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Tickern bei kaltem Motor

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23 Aug. 2004 08:27 #15275 von laura
Tickern bei kaltem Motor wurde erstellt von laura
Hi,
ich beobachte seit kurzem bei kaltem Motor ein metallisch tickerndes Geräusch bei meinem 500sl Bj.87,dass verschwindet wenn der Motor warmgefahren ist.In diesem Zusammenhang muss ich erwähnen,dass ich dieses Mal teisynthetisches Motoröl reingemacht habe.Meine Frage:da der 500er ja Hydros hat und es trotzdem tickert muss man da mit einer teuren Reparatur rechnen?Kann man ohne Risiko zunächst weiterfahren?
Vielen Dank für Eure Hilfe
Alfred

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23 Aug. 2004 09:30 #15276 von MBKN1000
MBKN1000 antwortete auf Tickern bei kaltem Motor

Hi, ich hatte das gleiche bei einem M 103 (260E)

Damals waren es die Hydros die undicht waren und erst wieder den Öldruck aufbauen musten. In der Kälteren Jahreszeit war das Problem deutlicher, konnte dann ca 1-2 Km fahren bevor das Clickern aufhörte.

Mein Nachbesitzer hat den Schaden dan behoben in dem die Hydros ausgewechselt wurden.
Den Kostenpunkt kenne ich leider nicht.

MfG

Sven Olav

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23 Aug. 2004 10:05 #15277 von agossi
agossi antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
Hallo Alfred

Tickern unmittelbar nach dem Anlassen ist nicht besonders besorgniserregend. Allerdings sollte dann aber spätestens nach dem Aufbau des vollen Öldrucks (nach dem Anlassen spätestens nach 5 s) das Geräusch verschwinden.

Wenn es erst verschwindet, wenn der Motor warm ist (d.h. das Motorenöl, nicht das Kühlwasser, so nach 15 Minuten) ist was nicht im Lot.

Nimm mal den Öleinfülldeckel ab und prüfe Nocke 1, die verschleisst typischerweise am schnellsten. Dreh den Motor zweimal im Uhrzeigersinn (von vorne gesehen) herum, um den ganzen Umfang zu sehen. Wenn Deine Keilriemen gut gespannt sind, kannst Du auch an der Befestigungsschraube der Riemenscheibe der Servopumpe drehen (22mm-Steckschlüssel).

Ganz sicher kannst Du nur sein, wenn Du mal die Ventildeckel abnimmst (geht in 10 Minuten) und beide Nockenwellen inspizierst. Falls nichts Auffälliges zu sehen ist, einfach weiterfahren. Aus dem 126er-Forum war auch zu erfahren, dass ab und zu die Rotocaps (Ventildrehvorrichtung, unter der Ventilfeder angeordnet) auch leicht zum Tickern neigen, das macht gar nichts.

Wenn Du das Öl gewechselt hast, kann es sein, dass die Hydros leichter undicht werden (wegen den Reinigungsmitteln im Öl, welches Ölkohle abwäscht), was Du mit dem "Absinktest" schnell überprüft hast. Schlepphebel mit Nocken belasten, und die Zeit messen, bis das Hydroelement ganz abgesunken ist. Eine Schiebelehre ist da ganz hilfreich. Falls es weniger lang als 1 Minute dauert (Richtwert), ist das Element undicht. Falls länger als 5 Minuten oder gar nicht, ist es verstopft. In beiden Fällen muss man es dann austauschen.

Das mit dem Motorenöl ist eine so Sache: Es gibt eigentlich keinen Grund, was gegen teilsynthetisches Öl spricht (ist eine Glaubensfrage). Vielmehr ist die Viskosität das Problem. So sollte man auf eine möglichst niedrige Winter(=Kalt)-Viskosität achten (schnelle Durchölung = weniger Verschleiss in der Kaltstartphase) und auf eine hohe Warmviskosität (hoher Öldruck = grosse Druckstabilität).

Ich verwende bei meinem M117 (4.5L) vollsynthetisches 5W-50, ich bekomme das von einem Kollegen zu einem sehr günstigen Preis. Sonst würde ich das übliche teilsynt. 10W-40 verwenden. Viel wichtiger ist der regelmässige Wechsel. Nie verwenden darf man das dünnflüssige 5W-30 (nach Spez. A1), das ruiniert innert kürzester Zeit die Lager!!

Bei den V8 kann es immer wieder vorkommen, dass die Schmierungsgalerie oberhalb der Nockenwellen (Ölrohr) zum Verstopfen neigt, oder dass die Plastikverbinder undicht werden. Dann läuft das Öl nicht zu den Nocken, sondern an den Verbindungsstellen einfach wieder heraus. Ölmangel führt zum Einlaufen der Schlepphebel (Fressen der Hartchromschicht mit dem Nocken, dadurch ausgeschlagene Stellen), und der Nockenverschleiss nimmt zu. Leider hat das Mercedes bei den V8 nie in den Griff bekommen. Meistens müssen dann nach 200000km die Nockenwellen samt Zubehör (Hydros, Lagerböcke in ganz schlimmen Fällen, Nockenwellen, Schlepphebel) getauscht werden, was schnell mit €2000.- zu Buche schlägt.

Gruss
Andi
[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : agossi am 23-08-2004 10:06 ]

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23 Aug. 2004 19:55 #15278 von laura
laura antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
Hi,
vielen Dank Andi für Deine informative Antwort.Mein Motor hat erst 130000km gelaufen,dass wäre ja dann ein bißchen früh für eine Genaralüberholung.Nocke 1 habe ich schon mal mit dem Fingernagel getestet,war in Ordnung,allerdings habe ich den Motor nicht gedreht.Das Tickern hört übrigens nicht nach 5 secIch muss
auf,ich hab zwar nicht mit der Stoppuhr gemessen,aber so 2-3Min dauert es schon.Komischerweise tritt der Effekt nicht inmmer auf!Das versteh ich am Wenigsten, denn wenn etwas kaputt ist,müßte das Symtom doch dauernd vorhanden sein.Ich muss wohl mal den Ventildeckel abmachen und richtig nachsehen.Ich werde dann berichten.Bis dann
Alfred

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23 Aug. 2004 22:21 #15279 von Jogi
Jogi antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
Halli hallo,

hatte das gleich Problem-sporadisches Tickern insbesondere bei kalten Motor. Hab alles aussprobiert, - von extraknappen Einstellen der Vorspannung bis kreuzweise Tausch untereinander - letztendlich hilft nur der Austausch dieser verdammten Hydrodinger. Kosten pro Stück 20,75 netto... (mal 16, weil Du den der tickert sowieso nicht findest)


Gruß aus dem Bergischen

Jogi

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23 Aug. 2004 22:31 #15280 von strich-acht
strich-acht antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
gerade das gelegentliche Tickern zeigt, dass es wirklich die Hydros sind, der Motor tickert nur dann wenn der defekte im Stand gerade von der Nocke gedrückt war und sich entleert hatte und nach dem Start nicht gleich wieder füllen will. Parkt der Motor in einer anderen Position tritt der Effekt nicht auf.

Viel Spaß bei der Suche oder viel Geld beim 16fachen Einkauf
michael

/8ungsvoll
Michael

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25 Aug. 2004 21:23 #15281 von laura
laura antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
Sehr gemeine Antwort
Alfred

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25 Aug. 2004 21:34 #15282 von strich-acht
strich-acht antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
ehrlich?

war aber gar nicht so gemeint. Klare Diagnose und in den mir eigenen Abschlussworten noch die besten Wünsche auf gutes Gelingen. Hätte ja wohl wenig genützt, wenn ich gesagt hätte, das ist nur bedeutungsloses Kaltnageln wie beim Diesel und in 10.000km die Nockenwelle zerrüttet wäre. Wie schrieb einmal Fritz Bob Busch: "man verzeihe mir diesen Stil, denn ich habe nur ihn."

geborener Zyniker
michael

/8ungsvoll
Michael

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26 Aug. 2004 21:54 #15283 von laura
laura antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
Hi,
ich weiss ,dass Du es nicht so gemeint hast.Aber,wenn ich so weiterfahre, gefährde ich dann die Nockenwelle ernstlich?Bist Du auch der Meinung, dass nur der komplette Austausch sinnvoll ist?
Grüsse Alfred

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26 Aug. 2004 22:14 #15284 von strich-acht
strich-acht antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
egal ob es nun tickert, weil die Nocke durch zuviel Ventilspiel verspätet und dann mit Macht im falschen Winkel auftrifft, oder ob der Hydro durchsackt und das Klappern dabei entsteht, wenn er anschlägt, in beiden Fällen kommt ein unerwünschter Stoß auf die Nockenwelle, die ja beim V8 auch nicht die haltbarste ist.

Mit der von agossi beschriebenen Prüfmethode sollte sich der Übeltäter schon finden lassen. Wenn dir der Wechsel des ersten gut von der Hand geht, dann mach sie komplett, sie kosten alle zusammen ja auch nur soviel wie dreimal Volltanken.

wenn die Bombe tickt, dann ischt es eine Zeitbombe
michael

/8ungsvoll
Michael

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30 Aug. 2004 08:27 #15285 von laura
laura antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
Mojen
habe gerade im 126er-Forum gelesen,dass eingelaufene Schwinghebel praktisch das gleiche Geräusch fabrizieren!Wer kann das bestätigen,wer weiss was die kosten?Ist das eine Krankheit die häufig vorkommt,in jungem Alter(unter 200000km), oder eher selten bei hoher Laufleistung?
Grüsse Alfred

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30 Aug. 2004 09:44 #15286 von agossi
agossi antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
Hallo Alfred

Ein Satz Schlepphebel kostet ca. €250.- (16 Stk.) von FEBI. Allerdings sollte man die wirklich nur tauschen, wenn Stücke der Hartverchromung ausgeschlagen sind. Da meistens dann auch der dazugehörige Nocken beschädigt ist, muss die Nockenwelle mitgetauscht werden.

Die Nockenwellen kann man bei der Firma CAMKO auch aufbereiten lassen. Dazu wird der Nocken mit Metall aufgespritzt, geschliffen und nitriert. Allerdings ist dies nur möglich, wenn der Verschleiss max. 1mm beträgt.

Wie schon geschrieben, kommt es vermutlich weniger auf die Kilometerleistung als auf das verwendetet Öl an und die Fahrweise an. Darum sollte man unbedingt das Ölrohr ab und zu inspizieren. Habe bei meinem Wagen festgestellt, dass auch neue Verbinder nicht 100% dicht sind und das Öl seitlich an den Verbindungsstellen austritt. Vermutlich lässt sich dieses Problem nur lösen, wenn man die Verbinder auf dem Rohr aufklebt und die Anschlussstellen an den Lagerböcken mit einer geeigneten Dichtungsmasse abdichtet.

Gruss
Andi

Gruss

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30 Aug. 2004 09:50 #15287 von Jean
Jean antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
Moin

genau..............

Jean

Wir sind nicht nur für das verantwortlich was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen.
(Jean Baptiste Moliere)

Stammtisch Zeven/Nordheide für alle klassischen Mercedes-Benz
jeden 3. Samstag
im Monat ab 15.30 Uhr in Appel

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01 Sep. 2004 14:08 #15288 von strich-acht
strich-acht antwortete auf Tickern bei kaltem Motor
hatten wir uns nicht weiter oben darauf verständigt, dass es nur gelegentlich tickert? defekte Schwinghebel/Nocken tickern immer, egal, in welcher Position der Motor geparkt war.

lass mal jemanden anhören, der sich damit auskennt
michael

/8ungsvoll
Michael

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