- Beiträge: 489
- Dank erhalten: 0
Tickern bei kaltem Motor
- laura
- Autor
- Offline
- Senior
-
ich beobachte seit kurzem bei kaltem Motor ein metallisch tickerndes Geräusch bei meinem 500sl Bj.87,dass verschwindet wenn der Motor warmgefahren ist.In diesem Zusammenhang muss ich erwähnen,dass ich dieses Mal teisynthetisches Motoröl reingemacht habe.Meine Frage:da der 500er ja Hydros hat und es trotzdem tickert muss man da mit einer teuren Reparatur rechnen?Kann man ohne Risiko zunächst weiterfahren?
Vielen Dank für Eure Hilfe
Alfred
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- MBKN1000
-
- Offline
- Senior
-
Hi, ich hatte das gleiche bei einem M 103 (260E)
Damals waren es die Hydros die undicht waren und erst wieder den Öldruck aufbauen musten. In der Kälteren Jahreszeit war das Problem deutlicher, konnte dann ca 1-2 Km fahren bevor das Clickern aufhörte.
Mein Nachbesitzer hat den Schaden dan behoben in dem die Hydros ausgewechselt wurden.
Den Kostenpunkt kenne ich leider nicht.
MfG
Sven Olav
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- agossi
- Offline
- Premium
-
Tickern unmittelbar nach dem Anlassen ist nicht besonders besorgniserregend. Allerdings sollte dann aber spätestens nach dem Aufbau des vollen Öldrucks (nach dem Anlassen spätestens nach 5 s) das Geräusch verschwinden.
Wenn es erst verschwindet, wenn der Motor warm ist (d.h. das Motorenöl, nicht das Kühlwasser, so nach 15 Minuten) ist was nicht im Lot.
Nimm mal den Öleinfülldeckel ab und prüfe Nocke 1, die verschleisst typischerweise am schnellsten. Dreh den Motor zweimal im Uhrzeigersinn (von vorne gesehen) herum, um den ganzen Umfang zu sehen. Wenn Deine Keilriemen gut gespannt sind, kannst Du auch an der Befestigungsschraube der Riemenscheibe der Servopumpe drehen (22mm-Steckschlüssel).
Ganz sicher kannst Du nur sein, wenn Du mal die Ventildeckel abnimmst (geht in 10 Minuten) und beide Nockenwellen inspizierst. Falls nichts Auffälliges zu sehen ist, einfach weiterfahren. Aus dem 126er-Forum war auch zu erfahren, dass ab und zu die Rotocaps (Ventildrehvorrichtung, unter der Ventilfeder angeordnet) auch leicht zum Tickern neigen, das macht gar nichts.
Wenn Du das Öl gewechselt hast, kann es sein, dass die Hydros leichter undicht werden (wegen den Reinigungsmitteln im Öl, welches Ölkohle abwäscht), was Du mit dem "Absinktest" schnell überprüft hast. Schlepphebel mit Nocken belasten, und die Zeit messen, bis das Hydroelement ganz abgesunken ist. Eine Schiebelehre ist da ganz hilfreich. Falls es weniger lang als 1 Minute dauert (Richtwert), ist das Element undicht. Falls länger als 5 Minuten oder gar nicht, ist es verstopft. In beiden Fällen muss man es dann austauschen.
Das mit dem Motorenöl ist eine so Sache: Es gibt eigentlich keinen Grund, was gegen teilsynthetisches Öl spricht (ist eine Glaubensfrage). Vielmehr ist die Viskosität das Problem. So sollte man auf eine möglichst niedrige Winter(=Kalt)-Viskosität achten (schnelle Durchölung = weniger Verschleiss in der Kaltstartphase) und auf eine hohe Warmviskosität (hoher Öldruck = grosse Druckstabilität).
Ich verwende bei meinem M117 (4.5L) vollsynthetisches 5W-50, ich bekomme das von einem Kollegen zu einem sehr günstigen Preis. Sonst würde ich das übliche teilsynt. 10W-40 verwenden. Viel wichtiger ist der regelmässige Wechsel. Nie verwenden darf man das dünnflüssige 5W-30 (nach Spez. A1), das ruiniert innert kürzester Zeit die Lager!!
Bei den V8 kann es immer wieder vorkommen, dass die Schmierungsgalerie oberhalb der Nockenwellen (Ölrohr) zum Verstopfen neigt, oder dass die Plastikverbinder undicht werden. Dann läuft das Öl nicht zu den Nocken, sondern an den Verbindungsstellen einfach wieder heraus. Ölmangel führt zum Einlaufen der Schlepphebel (Fressen der Hartchromschicht mit dem Nocken, dadurch ausgeschlagene Stellen), und der Nockenverschleiss nimmt zu. Leider hat das Mercedes bei den V8 nie in den Griff bekommen. Meistens müssen dann nach 200000km die Nockenwellen samt Zubehör (Hydros, Lagerböcke in ganz schlimmen Fällen, Nockenwellen, Schlepphebel) getauscht werden, was schnell mit €2000.- zu Buche schlägt.
Gruss
Andi
[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : agossi am 23-08-2004 10:06 ]
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- laura
- Autor
- Offline
- Senior
-
- Beiträge: 489
- Dank erhalten: 0
vielen Dank Andi für Deine informative Antwort.Mein Motor hat erst 130000km gelaufen,dass wäre ja dann ein bißchen früh für eine Genaralüberholung.Nocke 1 habe ich schon mal mit dem Fingernagel getestet,war in Ordnung,allerdings habe ich den Motor nicht gedreht.Das Tickern hört übrigens nicht nach 5 secIch muss
auf,ich hab zwar nicht mit der Stoppuhr gemessen,aber so 2-3Min dauert es schon.Komischerweise tritt der Effekt nicht inmmer auf!Das versteh ich am Wenigsten, denn wenn etwas kaputt ist,müßte das Symtom doch dauernd vorhanden sein.Ich muss wohl mal den Ventildeckel abmachen und richtig nachsehen.Ich werde dann berichten.Bis dann
Alfred
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Jogi
-
- Offline
- Junior
-
- Beiträge: 121
- Dank erhalten: 0
hatte das gleich Problem-sporadisches Tickern insbesondere bei kalten Motor. Hab alles aussprobiert, - von extraknappen Einstellen der Vorspannung bis kreuzweise Tausch untereinander - letztendlich hilft nur der Austausch dieser verdammten Hydrodinger. Kosten pro Stück 20,75 netto... (mal 16, weil Du den der tickert sowieso nicht findest)
Gruß aus dem Bergischen
Jogi
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- strich-acht
- Offline
- Senior
-
- Beiträge: 952
- Dank erhalten: 0
Viel Spaß bei der Suche oder viel Geld beim 16fachen Einkauf
michael
/8ungsvoll
Michael
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- laura
- Autor
- Offline
- Senior
-
- Beiträge: 489
- Dank erhalten: 0
Alfred
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- strich-acht
- Offline
- Senior
-
- Beiträge: 952
- Dank erhalten: 0
war aber gar nicht so gemeint. Klare Diagnose und in den mir eigenen Abschlussworten noch die besten Wünsche auf gutes Gelingen. Hätte ja wohl wenig genützt, wenn ich gesagt hätte, das ist nur bedeutungsloses Kaltnageln wie beim Diesel und in 10.000km die Nockenwelle zerrüttet wäre. Wie schrieb einmal Fritz Bob Busch: "man verzeihe mir diesen Stil, denn ich habe nur ihn."
geborener Zyniker
michael
/8ungsvoll
Michael
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- laura
- Autor
- Offline
- Senior
-
- Beiträge: 489
- Dank erhalten: 0
ich weiss ,dass Du es nicht so gemeint hast.Aber,wenn ich so weiterfahre, gefährde ich dann die Nockenwelle ernstlich?Bist Du auch der Meinung, dass nur der komplette Austausch sinnvoll ist?
Grüsse Alfred
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- strich-acht
- Offline
- Senior
-
- Beiträge: 952
- Dank erhalten: 0
Mit der von agossi beschriebenen Prüfmethode sollte sich der Übeltäter schon finden lassen. Wenn dir der Wechsel des ersten gut von der Hand geht, dann mach sie komplett, sie kosten alle zusammen ja auch nur soviel wie dreimal Volltanken.
wenn die Bombe tickt, dann ischt es eine Zeitbombe
michael
/8ungsvoll
Michael
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- laura
- Autor
- Offline
- Senior
-
- Beiträge: 489
- Dank erhalten: 0
habe gerade im 126er-Forum gelesen,dass eingelaufene Schwinghebel praktisch das gleiche Geräusch fabrizieren!Wer kann das bestätigen,wer weiss was die kosten?Ist das eine Krankheit die häufig vorkommt,in jungem Alter(unter 200000km), oder eher selten bei hoher Laufleistung?
Grüsse Alfred
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- agossi
- Offline
- Premium
-
Ein Satz Schlepphebel kostet ca. €250.- (16 Stk.) von FEBI. Allerdings sollte man die wirklich nur tauschen, wenn Stücke der Hartverchromung ausgeschlagen sind. Da meistens dann auch der dazugehörige Nocken beschädigt ist, muss die Nockenwelle mitgetauscht werden.
Die Nockenwellen kann man bei der Firma CAMKO auch aufbereiten lassen. Dazu wird der Nocken mit Metall aufgespritzt, geschliffen und nitriert. Allerdings ist dies nur möglich, wenn der Verschleiss max. 1mm beträgt.
Wie schon geschrieben, kommt es vermutlich weniger auf die Kilometerleistung als auf das verwendetet Öl an und die Fahrweise an. Darum sollte man unbedingt das Ölrohr ab und zu inspizieren. Habe bei meinem Wagen festgestellt, dass auch neue Verbinder nicht 100% dicht sind und das Öl seitlich an den Verbindungsstellen austritt. Vermutlich lässt sich dieses Problem nur lösen, wenn man die Verbinder auf dem Rohr aufklebt und die Anschlussstellen an den Lagerböcken mit einer geeigneten Dichtungsmasse abdichtet.
Gruss
Andi
Gruss
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Jean
-
- Offline
- Gebannt
-
- Beiträge: 1205
- Dank erhalten: 1
genau..............
Jean
Wir sind nicht nur für das verantwortlich was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen.
(Jean Baptiste Moliere)
Stammtisch Zeven/Nordheide für alle klassischen Mercedes-Benz
jeden 3. Samstag
im Monat ab 15.30 Uhr in Appel
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- strich-acht
- Offline
- Senior
-
- Beiträge: 952
- Dank erhalten: 0
lass mal jemanden anhören, der sich damit auskennt
michael
/8ungsvoll
Michael
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.