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Was für Kradfahrer...die neue Motorrad Klassik

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  • Frischling
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02 Dez. 2006 12:07 #43920 von
Moin,

ein trüber Tag zieht träge und unfreundlich hier über Unna hinweg und daher habe ich mir fast alles gekniffen zu dem ich die warmen vier Wände hätte verlassen müssen. Leider muss ich gleich raus in den Garten um dort noch einiges zu richten, auch die Bremse an meiner Honda wartet auf ihre Fertigstellung….(Umrüstung auf Doppelscheibe) bis jetzt aber habe ich mit einem warmen Kaffee, bzw. Kakao hier in meiner gemütlichen Ecke gesessen und mir die gestern, (drüben bei den SL-F) bereits besprochene Motor Klassik in aller Ruhe in mich aufzunehmen.
Dies ist nun zu großen Teilen geschehen und ich warf daher einen ersten längeren Blick auf und in die Motorrad Klassik, um zu sehen ob ich die dem Motorradfan unter den 107 Eignern empfehlen kann.
Freilich muss man sich für die hier gezeigten Schätze interessieren, der bunt gewandete knieschleifende, buckelkombitragende Heizer von heute wird dem nicht viel abgewinnen können.

Ich schau also flüchtig über den Inhalt und es beginnt mit einer Story über die American Eagle 750, der erste Blick jedoch sagt dem Kenner das er hier eine Laverda 750 vor sich hat, mit anderem Tank zwar aber doch unzweifelhaft eine Laverda. Sie ist aus den ersten Serien, das sieht der Fan sofort an den Vergasern, denn die Variante mit den 30er Del Ortos hat lediglich knappe 50 PS. Die Angaben in der Werbung welche von 60 bhp verkünden kann man getrost ignorieren.
Von den 750ern hatte ich drei verschiedene Modelle und sie hat für mich denselben Stellenwert wie die Isabella Coupe, die großen Laverdas sind Motorräder die mich faszinieren und die ich immer gern fuhr. Klar konnten sie gegen die japanische Konkurrenz auf dem Papier nicht bestehen, doch sie waren etwas fürs Herz und für die Erfahrung im Umgang mit Defekten! Keinen anderen Motor hatte ich so oft auf wie den 750er Laverda….da steckte der Deibel drin, lediglich die Ausführung wie sie auch hier als American Eagle präsentiert wird, also in der gedrosselten Form, wusste halbwegs durch Zuverlässigkeit zu glänzen.
Was aber nicht ausschloss, das man diverser Teile durch die Motorvibrationen zermürbt, verlustig ging.
Ein Freund, den ich kurz zuvor abgehängt hatte kam, bis über beide Ohren grinsend, mit einem meiner Auspuffrohre auf dem Gepäckträger angefahren….ich hatte den Verlust nicht einmal bemerkt! Daher Auspuff, von Schalldämpfung mag ich nicht sprechen......Blinker, Seitenstander, Spiegel, es gab kaum ein Teil das sich nicht einmal löste, Drehzahlen über 6000 kosteten regelmäßig sämtlichen, in dem Augenblick eingeschalteten Glühlampen das Leben! Ein übler Schüttler also….ein wenig flotter gingen die Ausführungen mit den 36er Del Ortos zur Sache, größere Kanäle und Ventile nebst anderen Steuerzeiten bescherten dem Krad nun nominell 67 PS, übrig blieben meiner Schätzung nach etwa 60, die aber gut im Futter standen.
Warum so wird sich mancher nun fragen, fährt er so ein Teil dann nicht? Nun, in erster Linie will er fahren und nicht basteln, er beschränkt sich darauf die Rappelkisten bei den Treffen zu bewundern und sich an ihrem Klang zu erfreuen. Zudem stehen die Anschaffungskosten in keinem vernünftigem Verhältnis zum Nutzen.

Nun haben wir zwei Seiten die von einem kleinen Privatmuseum in 72631 Aichtal-Aich erzählen. Eine, wie es scheint, sehenswerte Sammlung zweier Brüder….

Was kommt nu?
Hmm…sieht aus wie der Gastraum eines älteren Cafes, edle Tapete mit Bordüren unter der Decke, alte, fein gearbeitete Schränke und dazwischen Motorräder und Motoren! Alles blitzblank und dekorativ aufgestellt….aber was sehe ich da? Alles Schnittmodelle?
Ja, der Text gibt die Information das hier eine Texaner seiner Leidenschaft, Schnittmodelle zu sammeln, nachgeht. Seltene Stücke wie der Ariel Square Four Vierzylinder oder gar ein Vincent Black Shadow Motor befinden sich darunter.
Einerseits blutet einem das Herz wenn man als Technikfan derartig „verletzte“ und für immer gestorbene Triebwerke sieht, andererseits schaut man sich die nun sichtbare Technik mit wachsenden Interesse an.
Dabei fällt mir der VW W12 Motor in Berlin ein, als beinahe gläsernes Schaustück zog er mich so in seinen Bann das meine Frau mich wiederholt zur Trennung von ihm auffordern musste!

Aber zurück zum Heft, lebende Maschinen sind mir am Ende doch angenehmer!
So bin ich ganz froh auf den nächsten Seiten umso lebendigere alte Technik bewundern zu dürfen. Beim Bergrennen Memorial 2006 geben die alten Kisten alles und man meint den Klang ihrer Motoren zu hören!

Jetzt aber wird es bodenständig Deutsch.
Zündapp Bella und Heinkel Tourist sind zwei Roller die den Bundesbürger in der Wirtschaftswunderzeit mobil machten und als Zwischenstufe zum Minimalauto, Isetta & Co zu sehen sind. Besserer Wetterschutz als beim Krad, hier blieben wenigstens die Füße trocken und anständige Möglichkeiten sein „Täschken für de Bütterkes“ unter zu bringen. Tausende fuhren so „mit den Rolla nache Maloche hin“, jedenfalls sachte man so in weiten Teilen des Ruhrgebietes.
Auch heute sind diese schmuckvoll geformten Karossen noch schön anzusehen, feine Technik verbirgt sich unter der vom genialem Flugzeugkonstrukteur Ernst Heinkel im leicht amerikanischem Stil entworfenen Karosse, das der Erbauer des weltweit ersten Raketenflugzeuges, (Heinkel He 17 sich nicht mit simpler Zweitakttechnik zufrieden geben würde wie der Zündapp Roller besaß, war klar.
Funktionieren tun sie beide, mit Sachverstand restauriert dürften sie auch im heutigen Straßenverkehr noch eine akzeptable Figur abgeben, auffallen kann man damit, bei minimalen Kosten, auf jeden Fall.

Über die Vierzylinder MV kann ich so gar nichts berichten außer das sie schon damals schweineteuer waren und wir mit unseren Hondas trotzdem Kreise um die einzige uns bekannte MV fuhren, so sich der Besitzer mal zu einer Ausfahrt überreden ließ…denn es war halt alles teuer an dem Ding, darum stand es meist in seinem Wohnzimmer.

Die Großglockner Trophy ist sicher ein Ereignis dem ich gerne mal aktiv beiwohnen möchte. Mit einer grollenden AJS den Berg hinauf, ja das könnte mir gefallen!!
Aber die Berge sind weit weg und eine AJS habe ich auch nicht…..


Nur Zehn Exemplare einer Martin VF sind angeblich entstanden, die Verheiratung eines japanischen Treibsatzes mit einem guten Fahrwerk in einer zeit als die Japaner den Bau guter Fahrwerke längst gelernt hatten, konnte keinen Reichtum bringen. Als Exot mit besonderer Ausstrahlung hat das Krad aber durchaus seinen Reiz.

Die acht Seiten mit der „kleinen BMW“, einer 250er, bzw. 300er Hoffman Gouverneur werden mich sicher fesseln, zu selten sind diese kleinen Zweizylinder Boxer.

Nun wendet man sich dem unvermeidlichem Sportteil zu, interessiert mich weniger, daher soll jeder selbst herausfinden ob er dafür die Zeitschrift kauft. Nur die alten Indian sehe ich mir nachher mal etwas genauer an.

So, das war es auch schon wieder, ich hoffe eine kleine Anregung für den Weg zum Zeitschriftenregal gegeben zu haben und begebe mich selbst nun wieder ans Bastelwerk in die Garage.


Willy
PS. Fehler bitte wie immer ignorieren, ich lese es in Word zweimal über und wenn es hier eingestellt íst, finde ich immer neue Ausrutscher....und so oft mag ich mein Geschreibsel nicht lesen. [ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Willy am 02-12-2006 12:10 ]

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02 Dez. 2006 17:03 #43921 von KalliSL
es ist schon viele jahre her.....
da durfte ich von einem vorrausfahrendem freund auch einen laverdaauspuff einsammeln....jaja.....
im ernst - ich fand sie nicht soo toll , aber eine 750 sfc in orange war schon wunderschön. leider hatte laverda ja bei honda abgekupfert, so eine cb72 war mein erstes motorrad ( von onkels gnaden - der hat sie immer noch, und eine c92 , rc30 bmw r69s ). mein erstes wirklich eigenes moped war eine morini 3 1/2 sport der ersten serie, es war auch die erste die nach deutschland kam, mann war ich stolz.....
heute tuts halt die hightec vfr mit abs und der sl - hauptsache spass
danke für deine schönen rezensionen ich lese sie hier und woanders immer gern !
gruss
kalli

Gruss aus Bruchsal

Kalli

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