Mein 450er ist hin!

Hallo Ihr Lieben,

ich bin zwar neu hier, lese aber schon lange mit. Habe seit einigen Jahren einen 73 D-Jet 450 SL. Leider habe ich heute meinen alten Herrn zerstört. Kurze Story:

Habe ihn nach längerer Stehzeit aus der Garage geholt. Batterie wie erwartet leer. Mit Starterkabeln fremdgestartet. Ohne Probleme
angesprungen, stabil im Leerlauf gelaufen, das Entfernen der Kabel verursachte einen merkbaren Aussetzer, beim Anfahren jedoch wieder abgestorben. Prozedur einige Male wiederholt und dann ca. 5km ohne Probleme gefahren. Wahrscheinlich Batterie wirklich tot, denn bei höherer Drehzahl etwas geruckelt (vielleicht zu wenig Strom f. Zündfunken?) und leider wieder abgestorben. Soweit so normal... ABER:

Weil ich nicht 10x das Auto fremdstarten wollte, ließ ich mich von meiner Frau in meine Werkstatt schleppen, da ohnehin das Pickerl (TÜV im Ösiland) fällig war u. ich dem Guten auch eine neue Batterie sowie einen Ölwechsel gönnen wollte.

Also in Stellung N mit max 50 kmH schleppen lassen. Nach ca. 4 Km macht der 116er eine Schuß und es qualmt wie verrückt vorne raus. Ich reiss die Motorhaube auf und sehe dass der Schlauch zum Zusatzluftschieber abgesprungen (trotz strammer Schlauchbinder) ist. Und dass der Luftschieber u. seine Umgebung brennheiss waren. Konnte man nicht anfassen. Hab dann nochmal mit Kabeln gestartet, ist auch angesprungen, jedoch es klingt ganz schauderbar (wie ein Sack voller Nüsse)

Ich frage mich / Euch was zum *** ist da schief gelaufen? Laut Bedienungsanleitung darf man in N mit max. Tempo 50 und max 120 km lang schleppen. Wenn ich mit R geschleppt hätte, dann hätt ichs doch gemerkt oder es hätte doch was blockiert wenn ich mit R vorwärts schleppe. Oder? Bzw. wo kommt der starke Druck her, dass der Schlauch abplatzt? Vielleicht vom Schlauch über den Ventildeckel? Und warum ist das Teil so heiss? Komm mit meiner Logik nicht dahinter, zumal doch in N auch der Motor vom (Automatik)getriebe getrennt ist. Oder?

Bitte um Eure Diagnose!

LG Pauki

...hattest Du die Zündung an?? oder nur die Stellung damit das
Lenkrad nicht einrastet??

Grüsse
Stefan

Mal was anderes: warst du nicht auch mal Member bei RLX.de?

Hallo,

das ist technisch gar nicht möglich, dass beim Abschleppen über Getriebestellung N am Motor was kaputt gehen könnte...

Hat es Dir vielleicht die Zündspule oder einer der Vorwiderstände in die Luft gejagt, weil die Zündung ständig eingeschaltet war??

Der Zusatzluftschieber funktioniert rein mechanisch, das hat weder mit Abschleppen noch mit der el. Anlage zu tun...

Gruss
Andi

sehr merkwürden....

also entweder wie oben beschrieben eine geplatzte Zündspule, aber dann dürfte er eigentlich gar nicht mehr laufen...

oooder eine Verpuffung von zündfähigem Gemisch im Saugrohr... die wiederum würde den Qualm und den abgeflogenen Schlauch erklären.. das nusssackige Laufgeräusch könnte wiederum dann eine Folge von irgend was anderem abgeplatzten sein (Dichtung der Saugrohrteilung, Einspritzventil......

Supergau wäre natürlich ein auf R verrutschter Schalthebel, deshalb vor allen weiteren Aktionen Steuerzeiten grob prüfen (von Hand KW und NWs auf Marierung drehen, dazu Ventildeckel runter) und eigentlich Öl ablassen und nach Gleitschienentrümmern forschen.

ohne Zeichen ungelöst
michael

Hallo,

ich knüpfe mal an das von Michael gesagte an. In der Nähe des ZLS (Zusatzluftschieber) sitzt auch das Kaltstartventil. Durch die vermehrten Startversuche ist es möglich, dass sich größere Mengen unverbrannten Sprits im Ansaugtrakt gesammelt hat. In Kombination mit frischer Luft und eingeschalteter Zündung könte sich zündfähiges Gemisch gebildet haben und es kam zu einer Zündung. Die Wucht dessen kann den Schlauch leicht abplatzen lassen und würde auch eine Wärmeentwicklung erklären. Ich denke aber, dass der motor keinen größeren Schaden genommen hat, da das Abplatzen des Schlauchs den Druck abgebaut hat. Man sollte aber unbedingt nach der Warmlaufregelung sehen, bzw. das Kaltstartventil prüfen, ob es undicht ist.

Gruß,
Mathias

Selbst wenn sich im Saugrohr oberhalb der Drosselklappe eine grössere Menge Sprit angesammelt hätte, erklärt das immer noch nicht, wieso da was explodieren sollte

Ein Benzin-Luftgemisch kann sich nicht selbst entflammen, ausserdem dürfte sich das Gemisch durch die Frischluftzufuhr beim Abschleppen von selbst verflüchtigt haben.

Item, ist ja egal: Wahrscheinlich zieht er jetzt irgendwo Falschluft, dass er jetzt so schlecht läuft. Als Kandidat Nr. kommen da die 2 Schläuche für die Unterdruckverstellung des Zündverteilers in Frage und der Anschluss hinten am Saugrohr für die gesamte Unterdrucksteuerung, da wo auch der Automat angeschlossen ist.

Die Dichtringe zwischen Saugrohr-Ober- und Unterteil schliesse ich aus, da diese geklemmt sind und die angebliche Explosion sich ja oberhalb der Drosselklappe abgespielt haben müsste.

Gruss
Andi
[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : agossi am 12-06-2007 13:58 ]

Kaltstartventil und Zusatzluftschieber sitzen HINTER der Drosselklappe, weshalb der ganze Bereich betroffen sein kann.

treffend ist eher die Frage nach der Zündquelle.. Flammrückschläge sind eher was für Vergasermotoren, aber ich erinner mich auch an einen Saugrohrbrand bei einem 250CE mit D-Jetronic....

für einen Zündfunken reicht der typisch ausgeschlagene D-Jetverteiler und ein kräftiges Schütteln.. wen dann der Funke bei einem zwischen irgendwelchen Zylindern stehendem Verteilerfinger auf einen Zylinder überspringt, bei dem die Ventile in Überschneidung sind, dann knallt es bis ins Saugrohr... weit hergeholt, aber zumindest möglich.