Kontaktlose Zündung

Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken, den Zündkontakt gegen einen elektronischen Auslöser zu tauschen. Der Kontakt ist durch das serienmäßige Zündsteurgerät zwar schon weniger belastet, aber dennoch ein mechanischer Kontakt.
Mein Fahrzeug ist ein 350SL Baujahr 1971. Hat jemand schon Erfahrungen mit solchen Systemen? Ich habe hier etwas von der Firma Pertronix gesehen. Nach meiner Ansicht müsste das Modell 1885 passen. Es gibt dort aber auch unterschiedliche Ausbaustufen mit Doppelfunken etc. Vielleicht gibt es dazu auch Meinungen.
In meinem Alfa habe ich mit der 123 Ignition sehr gute Erfahrungen gemacht. Wegen des Gebisses gibt es aber von denen nichts für den Mercedes.

Vielen Dank im Voraus für Eure sachdienlichen Hinweise und Erfahrungen.

Moin,

also so wie das ausieht bietet 123 Ignition auch für die D-Jet- Autos was an. Klick

Gruß Thorsten

Hallo

für den 8-Zylinder gibt es keine 123 ignition, wozu auch? Dein Kontakt verschleißt eh nicht und wird eher über einen Abrieb des Nockens am Kontakt defekt gehen. Einmal im Jahr den Schließwinkel und den Zündzeitpunkt kontrollieren genügt vollkommen. Dabei den Verteiler abschmieren! Wenn Du unbedingt eine kontaktlose Variante willst, dann nimm einen elektronischen Kontakt von Pertronix, Fullmax, Powersparc etc. und baue den ein. Ich habe auch schon Lösungen gesehen, wo jemand in den Zündverteiler den induktiven Geber der KA-Jetronic eingebaut hatte.

Hallo Volker,

vielen Dank. Ich habe jetzt nach ca. 8.000km Fahrstrecke auf dem neuen Kontakt wieder einen kleinen Krater gesehen. Schmutz (Abbrand) habe ich entfernt. Deshalb habe ich die Überkegung angestellt. Den Umbau aus dem Link von Thorsten würde ich nicht durchführen lassen. Dies ist auch nicht direkt vom Hersteller. Den Hallgeber kann man ja jederzeit wieder gegen den Kontakt tauschen.

Hallo Thomas,

das mit dem Krater ist ungewöhnlich und sollte nicht auftreten. Normalerweise bekommen die Kontakte eher eine Blauoxidation, weil sie eben nicht mehr freibrennen. Insbesodnere dann, wenn noch der Zündkondensator mit dran hängt. Deshalb hat man da später auf geschirmtes Kabel ohne Zündkondensator umgestellt. Denn der dient hier nur noch der Radioentstörung.

Mahlzeit,

also das mit den Kratern kenne ich nur wenn der Kondensator fehlt oder kaputt ist.

Gruß Thorsten

Hallo Thomas und Thorsten,

den Krater dürfte es an einer kontaktgesteuerten Transistorzündung TSZ-k gar nicht geben. Denn es gibt ja keinen nennenswerten Strom, der Abbrand erzeugt. Deshalb ist der Kondensator nur noch zu Radio-Entstörzwecken verbaut. Er hat aber in dem Fall einen großen Nachteil. Denn durch das Transistor Zündschaltgerät und den fehlenden Abbrand brennt der Kontakt auch nicht frei. Es kommt dadurch zur Blauoxidation. Deshalb hat man später bei der TSZ-k den Kondensator weggelassen und die Funkentstörung durch geschirmte Litze für die Primärleitung vom Kontakt zum ZSG ersetzt. Es gab dazu sogar Umrüstsätze von Bosch und MB.

Wenn Krater, liegt es also bei der TSZ-k nicht am fehlenden Kondensator, sondern an irgendeiner Fehlschaltung. Vielleicht wird das ZSG umgangen?

Das mit dem Kondensator stimmt natürlich für die Generation der Spulenzündung SZ z.B. aus Pagode oder Heckflosse, die meistens (bis auf manche US W111 Cp/Cabrios) kein ZSG hatten. Da braucht man den Kondensator, damit der hier ohne ZSG entstehende Abbrand am Unterbrecherkontakt gedämpft wird.

Hallo nochmal,

also das Zündsteuergerät ist nicht überbrückt und der Kondensator ist auch vorhanden. Ich gabe mir eben den Pertronix Satz geholt. Der Verkäufer war zunächst etwas ratlos, da meine Zündspule mit Dauerminus verbunden ist und der Plzs über den Vorwiderstand mit dem Zündsteuergerät. Er wusste deshalb nicht genau, wie der Bausatz anzuschließen ist. Ich gehe von folgender Anschlussweise aus und bitte ggf. Um Korrektur meiner Überlegung. Ich würde die schwarze Minusleitung des Bausatzes anstelle der Zündkontaktleitung an den Anschlußblock legen. An diesem geht die Leitung für das Zündsteuergerät ab. Die rote Plusleitung muss an ein geschaltetes Plus. Dies dürfte wohl kaum der Plusansvhluss der Zündspule sein, da dieser nach meinem Verständnis vom Steuergerät geschaltet wird. Der Verkäufer meinte noch, die Schaltleitung müsste an mindestens 1,5 Ohm angeschlossen werden, sonst geht das Teil kaputt. Es wird ja sonst ohne Zündsteuergerät direkt an die Zündspule angeschlossen. Kann mir jemand bestätigen, dass diese minimale Widerstandsvoraussetzung erfüllt wird?

Volker Du kennst Dich ja super aus. Vielleicht ist Dir dies bekannt.

Hallo Thomas,

je nach ZSG schaltet das Plus (15) oder Minus (1) an der Zündspule. Das frühe Radlaufgerät des 107 mit dem 3-poligen Kabel dran (und das des 250 CE sowie 280 SE 3.5) schalten Kl. 15. Das Einheits ZSG (mit dem 4-poligen Stecker und Koax-Anschluss) die Kl. 1.

Das Einheits ZSG kannst Du also einfach durch den elektronischen Kontakt ersetzen, denn der schaltet ja Minus. Den dann einfach in Überbrückung des ZSG einsetzen. Beim frühen Radlaufgerät musst Du entweder mit dem Pertronix das alte ZSG ansteuern oder aber auf die Schaltlogik des Einheits ZSG um verkabeln.

Die Zpndspule 0 221 122 001 hat 0,4 Ohm, die Vorwiderstände 0,6 + 0,4 = 1,0 Ohm. In Summe kommst Du also auf 1,4 Ohm. Genau genommen ist das also zu gering für den Pertronix, wenn der minimal 1,5 Ohm braucht, weil er sonst den Strom nicht liefern kann. Dann wäre es besser, mit dem Pertronix / Fullmax / Powerspark das originale ZSG anzusteuern. Ist natürlich doppelt gemoppelt.

Trotzdem bleibe ich dabei: Der Krater am Unterbrecher muss andere Gründe haben.

Bei den normalen MB Zündungen der 60er ohne Zündschaltgerät (wo die Pertronix/Fullmax/Powerspark auch Sinn macht), funktioniert das auch. Denn hier wird ja über den Unterbrecherkontakt Kl. 1 geschaltet und der Vorwiderstand der Zündspule dort ist 1.8 Ohm. Plus Primärwiderstand der Zündspule macht einen Widerstand, der groß genug ist, dass die elektron. Schalter das packen.

Bevor Du jetzt fragst: Der Vorwiderstand muss zur Zündspule passen, Du kannst da nicht einfach irgend einen nehmen. Und wenn Du da jetzt 1,8 Ohm verwenden solltest, setzt Du die Zündspannung auf der Sekundärseite herunter.

Hallo Volker,

Ich steh jetzt etwas auf dem Schlauch. Vom ZSG kommt ein vieradriges Kabel. Minus der Zündspule ist fest mit Karosse verbunden. Ein Kabel vom ZSG geht über den Vorwiderstand auf Plus an der Zündspule. Kann etwas passieren, wenn ich die Leitung vom Zündkontakt durch die Steuerleitung (Minus) von Pertronix ersetze und den Plus vom Pertronix einfach an 12Volt Plus anschließe? Wäre zwar doppelt gemoppelt aber sollte doch gehen. Oder ist der Widerstand vom ZSG so niedrig, dass das Pertronix dann nicht funktioniert?

Hallo Thomas,

also haben wir ein Radlaufgerät. Das kannst Du so wie beschrieben anschließen. Das ist dann doppelt gemoppelt und Du hast auch nicht das Problem, dass der Pertronix Schalter zu viel Strom liefern muss.

Du solltest aber trotzdem Deine Verkabelung prüfen. Es muss einen Grund für den Abbrand am Unerbrecherkontakt geben.

Statusaktualisierung. Es liegt nicht am Unterbrecherkontakt. Unruhiger Lauf auch mit Hallgeber auf Zündsteuergerät. Habe dazu einen neuen Beitrag gestartet. Ist leider sehr schwer zu lokalisieren, da nicht dauerhaft.