündung wird die Kraftstoffpumpe nicht angesteuert.

Vielleicht doch das Steuergerät?

Liebe Grüße

Peter

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Pitterchen-SU am 22-10-2012 19:05 ]

Peter

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22 Okt. 2012 15:50 #103033 von Dr-DJet
Dr-DJet antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

dann habe ich Deinen Beitrag im W111 Forum nicht gesehen.

Also ja, die Benzinpumpe wird vom Steuergerät über ein Relais angesteuert. Sie muss unter folgenden Bedingungen laufen:

- Für 1-2 Sekunden nach Zündung Ein
- Beim Starten
- Wenn die Drehzahl über ca. 300/min liegt

Bevor Du jetzt das Steuergerät verteufelst, prüfe erst mal alle Leitungen vom Steuergerät über das Relais zur Benzinpumpe und die Masse der Benzinpumpe nach. Pin 20 br/ws steuert das Relais an. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Kabel korridiert wären oder falsche Kontakte zu anderen Leitungen hätten.

Wenn die mit Sicherheit in Ordnung sind, schicke mir mal per PN Deine email Adresse. Ich kann die 16 Funktionsblöcke eines Steuergeräte oder Saugrohrdruckfühler mit einem selbstgebauten Prüfstand prüfen.

Wobei die Benzinpumpe aber nichts mit Deinen verrußten und nassen Zündkerzen zu tun haben dürfte. Das muss ein 2. Phänomen sein, es sei denn Du hattest vorher einen deutlich höheren Benzindruck als 2 Bar in der Ringleitung.

Gruß,
Volker

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22 Okt. 2012 19:23 #103034 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Volker,

noch einmal vielen Dank dafür, dass Du Dich meinem Problem widmest.

Sehe es genau wie Du auch, die nassen und verrußten Zündkerzen haben nichts mit der Benzinpumpe zu tun, denn der Benzindruck stand nie höher als 2,0 bar.

Werde am Mittwoch Nachmittag den Fehler weiter eingrenzen.

Pin 20 werde ich genauestens nachmessen und den Weg verfolgen. Ebenso natürlich das Pumpenrelais, welches ja wohl vom Steuergerät über Pin 20 angesteuert wird.

Definitiv kann ich aber bereits jetzt sagen, dass die Spritpumpe beim Einschalten der Zündung NICHT angesteuert wird, was möglicherweise doch auf das Steuergerät hinweist, denn die Pumpe wird ja ausschließlich über das Steuergerät angesteuert.
In diesem Zusammenhang habe ich im Werkstatthandbuch etwas über ein Einsekundenrelais gelesen.

Möglicherweise wird die Pumpe also nur dann bei Zündung für einen kurzen Zeitraum angesteuert, wenn seinerzeit dieses Relais nachgerüstet wurde.
Kann aber auch sein, dass ich jetzt völlig falsch liege.

Den Benzindruck werde ich auf jeden Fall wieder auf 2,0 bar einstellen, bevor ich irgend etwas anderes mache.

Gruß

Peter

Peter

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22 Okt. 2012 19:37 #103035 von Dr-DJet
Dr-DJet antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

das Einsekundenrelais beim W111 280SE (nehme an, dass das beim W109 genauso ist), ist eine Verlängerung der Einspritzzeit des Kaltstartventils. Das hat nichts mit der Benzinpumpe zu tun. Die wird bei der D-Jetronic nur vom Steuergerät gesteuert.

Gerne verliert man die Benzinpumpe auch mal, wenn man dämlicherweise den Pluspol an der Batterie nicht festzieht. Die Einspritzung und die Benzinpumpe bekommen ihren Strom nämlich direkt von dem separaten Kabel am Pluspol. Wenn Du den gelöst hast, dann ziehe ihn wieder fest!

Rate mal, woher ich das weiß. Es war das einzige Mal, dass mein 450SL ausgefallen war. Ich hatte im Frühjahr den Pluspol nur aufgesteckt und an Ostern wollte er partout nicht anspringen. Mit dem Schaltplan habe ich dann den Fehler gefunden und nach Festziehen des Pluspols war alles wieder in Butter

Errare humanum est,
Volker

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22 Okt. 2012 19:48 #103036 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Volker,

ja, Du hast recht, irren ist menschlich...., aber man muß Fehler machen, um aus ihnen zu lernen.

Hatte vergessen, dass ich auf jeden Fall auch die Zündkerzen gegen Neue austauschen werde.

Werde am Mittwoch oder am Donnerstag berichten, was ich noch feststellen/messen konnte.

Gruß

Peter


Peter

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22 Okt. 2012 21:22 #103037 von Dr-DJet
Dr-DJet antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

ich habe Dir vorhin den falschen Pin genannt. Es ist Pin 19, an dem das Benzinpumpenrelais hängt.

Gruß,
Volker

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22 Okt. 2012 23:00 #103038 von DB-Only
DB-Only antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,
die D-Jet ist nach meiner Erfahrung eine sehr zuverlässige Anlage. Ich glaube Du bist gut beraten dem Hinweis von Volker auf die Zündanlage zu folgen. Diese hat bei meinem 4,5 SLC schön öfter gemuckt.
Hier eine erste und einfache Prüfung:
Von einer funktionierenden Zündkerze die Masseelektrode absägen. Der Zündfunke muß die längere Strecke problemlos übedrspringen. In freier Atmosphäre schafft der Funke ca 12-14 mm.
z.B. vom 5. Zyl. Kerzenstecker abziehen und die präparierte Kerze einstecken und auf Masse legen. Den Stecker des Einspritzventils ziehen, damit kein Sprit eingespritzt wird.
Motor starten und beobachten ob regelmäßi bis zum absterben gezündet wird.
Falls ja, weißt Du daß die Zündanlage im ersten Anschein in Ordnung ist. Falls nicht, dann suchen.
Bei meinem darf ich nicht mit einer Kontaktfeile durch die U-Kontakte gehen. Läuft nicht mehr. Dann helfen nur neue Kontakte. Nach einigen Jahrzehnten bringen die Zündspulen auch nicht immer Ihre volle Leistung.
Viel Erfolg und
Gruß
Reiner

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23 Okt. 2012 09:16 #103039 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Volker,

hatte es schon gemerkt, Pin 20 ist der Drosselklappenschalter.

Gruß
´
Peter

Peter

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23 Okt. 2012 09:20 #103040 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Reiner,

danke für den Tip.

Da die Zündkerzen kohlrabenschwarz verrußt sind und mehrfach nass waren, werde ich sie, bevor ich erneute Startversuche unternehme, austauschen gegen neue.

Denke mal, dass der Motor mit diesen Dingern gar nicht oder zumindest nur sehr schlecht zünden kann.

Gruß

Peter

P.S. Am Zündverteiler kommt der Zündfunke von der Spule an und wenn man eine beliebige Kerze ausbaut, sie aber wieder an ihren Stecker anschließt und mit etwas Abstand gegen den Motorblock hält, springt von dort auch ein Funke.

Peter

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23 Okt. 2012 11:20 #103041 von uniroyal
uniroyal antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

mein Lehrherr hatte bis 1982 einen 300SEL 3,5 in dunkelblau mit hellgrauer Innenausstattung
das Hellgraue wie aus dem Laden - für mich einer der schönsten Karossen die Mercedes hervorgebracht hat , und deshalb auch mein Traum einer gepflegten Limousine .
Aus Platzgründen momentan leider nicht realisierbar

Viel Freude weiterhin damit , nach erfolgter Reparatur

Gruss Udo

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23 Okt. 2012 12:19 #103042 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Udo,

wir wollten seinerzeit unbedingt einen Achtzylinder haben, hatten aber sonst 0 Ahnung.

Was wußten wir schon von W108 oder W109, von D-Jetronik und Luftfederung und von all den vielen anderen Dingen, die so ein Auto nun mal ausmachen.
Hinzu kommt, dass in unserer Luise in den C-Säulen auch noch die Leselampen verbaut sind, was absolut selten war.

Mein Chef fuhr, als ich Lehrling war (1977), einen weißen 280SE mit blauer Inneneinrichtung, also einen W108 wie ich heute weiß.
Wir fuhren auf die Baustelle und zum Kunden mit einem VW-Bus (T2) und einem R4. Später kam dann noch ein VW 411 dazu, das war ne echte Rakete und wir haben uns um dieses Auto gekloppt.

Schon damals wußte ich, irgendwann, wenn du mal groß bist, fährst du auch so einen Mercedes. Damals fuhr ich einen Ford 12M (P6) Baujahr 1969, den ich für 500 DM erstanden hatte und danach einen Audi 60L, ebenfalls für 500 DM.

Auch Claudia und ich denken, dass gerade der W109 eine wunderschöne und sehr eigenwillige Karosserie hat. Der lange Radstand und die Wagenlänge von immerhin 5m tun ihr übriges. Es ist einfach ein herrliches Fahrgefühl.
R/C 107 haben mich aber ebenfalls immer fasziniert, jedoch fahre ich lieber gemütlich und mit nem Sofa durch die Gegend. Ein Sportwagen ist mir nie in den Sinn gekommen.

Gruß

Peter

Peter

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23 Okt. 2012 13:54 #103043 von Dr-DJet
Dr-DJet antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

wenn Du Dich sowieso mit Oszilloskopen auskennst, dann hänge Deine Zündung mal an ein Zündoszilloskop, um sie zu prüfen. Das ist besser als nur zu prüfen, ob überhaupt ein Zündfunke da ist. Ich frage auch nochmals: Die Ventilspiele sind richtig eingestellt? Desweiteren hast Du den Zündzeitpunkt bei 3000/min und im Leerlauf kontrolliert. Ist es ein Ami? Wenn ja, dann hat er vielleicht wie der W111 noch ein Mahnetventil, das die Unterdruckleitung zum Zündverteiler unterbricht. Prüfe also unbedingt auch den ZZP im Leerlauf. Im Werkstatthandbuch sind meiner Erinnerung nach die Werte für Leerlauf, 1500/min und 3000/min angegeben.

Ich hatte übrigens Deinen Thread im W111 Forum gesehen und damals auch etwas geantwortet. Es war mir aber etwas zu verworren, um das Problem wirklich zu verstehen.

Jetzt bringe erst mal Deine Benzinpumpe wieder ans Laufen, dann sehen wir weiter.

Vor der Luftfederung hätte ich auch Bammel, da keine Erfahrung. Auch deshalb habe ich nur ein W111 und kein W112 Cabriolet. Wahrscheinlich haben andere genauso viel Bammel vor der D-Jetronic, aber da kenne ich mich halt gut aus.

Gruß,
Volker

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23 Okt. 2012 14:19 #103044 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Volker,

die Frage nach dem Ventilspiel habe ich bei einer Deiner letzten Antworten bewußt nicht beantwortet, resp. bewußt überlesen...grins.

Hintergrund ist, dass ich das Ventilspiel nicht überprüft habe, mangels Kenntnis.
Da die Karre aber bisher einwandfrei gelaufen ist und irgendwann einfach nicht mehr ansprang, war mir die Frage nach dem Ventilspiel auch nicht ganz klar.

Ein Zündoszilloskop besitze ich leider nicht.

Den Zündzeitpunkt bei 3000/min und im Leerlauf habe ich, mangels Kenntnis, ebenfalls nicht überprüft.

Dass Du mir im W111 Forum im Thread geantwortet hast, war mir nicht bewußt, denn dort hat ein Volker C geantwortet, so konnte ich den Zusammenhang zwischen Volker500SL und Volker C nicht herstellen...sorry.

Aber, Du hast Recht. Zunächst schaue ich mir die Ansteuerung der Benzinpumpe an und wechsele vor allem die verrußten Zündkerzen.
Luftfederung ist aber auch kein Teufelsding. Nach zig Jahren müssen halt die Federbälge und die Ventile gewechselt werden, ansonsten ist eine Luftfederung ne feine Sache.

Gruß

Peter



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23 Okt. 2012 15:59 #103045 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Volker,

hab mich nun über google etwas schlau gemacht, was das Einstellen des Zündzeitpunktes angeht.

Werde mir eine Prüflampe und eine Fühlerlehre besorgen und zumindest grob den Zündzeitpunkt einstellen. Das Einstellen des Ventilspieles kann ja dann immer noch später nachgeholt werden.

Gruß

Peter

Peter

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23 Okt. 2012 16:41 #103046 von Dr-DJet
Dr-DJet antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

sorry, aber "Gestern ging doch noch alles" ist zu lax . Gestern war das Ventilspiel noch am Limit, heute ist es drüber und morgen ist der Motor hin.

Ventilspiel

Unsere alten Schätzchen haben keine Hydrostößel, man muss das Ventilspiel alle 15000 km jährlich einstellen, beim M130 im W108/W111 ist es sogar alle 5000 km. Man braucht dazu einen speziellen Schlüssel SW17, z.B. Hazet 329-4 oder etwas Ähnliches.

Das Ventilspiel zu vernachlässigen, kann den Motor Deiner Luise ruinieren, wenn die Ventile auf die Kolben treffen. Vorher kann es schon sein, dass ein Ventil nicht mehr schließt, definitv stimmen aber dann die Steuerzeiten nicht mehr.

Also einstellen!

Zündzeitpunkt

Einen Schließwinkel kann man ungefähr bei NEUEN Kontakten mit der Fühlerlehre einstellen. Bei gebrauchten geht das schief. Den Zündzeitpunkt dagegen kannst Du NICHT mit der Fühlerlehre und Prüflampe einstellen. Da muss ein Messgerät her. Früher habe ich den Gunson Profitester für CO, ZZP und Schließwinkel genutzt. Heute habe ich einen Bosch CompactTest-Schrank mit Stroboskop und Zündungsoszilloskop dafür.

Also kaufe Dir mindestens eine Stroboskoplampe zur Zündzeitpüunkteinstellung, die gibt es ab 20 Euro.

Erst dann macht es Sinn, an der D-Jetronic die Fehler zu suchen!!!.

Dazu gehört als Erstes:

- Dichtheit aller Benzinschläuche, besonders der 2 cm über den Einspritzventilen.
- Falschluft durch Abspritzen mit Bremsenreiniger prüfen
- Benzindruck in Ringleitung mit Glyzerin-gedämpftem Manometer bei laufendem Motor prüfen

Danach kommen Sensoren, Einspritzventile, Gebiss, Saugrohrdruckfühler und Steuergerät dran.

Sorry, wenn ich das so deutlich sagen musste . Manchmal muss man jemandem von seinem Unglück abhalten und ihn zur Werkstatt schicken.

Gruß,
Volker

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24 Okt. 2012 09:18 #103047 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Volker,

nicht, dass wir uns missverstehen. Ich werde auf keinen Fall ohne die nötige Kenntnis an den Ventilen herumschrauben, das soll später die Fachwerkstatt machen.
Überhaupt war ich ja willig und hatte einen Fachmann am Wagen, ich berichtete ja bereits in meinem ersten Beitrag.
Oberste Priorität hat zunächst einmal, dass der Motor überhaupt wieder läuft und der Wagen fahrbereit ist. Sobald das der Fall ist, wird der Wagen in die Werkstatt gebracht und alle Einstellungen vorgenommen.

Gruß

Peter


Peter

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24 Okt. 2012 09:42 #103048 von Dr-DJet
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Hallo Peter,

Du scheinst eine ausgeprägte Vorliebe für Elektronik zu haben und Dir dafür an keiner Schraube die Finger schmutzig machen zu wollen. So zumindestens verstehe ich jetzt, dass Du mit Komponententester ein Steuergerät durchprüfst und mit dem Multimeter die Sensorik der D-Jetronic, aber vor Ventilspiel zurückzuckst.

Worauf ich Dich aber mit drastischen Worten hinweisen und nicht erschrecken wollte, ist, dass erst mal die Mechanik stimmen muss, bevor Deine elektrischen Prüfungen Sinn machen. Wenn ein Ventil nicht mehr schließt, kann da z.B. auch nichts zünden.

Dass Du den Fehler mit der Benzinpumpe findest, glaube ich sicher. So schwierig ist das mit dem Ventilspiel und Zündzeitpunkt Einstellen nicht. Du brauchst nur den Schlüssel, eine Fühlerlehre, das Handbuch und eine Stroboskoplampe (Kosten definitv unter 100 Euro). Zündzeitpunkteinstellen sollte doch für einen Elektronik-Begeisterten nicht so schwieirg sein, es ist doch nur eine Schraube zu lösen Beim Ventilspieleinstellen macht man sich allerdings die Finger ziemlich ölig.

Bei den Phänomenen, die Du geschildert hast (alle Kerzen nass und verrußt), ist etwas massiv verstellt. Das musst Du beheben. Wenn denn tatsächlich Ventilspiel zu klein und ZZP falsch wären, solltest Du damit sicherheitshalber auch nicht in die Werkstatt fahren. Zumal ich in eine Werkstatt, die den Benzindruck auf 1,7 bar senkt, nicht das Vertrauen besäße.

Also ich biete Dir an, dass wir das Problem hier gemeinsam lösen, aber schrauben musst Du dazu, nicht nur messen an Luise.

Gruß,
Volker

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24 Okt. 2012 11:22 #103049 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Volker,

gerne komme ich auf Dein Angebot zurück, sehr gerne sogar.

Wollte nur vorsichtig andeuten, dass ich mir das Einstellen des Ventilspiels, sowie das endgültige Einstellen der Zündung nicht zutraue und da jemand ran muss, der auch wirklich etwas davon versteht. Schmutzige Hände machen mir nichts aus, die kann man waschen.

Unser Fahrzeug steht ja derzeit beim Karossiebauer. Er meinte, dass dieser ihm Bekannte "Meister" ihm noch einen Gefallen schulde und sich das Fahrzeug ansehen und den Fehler beheben wird. Dieser "Meister" ist also nicht von unserer Werkstatt, die wir sonst aufsuchen.

Da der Wagen sowieso mindestens bis zum Frühling beim Karosseriebauer stehen wird, hab ich mit dem Motorlauf nicht so die Eile, obwohl es mich schon fuchst. Der Wagen soll ja nur in der Werkstatt hin und her bewegt werden, da kann man nötigenfalls auch schieben.

Es bieten sich nun folgende Möglichkeiten an:

Wir lassen den Wagen zunächst karosserietechnisch aufarbeiten und...ich versuche den Fehler mit meinen kleinen Mitteln zu finden. Sollte es tatsächlich das Steuergerät sein, komme ich gerne auf Dein Angebot zurück und sende es Dir zwecks Überprüfung unter realitätsnahen Bedingungen zu, hatte ich so verstanden.

Alternativ käme eventuell die Möglichkeit in Betracht, dass Du in unsere Werkstatt kommst, wir selbstverständlich Deine Kosten, Zeit, Material und Unterkunft bezahlen und Du Dir den Wagen anschaust.

Dritte Möglichkeit wäre, dass wir Dir den Wagen huckepack nach Abschluß der Karosseriearbeiten nach Hanau bringen.

Unter Fachmännischer Aufsicht schraube ich gerne am Wagen, da hab ich überhaupt kein Problem mit, meine Frau übrigens auch.

Werde also heute Nachmittag zunächst die Ansteuerung des Pumpenrelais an Pin 19 des Steuergerätes messen. Wenn ich dort kein Signal bekomme, lasse ich Dich das wissen und wir schauen, wie das Steuergerät zu Dir kommt.

Gruß

Peter

P.S. Ja, es stimmt, ich bin ein Elektronikfuzzi und kein Schrauber, aber so nach und nach lerne ich, zumindest Ansatzweise, unser Fahrzeug kennen.

Peter

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24 Okt. 2012 18:08 #103050 von Dr-DJet
Dr-DJet antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

damit es leichter wird, hier der Schaltplan der Benzinpumpensteuerung aus dem 450SL, sollte bei Dir aber genauso sein.

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Gruß,
Volker[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Volker500SL am 24-10-2012 18:09 ]

Viele Schraubergrüße - best regards, Volker, Admin und Betreiber
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25 Okt. 2012 17:41 #103051 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Volker,

vielen Dank für das Einstellen des Schaltplanes (Auszug), den ich aber erst jetzt sehe.

Gestern Nachmittag haben wir am Auto verschiedene Messungen durchgeführt.
Als erstes haben wir bei eingeschalteter Zündung das Siganl an Pin 19 des Steuergerätes gemessen. Hierzu haben wir zwei Büroklammern etwas aufgebogen und die Spitzen in die Anschlüsse Pin 11 und Pin 19 des Steuergerätes gesteckt. So konnten wir die Klemmen des Messgerätes gut anbringen.

Bei Einschalten der Zündung bekomme ich an Pin 19 sofort die Bordspannung ausgegeben, also ist dieser Ausgang ok.

Ab da wird alles etwas dubios. Der braun/weisse Draht von Pin 19 wird zur Klemme 85 (Spule des Pumpenrelais) durchgeführt. Die andere Seite der Spule des Pumpenrelais, (Klemme 86) ist mittels eines blauen Drahtes an (Klemme 87) Schaltkontakt des Hauptrelais angeschlossen. Die andere Seite des Hauptrelaisschalters (Klemme 30) wird nun, zum einen, an die Sicherungsdose Elektronik (75) welche ich nicht finden konnte, aber auch direkt auf den Plus der Batterie weitergeleitet. Aus der Sicherungsdose Elektronik geht es nun weiter über eine Sicherung zu Klemme 30 (Schaltkontakt) am Pumpenrelais. Der Kontakt schaltet dann den Plus über Klemme 87 durch zur Pumpe.

Hab den Weg dann mal anders herum aufgebaut und den Anschluss der Pumpe direkt an der Pumpe überprüft. Der braune Draht der Pumpe hat direkten Kontakt zur Fahrzeugmasse, ist ja auch logisch. Der gelb/grüne Draht, welcher an der Pumpe angeschlossen ist, findet sich im Kabelbaum im Motorraum nicht wieder. Er müsste spätestens an Klemme 87 des Pumpenrelais wieder auftauchen. Die Anschlussleitungen der Pumpe werden nach oben durch den Kofferraum geführt und im weiteren Verlauf durch den Einstieg Fahrerseite bis in den Fußraum Fahrerseite und enden dort auf einem Vielfachstecker, direkt hinter dem Sicherungskasten. Die Gegensteckdose jedoch führt exakt diesen Draht als rot/grauen weiter, deshalb konnte ich den gelb/grünen Draht im Kabelbaum des Motorraums auch nicht finden. Dieser rot/graue Draht geht nun an die Klemme 87 des Pumpenrelais und hat, direkt am Pumpenrelais gemessen, auch Verbindung bis hin zur Pumpe.

Verwirrend ist zum einen, dass die Drahtfarben an den Verbrauchern teilweise so nicht an die Relais herangeführt werden und es unterschiedliche Schaltpläne zum Fahrzeug gibt. Der Schaltplan im WHB ist an verschiedenen Stellen abweichend vom Schaltplan, welcher dem Bordbuch beigelegt ist. Hinzu kommt, dass im Schaltplan des Bordbuches weder Drahtfarben, noch Querschnitte benannt werden, was aber im Schaltplan des WHB der Fall ist.

Am Samstag gehts weiter und dann weiß ich mehr.

Gruß

Peter

Peter

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25 Okt. 2012 18:53 #103052 von Dr-DJet
Dr-DJet antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

Pin 19 muss nach Zündung EIN für 1,9 Sekunden auf Masse liegen, erst danach auf +12V. Damit wird nämlich das Pumpenrelais erregt, das an der anderen Seite der Erregerspule Zündspannung (Kl. 15) anliegen hat.

Zu Deinen Kabelfarben kann ich leider nichts sagen. Beim 450SL ist da ein 6-fach Stecker, wo Pin 19 aus dem Motorkabelbaum rausgeht.

Ansonsten sollte Dein Wagen eigentlich noch ein 0 280 002 001 Steuergerät haben. Wenn Du ein 0 280 002 004 hast, dann passt das zwar (unterscheiden sich nur im Kaltlauf), heißt aber, dass da schon mal getauscht wurde.

Gruß,
Volker

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01 Nov. 2012 13:31 #103053 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Seit gestern springt er wieder an.

Irgendwie war alles sehr merkwürdig. Kein Benzindruck, also Manometer ans Startventil gehängt, nix zu messen. Dann Pumpe mit nem Draht direkt an den + Pol der Batterie gehängt, Pumpe läuft. Dann festgestellt, dass die Zündkerzen alle naß und verrußt waren, also alle Kerzen gewechselt.

Zündfunke von der Zündspule geprüft, Zündkabel am Verteiler abgezogen und gegen Masse gehalten, Funke springt. Eine Kerze raus, angeschlossen und gegen Masse gehalten, Funke springt.

Kabelbaum auf Unterbrechungen oder Kurzschlüsse überprüft, alle Leitungen OK.

Sicherungen überprüft, uns mit dreierlei verschiedenen Schaltplänen zum Auto herumgeschlagen, mal war eine "Sicherungsdose Elektronik" eingezeichnet und mal nicht. In einem waren Leitungsfarben und Querschnitte angegeben, im anderen wieder nicht. Gelb/Grüne Drähte, die am nächsten Stecker als Rot/Graue weitergeführt werden und als Braun/Weisse am Steuergerät letztendlich ankommen bringen einen schon zur Verzweiflung.

Und immer wieder, von Beginn an der Verdacht der meisten Beteiligten, das Steuergerät ist defekt und steuert über PIN 19 das Pumpoenrelais nicht an.
Also Steuergerät abgesteckt und laut Prüfplan alle Signale gecheckt, alles OK.

Steuergerät zerlegt und in der Werkstatt mit dem Oszi gecheckt, alles OK.

Steuergerät wieder eingebaut, Fehler bleibt. Benzinfilter ausgetauscht, Haupt- und Pumpenrelais geprüft, alles OK.

Motor springt kurz an, läuft aber nur ca. 10 Sekunden und das wars.

Der Wagen steht bei unserem Karosseriebauer. Gestern abend rief er uns an. Ein Höllenlärm im Hintergrund, wir konnten ihn kaum verstehen.

Der Wagen läuft, der Wagen läuft.......

Was wars denn?

Die Zündspule war defekt, ganz einfach.

Und ja, bei der letzten Fahrt hatte er schon zwei bis dreimal Zündaussetzer, was wir aber auf eine anstehende erneute Einstellung der Zündanlage geschoben und nicht weiter beachtet haben, zumal ja im letzten Jahr erst das gesammte Zündgeraffel, Zündkerzen, alle Zündkabel samt beidseitigen Steckern, Zündverteilerkappe und Unterbrecherkontakt gewechselt wurden.

So kanns gehen.

Habt Ihr ähnliches erlebt?

Wenn noch nicht, immer ne Ersatzspule in den Kofferraum legen, man weiß nie, wofür es gut ist.

Gruß und nochmal danke an alle, die sich an der Diskussion und Hilfestellung beteiligt haben.

Unser ganz besonderer Dank gilt Volker.

Peter

Peter

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01 Nov. 2012 14:06 #103054 von Dr-DJet
Dr-DJet antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

womit mal wieder bestätigt wäre, dass die meisten "D-Jetronic-Probleme" auf andere Ursachen zurückzuführen sind. Deshalb habe ich inzwischen auch einen Bosch Zündungstester.

Am Wochenende hatte ein Freund Probleme mit seinem Porsche 928S. Der sprang nicht mehr an und der Warmlaufregler wurde verdächtigt. Systemdruck war da, Zündfunke auch. Mit dem Tester haben wir dann rausgefunden, dass sein Zündzeitpunkt im Nirwana stand.

Jetzt vergiss aber trotzdem nicht, das Ventilspiel, die Züdnung und den Leerlauf-CO einzustellen.

Viel Spaß mit Luise,
Volker

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01 Nov. 2012 19:49 #103055 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Volker,

ja, Du hast recht. Wenn gar nichts mehr geht, wird meist die "Blackbox" als defekt vermutet.

Vielleicht ist es auch für uns ratsam, dass wir uns so einen Zündungstester zulegen. Was meinst Du und wo gibt es einen guten?

Lieber Geld in ordentliche Tester investieren, als sich in Zukunft erneut mit so einem Fehler herumzuschlagen.

Die Grüße gehen an Dich zurück und Spaß hast Du ja allemal mit Deinem SL.

Und ja, Ventilspiel werden wir einstellen, da gibts ne gute bebilderte Anleitung im Strichacht Forum.
Zündung und CO werden wir ebenfalls überprüfen und einstellen.

Dir und natürlich allen hier einen restlichen schönen Feiertag

Gruß Peter, mit Claudia und Luise

Peter

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01 Nov. 2012 21:24 #103056 von Dr-DJet
Dr-DJet antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

dann suche Dir einen Bosch CompacTest mit einem MOT301 Motortester und einem MOT401 Zündungsoszilloskop. Statt des MOT301 kannst Du auch einen MOT501 nehmen. Der hat aber schon viel zu viel Elektronik. Die Dinger nehmen viel Platz weg, sind aber toll.

Der Motortester misst Zündzeitpunkt, Schließwinkel und Drehzahl. Daneben kann er einzelne Zylinder kurzschalten und so vergleichen, ob dabei an allen Zylindern der gleiche Drehzahlabfall passiert. Mit dem Zündosziooskop kannst Du Dir die Prümär- und Sekundärspannung ansehen. Da sieht man dann, ob die Zündspule einen Knacks hat, ob alle Zündkerzen in Ordnung sind, ob der Zündkontakt in Ordnung ist und mit Erfahrung sogar, ob die Kompression der Zylinder intakt ist.

Auf jeden Fall nicht einfach blind kaufen, sondern vor Ort ausprobieren.

Die Dinger sind viel wichtiger als ein EFAW 228 D-Jetronic-Tester von Bosch. Der kann nur eines besser als ein Multimeter: Er kann direkt in die Leitung eingeschleift werden. Beim Multimeter muss man halt an die Pins mit der Tastspitze ran.

Gruß,
Volker

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01 Nov. 2012 23:29 #103057 von DB-Only
DB-Only antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Peter,

im anderen Forum habe ich gelesen, daß der Fehler gefunden ist; die Zündspule wars. .

Ähnliche Erfahrungen haben Kollegen und ich selbst auch gemacht. War seinerzeit ein D-Jet 350 SLC.

Daher nochmals:Auch eine schwache Zündspule schafft in freier Atmosphäre den knappen Millimeter-aber nicht unter Kompression. Du bist gut beraten wie geschildert zu verfahren.

Gruß

Reiner

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02 Nov. 2012 09:31 #103058 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
Hallo Volker, hallo Reiner,

ja das war ne richtige Schnitzeljagd.

Hat aber ein gutes, wir haben unseren Wagen kennengelernt,
zumindest zu einem kleinen Teil.
Es ist doch schon sehr erstaunlich, wie sensibel solch ein System auf kleinste Veränderungen reagiert.

Will ja nicht behaupten, dass D-Jetronik kompliziert ist, aber sehr umfangreich ist sie schon.

Bedenkt man, dass diese tolle Technik bereits Ende der 60er erdacht und gebaut wurde, da fragt man sich schon, was gab es danach für großartige wirkliche Verbesserungen?

OK, ABS, ESP und jede Menge Assistenten, letztere machen die Menschen faul, träge und teilweise sogar dumm. Ohne Rückfahrkamera kann ja kaum noch jemand mit dem neuen Gelumpe einparken und selbst da gibt es noch einen Einparkassistenten, einfach die Hände vom Lenkrad nehmen und sich bequem zurücklehnen, die Technik macht es schon.

Bei Dämmerung werden die Scheinwerfer und bei Regen die Wischer automatisch aktiviert.

Bei unseren Autos muss man noch mitdenken und noch wirklich "fahren".

Ein freundlicher Gruß an alle Denker

Peter, Claudia und mit Luise, die endlich wieder, wie unser griechischer Karosseriebauer sagt...springt.

Peter

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06 Dez. 2012 13:15 #103059 von Pitterchen-SU
Pitterchen-SU antwortete auf D-Jetronik 300 SEL 3,5 Baujahr 1970
So, da bin ich nochmal und will hier auf jeden Fall das für alle, die hier mit Rat und Tipps geholfen haben, so wichtige Feedback hinterlassen.

In der letzten Woche haben wir das Motoröl abgelassen (8,37 Liter laut Handbuch. Die Auffangwanne lief immer voller und zum Schluß waren es mehr als 12 Liter, was bedeutet, dass wir ca. 4 Lter Benzin im Motoröl hatten.
Selbstverständlich haben wir auch das Öl aus dem Ölkühler abgelassen.

Wir haben frisches Öl eingefüllt und natürlich auch den Ölfiltereinsatz mit gewechselt.

Dann erneut die Zündkerzen gewechselt und das Steuergerät ausgebaut. In meiner Werkstatt habe ich es geöffnet und überprüft. An zwei Transistoren waren von drei Anschlussbeinchen zwei gebrochen. Der eine Transistor sitzt in der +12V Leitung zum Druckfühler (Sekundär und Primärwicklung), und zum Lufttemperaturfühler.

Da er unterbrochen war, wurde also der + nicht zum Druckfühler und auch nicht zum Lufttemperaturfühler durchgeschaltet. Somit waren beide Bauteile quasi nicht mehr vorhanden.

Der andere Transistor steuert den Pin 19, also das Pumpenrelais, des Steuergerätes an.

Durch die intermittierenden Unterbrechungen hatten wir mal den Motorraum mit Benzin geflutet und andererseits wurde die Benzinpumpe nicht angesteuert und das immer schön abwechselnd.

Seit vorgestern läuft der Wagen nun definitiv wieder und hat seine erste Probefahrt bestanden.

Unser ganz herzlicher Dank geht an alle, die sich hier mit Rat und Hilfestellungen beteiligt haben, jedoch ganz besonders an Volker.

Gruß auch von meinen beiden Mädel (Claudia und natürlich Luise)

Peter

Peter

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