Lenkung
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06 Mai 2008 09:28 #57573
von Roleste
Lenkung wurde erstellt von Roleste
Hallo,
Ich besitze seit einigen Wochen einen 300 SL Baujahr 1989. Das Fahrzeug macht viel Freude, ich habe es bei MB zur Inspektion gegeben, ich bin nur mit dem Lenkverhalten nicht zufrieden. diese ist sehr schwammig, die Werkstatt sagt, dass es nicht weiter reguliert werden kann, aber das Lenkspiel ist zu gross. Gibt es Erfahrungen, wie das verbessert werden kann bzw, wo ich damit hingehen kann, da ich mir nicht sicher bin ob eine MB Werkstatt mit diesem Fahrzeug richtig umgehen kann. Mir wurde nur gesagt, ein neues Lenkgetriebe würde alles beheben und als Ersatzteil ca. CHF 5.500 kosten, aber das kann es wohl nicht sein. Es grüsst Euch Leon aus der schönen Schweiz!
Ich besitze seit einigen Wochen einen 300 SL Baujahr 1989. Das Fahrzeug macht viel Freude, ich habe es bei MB zur Inspektion gegeben, ich bin nur mit dem Lenkverhalten nicht zufrieden. diese ist sehr schwammig, die Werkstatt sagt, dass es nicht weiter reguliert werden kann, aber das Lenkspiel ist zu gross. Gibt es Erfahrungen, wie das verbessert werden kann bzw, wo ich damit hingehen kann, da ich mir nicht sicher bin ob eine MB Werkstatt mit diesem Fahrzeug richtig umgehen kann. Mir wurde nur gesagt, ein neues Lenkgetriebe würde alles beheben und als Ersatzteil ca. CHF 5.500 kosten, aber das kann es wohl nicht sein. Es grüsst Euch Leon aus der schönen Schweiz!
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- Thorsten560SE
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06 Mai 2008 09:53 #57574
von Thorsten560SE
tb560
Thorsten560SE antwortete auf Lenkung
Hallo Leon,
es gibt eine Möglichkeit das Lenkgetriebe nachzustellen. Das sollte aber nur von erfahrenen Schraubern gemacht werden und auch nur wenn das vorhandene Spiel wirklich aus dem Lenkgetriebe kommt und alle anderen Quellen für Spiel wie z.b. Quellenkerlagerung, Trag und Führungsgelenk, Lenk-zwischenhebel, Radlager und Lenkungsdämpfer ausgeschlossen werden können.
Mein Tipp ist such dir einen Schrauber der sich gut mit den Autos auskennt. Die MB-Werkstätten sind nicht immer die besten Adressen für unsere "alten" Autos. Hier im Forum gibt es einige Leute aus der Schweiz da kann dir sicher jemand helfen.
Gruß Thorsten.
Der gestern seine Trag und Führungsgelenke erneuert hat.
es gibt eine Möglichkeit das Lenkgetriebe nachzustellen. Das sollte aber nur von erfahrenen Schraubern gemacht werden und auch nur wenn das vorhandene Spiel wirklich aus dem Lenkgetriebe kommt und alle anderen Quellen für Spiel wie z.b. Quellenkerlagerung, Trag und Führungsgelenk, Lenk-zwischenhebel, Radlager und Lenkungsdämpfer ausgeschlossen werden können.
Mein Tipp ist such dir einen Schrauber der sich gut mit den Autos auskennt. Die MB-Werkstätten sind nicht immer die besten Adressen für unsere "alten" Autos. Hier im Forum gibt es einige Leute aus der Schweiz da kann dir sicher jemand helfen.
Gruß Thorsten.
Der gestern seine Trag und Führungsgelenke erneuert hat.
tb560
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- PanTau
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06 Mai 2008 11:55 #57575
von PanTau
VG
Frank
PanTau antwortete auf Lenkung
Hallo Leon,
hier wurde schon sehr viel zum Thema Lenkspiel geschrieben, aber jetzt möchte ich auch dazu einmal Stellung nehmen.
Der 107, egal ob Vormopf oder Nachmopf hat eine Doppel-Querlenkervorderachse mit erheblich mehr Lagerstellen, als es z. B. eine McPherson- Vorderachse hat.
Die Vorderachse hat 4 Querlenker mit jeweils 3 Lagerstellen.
Dazu kommen nochmal 3 Spurköpfe pro Seite als bewegliche Elemente. Weiterhin ist der Vorderachskörper schwimmend gelagert, was wiederum einer straffen Radführung eher hinderlich im Wege steht. Man kann sich nun also leicht ausmalen was passiert, wenn man nun (vor Allem im Stand) am Lenkrad dreht: Alle Kleinstspiele addieren sich, und so kann bei einer Achse, die nicht gerade ganz frisch überholt wurde, leicht ein bischen Spiel empfunden werden.
Ich würde aber hierbei zwischen Spiel (ohne Kraft) und Steifigkeit (Einschlagwinkel mit Kraft, bis sich das Rad wirklich bewegt abzüglich Spiel) unterscheiden.
Es ist nun verlockend zu glauben, man sei seine Probleme mit dem Austausch des Lenkgetriebes los.
Aber selbst wenn Du ein ganz neues Lenkgetriebe kaufst, wirst Du nur einen Teilerfolg haben.
Gegen die zu geringe Steifigkeit kannst Du damit nichts erreichen, denn die liegt an den gealterten, und weich geworden Gummielementen.
Dazu mein Rat: untersuche die Achse zunächst unter folgenden Bedingungen:
- korrekter Reifenluftdruck
- keine Vorderreifen mit rechteckigen Profilstollen verwenden, besser Kreuz- oder Wellenmuster.
- laufender Motor
- idealer Weise (und im Anbetracht evtl. hoher investitionen) mit frisch eingestellter Achse.
Dies sollte in einer Werkstatt passieren, die in der Lage ist auch den Nachlauf einzustellen. Also am besten vorher fragen.
Nun beurteilst Du nocheinmal, ob wirklich das Spiel, oder die Steifigkeit außerhalb der Toleranz ist.
Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es die Steifigkeit ist, und somit Achsgummis gewechselt werden müssen.
Denn Alterung erwischt jeden, ein verschlissenes Lenkgetriebe nicht unbedingt.
Gruß
Frank
hier wurde schon sehr viel zum Thema Lenkspiel geschrieben, aber jetzt möchte ich auch dazu einmal Stellung nehmen.
Der 107, egal ob Vormopf oder Nachmopf hat eine Doppel-Querlenkervorderachse mit erheblich mehr Lagerstellen, als es z. B. eine McPherson- Vorderachse hat.
Die Vorderachse hat 4 Querlenker mit jeweils 3 Lagerstellen.
Dazu kommen nochmal 3 Spurköpfe pro Seite als bewegliche Elemente. Weiterhin ist der Vorderachskörper schwimmend gelagert, was wiederum einer straffen Radführung eher hinderlich im Wege steht. Man kann sich nun also leicht ausmalen was passiert, wenn man nun (vor Allem im Stand) am Lenkrad dreht: Alle Kleinstspiele addieren sich, und so kann bei einer Achse, die nicht gerade ganz frisch überholt wurde, leicht ein bischen Spiel empfunden werden.
Ich würde aber hierbei zwischen Spiel (ohne Kraft) und Steifigkeit (Einschlagwinkel mit Kraft, bis sich das Rad wirklich bewegt abzüglich Spiel) unterscheiden.
Es ist nun verlockend zu glauben, man sei seine Probleme mit dem Austausch des Lenkgetriebes los.
Aber selbst wenn Du ein ganz neues Lenkgetriebe kaufst, wirst Du nur einen Teilerfolg haben.
Gegen die zu geringe Steifigkeit kannst Du damit nichts erreichen, denn die liegt an den gealterten, und weich geworden Gummielementen.
Dazu mein Rat: untersuche die Achse zunächst unter folgenden Bedingungen:
- korrekter Reifenluftdruck
- keine Vorderreifen mit rechteckigen Profilstollen verwenden, besser Kreuz- oder Wellenmuster.
- laufender Motor
- idealer Weise (und im Anbetracht evtl. hoher investitionen) mit frisch eingestellter Achse.
Dies sollte in einer Werkstatt passieren, die in der Lage ist auch den Nachlauf einzustellen. Also am besten vorher fragen.
Nun beurteilst Du nocheinmal, ob wirklich das Spiel, oder die Steifigkeit außerhalb der Toleranz ist.
Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es die Steifigkeit ist, und somit Achsgummis gewechselt werden müssen.
Denn Alterung erwischt jeden, ein verschlissenes Lenkgetriebe nicht unbedingt.
Gruß
Frank
VG
Frank
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- Mic
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10 Mai 2008 12:45 #57576
von Mic
Mic antwortete auf Lenkung
Vielen Dank, Frank, für die sehr gut verständliche Zusammenfassung der Eigenheiten einer in Würde gealterten R107 - Lenkung. Bei meinem SL 280 Bj 81 mit knapp unter 80000 Laufleistung fühlt sich das so an: (Ich verwendende absichtlich die vorgeschlagene Nomenklatur)
Rangieren mit geringer Geschwindigkeit geht sehr gut, es ist kein unangenehmes Spiel spürbar, die Lenkkräfte sind klein und die Steifigkeit ausreichend. Beim entspannten Rollen mit 50 - 70 KmH kommt das erste mal Verdacht auf die Steifigkeit könnte besser sein, in der Tat besteht hier ein deutlicher Unterschied zu aktuellen Neufahrzeugen. Ab Tempo 90 - 100 hebt sich der SL durch den Fahrtwind vorne aus den Federn, die Lenkung wird spürbar leichter, die Präzision sinkt jetzt doch deutlich spürbar und es beginnt ein leicht nervöses Korrigieren mit dem Riesenrad um Spurrillen und Unebenheiten nicht überhand über die Richtungswahl nehmen zu lassen.
Mein Fehreindrucks-Resüme: Diese Lenkung wurde anfang der 70 Jahre konstruiert, die Gummis sind sicherlich gealtert, am Lenkgetriebe kann ich keinerlei Fehler vermuten. Eine Achssanierung scheint mir sogar verfrüht, als Anfänger würde ich gerne ein Vergleichsfahrzeug mit revidierter Vorderachse im Rahmen eines kurzen Fahrer/Fahrzeugwechsel fahren um meine Eindrücke zu vertiefen. Ich lade gerne dazu ein meinen SL im Tausch zu Vergleichszwecken zu fahren.
Grüsse Mic
Rangieren mit geringer Geschwindigkeit geht sehr gut, es ist kein unangenehmes Spiel spürbar, die Lenkkräfte sind klein und die Steifigkeit ausreichend. Beim entspannten Rollen mit 50 - 70 KmH kommt das erste mal Verdacht auf die Steifigkeit könnte besser sein, in der Tat besteht hier ein deutlicher Unterschied zu aktuellen Neufahrzeugen. Ab Tempo 90 - 100 hebt sich der SL durch den Fahrtwind vorne aus den Federn, die Lenkung wird spürbar leichter, die Präzision sinkt jetzt doch deutlich spürbar und es beginnt ein leicht nervöses Korrigieren mit dem Riesenrad um Spurrillen und Unebenheiten nicht überhand über die Richtungswahl nehmen zu lassen.
Mein Fehreindrucks-Resüme: Diese Lenkung wurde anfang der 70 Jahre konstruiert, die Gummis sind sicherlich gealtert, am Lenkgetriebe kann ich keinerlei Fehler vermuten. Eine Achssanierung scheint mir sogar verfrüht, als Anfänger würde ich gerne ein Vergleichsfahrzeug mit revidierter Vorderachse im Rahmen eines kurzen Fahrer/Fahrzeugwechsel fahren um meine Eindrücke zu vertiefen. Ich lade gerne dazu ein meinen SL im Tausch zu Vergleichszwecken zu fahren.
Grüsse Mic
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