Wie schraubt ihr?

Guten Tag,

die weiblichen Anteile in mir haben, in Kombination mit einer privat persönlich gesandten und privat persönlich erhaltenen persönlichen Privat-Nachricht (PN) die Neugier.de geweckt, unter welchen absolut traumhaften Umständen ihr wohl so schraubt bzw. wenn dann ausgeträumt ist, wie es denn in euer Schrauberhöhle so aussieht und wie jene bestückt ist. Was dem Einen sein Fluke ist, ist dem Anderen seine Prüflampe und dem Nächsten seine verkabelte oder gar akkumulierte Handlampe, welche blendend leuchtet, wie es scheint, wenn sie scheint.

Ich denke, dass wir bei allem gemeinsamen Nenner, dem nun hoffentlich mein alter Freund Hartmut aus Hessen nicht gleich die signalrote Karte zeigen wird, über unterschiedliche, aber durchaus interessant unterschiedliche Voraussetzungen verfügen.

Was dem einen seine eigene Vertragswerkstatt ist, in der der Kunde grundsätzlich König ist, so lange am eigenen SL gerade nichts zu machen ist, ist dem anderen der Lieblingsbordstein, der höher ist als alle anderen im Viertel und zu dem sich neben den eigenen gummierten Gullydeckeln praktischerweise ein fünfter solcher eben im Boden eingelassen am streng geheim gehaltenen idealen Openair Selbstschrauberplatz dazugesellt.

Wer sein V8-Geschoss, welches er bei ebay Punkt com in Amerika wegen angeblich versehentlich entsicherter Tastatur geschossen hat, im zweiten Untergeschoss der Tiefgarage auf Parkbucht 107 in der oberen Etage des rostigen Doppelparkers restauriert, der wartet sicherlich öfter, dass endlich wieder das Licht angeht und hofft freilicht, dass das Automatikgetriebe draußen ist, bevor der Untermieter im Doppelparker seinen Renault Kongo oder wie das rollende rostige Etwas heißt, in dem der Müslifresser seine affige Familie trans portiert, deren sämtlich idiotische Doppelvornamen er stolz auf die Heckschiebe tapeziert hat. Dem Anschein nach kommen jährlich neue dazu. Naja. Jedenfalls reichen die Möglichkeiten von der eigenen Omnibuswerkstatt, wo bei regnerisch anmutendem Wetter die Probefahrten sicherheitshalber im Hause stattfinden, bis zum weitläufigen Schrauberparadies unter Palmen oder Straßenlampen.

Da macht einem TWIN BUSCH und DMAX tagtäglich Nacht für Nacht den Mund wässrig mit einer preisgünstigen und vielleicht sogar auch noch preiswerten Zweisäulenhebebühne, doch dann stellt Mann fest, dass der angezapfte all gemein Strom der Eigentümergemein-schafft so schwach abgesichert ist, dass beim ersten Hochfahren der Bühne auf der linken Treppenhausseite sämtliche Balkonbeleuchtungen ausgingen - und schon ist es vorbei mit der privaten Kirmesillumination im eigenen Viertel.

Ja, da haben es die Werkstattgänger einfacher. Da lauten die Fragen nicht, ob 120 Nm Anzugsdrehmoment einfacher mit 2 x 60 Nm zu bewerkstelligen ist, sondern da geht es höchstens darum, wo die kürzesten Wartezeiten sind oder welcher Betrieb die Rechnung, wenn denn unbedingt eine geschrieben werden muss, auf den Sprinter des Sohnes, der es sich im vom Vater gebauten Nest von 10 Uhr früh bis 15 Uhr spät gemütlich macht, ausgestellt werden kann.

Von Willy war zu lesen, dass er gerne seine Fahrzeuge im Kippwagenheber durch den Hof rollt, während andere wiederum auf die original Mercedes Benz Unterbockschuhe schwören, ob auf de Zweisäulenbühne oder dem Dreibeinunterstellbock. Viersäulenbühnen haben den Vorteil, dass Mann, wenn nach oben noch Luft ist, seine Fahrzeuge in zwei Ebenen stapeln kann, losgelöst davon, ob die Lebenszeit denn ausreicht, zu den hinteren Reihen jemals noch vor- bzw. hinterzustoßen.

Dann Bühne frei!

Winni

PS/kW: Eine Gemeinschaftshalle, spätestens alle 25 km eine, zum unterstellen und schrauben und fachsimpeln und vom anderen Werkzeug leihen und nicht wieder zurücklegen, das wärs. Die Frauen kümmern sich hinten um die Gemeinschaftsküche, während vorne die Federn durch die Halle hüpfen und entspannt Gummilager gewechselt werden. Hier und da ein Automatikgetriebe auf dem Boden, übrig vom gemeinschaftlichen Umbau auf Schnellganggetriebe. Doch die Szene investiert wohl weiterhin eher in Zipfelmützen denn in ein vereintes Heim, in dem diese virtuelle Welt hier dem Willy beim bremsenentquietschen zuschauen und flugs moralisch beistehen könnte, wenn er mit dem Baumarktschraubenzieher abrutscht und beim Fluchen Wörter findet, die er längst vergessen glaubte. Was gäbe ich darum, zwischen meinem Nachbarn Werner und meinem Freund Hartmut ein alkoholfreies Cola zu trinken... - für 1,07 EUR in die Vereinskasse.

--- Gruß Werner ---

P.S.:
und wenn ich jetzt noch Bilder von meinen Räumlichkeiten hier einstelle, es liegen 2 geöffnete Getriebe auf dem Boden, wo ich auf Ersatzteile warte, ein Rasentraktor schläft auf der Seite und von dem Rest will ich gar nicht reden, dann fühlt sich unser Winni bestätigt und Hartmut springt vom Eifelturm
[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Johnny-1951 am 28-05-2016 19:40 ]

Ich schraube meist mit der rechten Hand,

aber - enttarnte Winifred aus dem Reich der Alemannen - guter Brauch und bester Stil wäre es ja, wenn der Protagonistin einmal höchst darselbst, erst den geneigten Leser mit der reichlich bebilderten Schilderung eigenes Schaffens und eigener Wirkungsstätte erquicken würde

Bisdahin, sei mir minniglichst gegrüsst, Du Holde

Ist denn schon wieder Winter oder hat da jemand keinen 107er ?

Schönen Sonntag und hoffentlich schönes Cabrio-Wetter .

Gruß Uwe

Geeignete "Arztpraxen ", in denen man den Wehwehchen des geliebten SL auf den Grund gehen kann, sind in Großstadtrevieren eine Seltenheit.

Vor allem die, in denen man das eine oder andere sorglos liegen lassen kann.

Self-Made Garagen wie welche, in denen seinerzeit ein Plymoth namens "Christine" repariert werden konnte, sind bei uns nur sehr selten anzutreffen. ( obwohl dies seinerzeit aufgrund der von Stephen King verliehenen Selbstheilungskräfte von Christine auch nicht unbedingt notwendig war ).

Da die Frage ja nun lautete, wie und wo ihr das macht, kann ich vermelden, daß ich zu den Glücksrittern gehöre.

Da ich nur Carports habe, inzwischen im Outback wohnhaft bin, habe ich mich ohne Probleme in einer stillgelegten Landwirtschaft sagenhafte 30 Meter neben mir einnisten können.
Da ich zu den eher kontaktfreudigen Personen gehöre, habe ich im Umfeld 2 verschiedene Hebebühnen und eine Grube zur Verfügung, die selten genutzt werden. Zudem habe ich zu Ruhezeiten jederzeit die Möglichkeit, in eine offizielle Werkstätte zu maschieren, was mir aber aufgrund meiner angeborenen Faulheit meist zu umständlich ist. Erstens, weil 20 km weg und zweitens, weil ich danach wieder aufräumen muß.

Fluxkompensatoren bastle ich in einem meiner Carports zusammen.

Ziel ist es, wenn die Kinder dem Alter der achtlosigkeit entfleucht sind, daß ich meinen dreiseitigen einzelstehenden Carport mit Toren und gehobenen Dachstuhl versehe, um dort eine Bühne zu implementieren. Aber dies ist noch ein weiter Weg.

Peter


[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Pidibaer am 28-05-2016 20:56 ]

On 2016-05-28 20:48, Pidibaer wrote:
Geeignete "Arztpraxen ", in denen man den Wehwehchen des geliebten SL auf den Grund gehen kann, sind in Großstadtrevieren eine Seltenheit.




Peter

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Pidibaer am 28-05-2016 20:56 ]

Bis vor ca. 1 Jahr war ich im "glücklichen" Besitz eines recht gut ausgestatteten OP-Raums, um den mich manch Blech-Chirurg beneidet hat. Es begann etwa vor 10 Jahren, als ich eine stillgelegte Tankstelle erwerben konnte. Nach abgeschlossener Vollrestauration stand mir dann ein kleines Schrauberparadies zur Vergügung, das mir 4 klimatisierte Stellplätze bot. Die Werkzeug"sammlung" wuchs von Jahr zu Jahr stetig, bis hin zum Diagnosesystem. Da ich keinen handwerklichen Beruf gelernt, mir das meiste selbst angeeignet habe, ergänzte ich meine Fähigkeiten durch Teilnahme an vielen Schrauberseminaren an der Handwerkskammer Schweinfurt. Parallel zu meinem neu erlenten Fähigkeiten wuchs auch mein Fahrzeugbestand, der irgendwo zwischen 4 und 5 Fahrzeugen pendelte, und mehrere Jahrzehnte Mercedes-Technik abbildete: vom W121 mit 80PS bis R230 mit 500PS.
Tja, da hatte ich mir meinen Jugendtraum erfüllt, ein, nein mein Reich, in dem ich schrauben und walten konnte. Lange Zeit war das Schrauben für mich mehr als ein Hobby, es gab mir neben meinem Interesse an allem Technischen auch einen Ausgleich zu meinem Beruf. Andere gingen joggen um zu entspannen, ich schrauben.
Irgendwann musste ich feststellen, dass das Fahren der Fahrzeuge im Hintergrund stand. In der Regel wurden 2 Fahrzeuge regelmäßig bewegt, die anderen mutierten mehr oder weniger zu Standfahrzeugen, die aber nicht weniger Zuwendung brauchten. Irgendetwas war immer kaputt, zu verbessern oder zu pflegen. Mit zunehmender Erkenntnis wuchs auch der "Stress", nicht mehr hinterher zu kommen und es machte sich auch ein gewisser Frust breit. Aber welcher Mann trennt sich als "Jäger und Sammler" schon gerne von seinen "Altöllasten". Es hat bei mir von der ersten Erkenntnis, bis zu meiner für mich bedeutetsten Fragestellung bestimmt nochmal 2 Jahre gedauert:

"SCHRAUBST DU NOCH ODER LEBST DU SCHON?"

Ich habe für mich den Entschluss gefasst, ins Leben zurückzukehren und bis auf einen 107er alle Fahrzeuge verkauft. Zu der Entscheidung haben mich allerdings auch noch ein paar andere Gründe bewegt. Braucht man für ein Fahrzeug, das sich in technisch brauchbarem Zustand befindet, noch einen Schrauber-OP? Meine Antwort war nein und so trennte ich mich auch noch von meiner Schrauberhalle.
Wehmut, Reue? Nein.
Heute sehe ich mein Hobby anders, nämlich wieder mit Blick auf das "FAHRzeug" und nicht auf die rostigen Schrauben. Meinen 350er bewege ich in den Schönwettermonaten so oft es geht und gebe ihm meine "ganze technische Zuwendung". Ich habe eine recht große Garage, in der ich noch einges anstellen kann. Aber Späßchen wie Ölwechsel z.B. tue ich mir nicht mehr an. In der freien Werkstatt wechseln sie mur die Flüssigkeiten für wenig Geld, ich mache mir nicht mehr die Finger schmutzig und muss die Plörre nicht entsorgen. Und teurer ist es auch nicht.

Letzendlich ist das Schrauben eine Sache der eigenen Einstellung, der eigenen Ansprüche und natürlich auch der eigenen Fähigkeiten. Aber auch eine pekuniäre Frage. Es gibt Experten, die tauschen ein Getriebe mit hochgebockten Vorderrädern in der alten Scheune neben dem Traktor, unter Verwendung von Uraltwerkzeugen. Ein Getriebewechsel mithilfe einer Hightech-Ausstattung im sterilen OP liefert nicht unbedingt das bessere Ergebnis, wenn dem Operateur die Fähigkeiten fehlen. Das galt und gilt auch für mich, ich kenne meine Grenzen.

Und um auf Winnies Fragestellung eine Antwort zu geben, wie wir schrauben: Ich habe geschraubt und dabei zugegebenermaßen manchmal eine Schraube locker gehabt

Thomas



[url=null]null[/url] [ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : topi am 29-05-2016 08:24 ]

Hallo Thomas,

ein toller Beitrag! Großer Respekt vor dem Geschaffenen - beneidenswert.

Größter Respekt vor der konsequenten Handlung, dein Tun in die Richtung zu lenken, wo du es, zu dieser Zeit, haben möchtest.

Ballast als solchen zu erkennen ist relativ einfach - Mann spürt das ja. Aber eine konsequente Handlung daraus abzuleiten, da gehört sehr viel dazu. Hut ab, tiefe Verneigung!

Mir geht es so, dass ich mir meines eigens angehäuften Ballasts dann besonders bewusst werde, wenn ich bei dem von Friedrich Nietzsche angekündigten noch Verrückteren, den ich hin und wieder treffe und der mich versteht, noch umfangreichere Umfänge erlebe und es mir sofort durch den Kopf schießt: "Wann will denn der das alles machen"? Naja... und dann fragst "du dich", ob du das gedanklich denn eher zu ihm "sagst" oder nicht viel mehr zu dir selbst.

Es ist schon verrückt, mehr als ein Schrauberfahrzeug zu besetzen. Dabei ist es völlig egal, ob es nun eine KREIDLER ist oder ein Ponton oder ein 4-Achser - weder die PS noch die Seltenheit noch die Gewichtsklasse noch der materielle Wert macht die Freude aus. Freude macht das Ganze, so langes es Ausgleich ist. Und dem stehen Menge und Aufwand entgegen, was einzig für die KREIDLER spricht.

Jede Mutter einer großen Familie weiß, dass sie ohne die fünf Kinder mehr Zeit für sich hätte, anders leben könnte. Aber gibt sie deshalb vier ab und behält eines? Thomas, wie hast du das geschafft, du Rabenfahrer?

Klar, nur wer loslässt, hat die Hände frei. Und den Geist. Und hat wieder Zeit, seinem unbändigen Jagdtrieb nachzugehen.

Winni

PS/kW: Die einzig vernünftige Entscheidung ist, jeglichen automobilen Ballast unverzüglich abzuwerfen.

PS2: Die vernünftige Entscheidung ist nicht immer die richtige.

@ Gerd, mein Holder, ehemals Jüngling - lang lang ists her:

Würde ich mich damit befassen wollen, wie Mann hier ein Bild hochlädt, so hätte ich dir freilich flugs eine Ansicht meines topgeheimen Geheimschrauberplatzes geschickt, Wenn du mir versprichst, es für dich zu behalten (das ist sehr wichtig, denn das habe ich dem Freund auch versprochen, der mir vertraulichst diesen Geheimtipp gab) dann verrate ich dir den höchsten Bordstein im Bundesgebiet - und zwar in der de luxe Ausführung - mit Gullydeckel!

Also. Die Klammern nur öffnen, wenn du mir versprichst, den Inhalt einzig für dich zu behalten:

(Industriestraße 107 in 10728 Knieritz an der Knatter - Südseite)

Die Südseite gefällt ob des Gefälles weitaus besser und liegt vortrefflich durch die direkte Anbindung an den schweren Gullydeckel aus der Eisengießerei St. Martin. Die Gitterstäbe dürften gerne etwas engere Zwischenräume aufweisen. Zu oft sind mir dort schon kleinere Gehäuseteile oder noch kleinere Kleinteile beim Abwasch in die Tiefe gefallen. Wie gut, dass der Schlammfangkorb die schmutzempfindlichen Hydrostößel zurückgehalten hat.

Auf der Nordseite findest zu mich ausschließlich während starkem Platzregen, Sturm und Hagel. Da ich keinen SL habe, vollführe ich in meiner Industriestraße zum Ausgleich des ballastreichen Alltags meine virtuellen Schrauberbewegungen. Im Moment studiere ich den Ausbau der Nockenwellen am M 110 ein - eine ausgesprochen anspruchsvolle Choreografie.

Um mit ganzer Kraft in die Szene einzutauchen, stecke ich vor Übungsbeginn meine Arme bis knapp über die Ellbogenknöchel in mein mitgeführtes Altölfass. So wirkt das nicht nur auf Spaziergänger mit ihren ungelösten Kötern authentischer, sondern es verhilft mir, wenn ich mit den Unterarmen die Nasenflügel streife, zu einer intensiven Verschmelzung der Kunst für alle Sinne, soweit vorhanden.

Mein Holder: Wann kommst du mich besuchen?

Apropos Holder... könnte Mann sich eigentlich auch einen anschaffen. Da lässt sich prima dran schrauben und zum Erfolgstest bei Nachbar Werner zwischen den Gartenzwergen pflügen.

Doch nun zu dir mein Freund Uwe560:

Nicht nur dass du Hubraum für zwei beanspruchst, du stellst auch noch herrlich dämliche Kombinationsfragen: "Ist denn schon wieder Winter oder hat da jemand keinen 107er ?"

Erstens hat der Winter mit dem Besitz eines W 107 nichts zu tun, so dass, wenn du schon meinst, diese beiden voneinander unabhängigen Sätze krampfhaft miteinander verquicken zu müssen, du anstatt oder besser und als Verquickungswort hättest wählen sollen.

"Ist denn schon Winter" ist eine in etwa so dämliche Frage wie "Ist es denn schon hell?" Uwe, du solltest mit der Zeit gehen und anfangen, globaler zu denken.

Und die Antwort auf deine Frage "hat da jemand keinen 107er ?" könntest du dir selber ausrechnen, wenn du die jemals gebaute Anzahl in Relation zur Weltbevölkerung setzen würdest. Dies allerdings setzt eine gewisse Sicherheit im größeren Zahlenraum voraus, wobei du mit deinem 560 zumindest dem Anschein nach mit einer gewissen Affenität ausgestattet zu sein scheinst.

Winni

On 2016-05-29 10:02, Roadstolett wrote:
(...)
Freude macht das Ganze, so langes es Ausgleich ist.
(...)

Richtig, genau das ist der Punkt, jedenfalls für mich.

Mit 3 Oldies, 2 Alltagsautos, einem Roller und sonstigem Gedöns hat es schon verpflichtenden Charakter, das Ganze.

Da kann ich Thomas/ Topi sehr gut verstehen.

Du musst dich kümmern, auch wenn du mal keinen Bock oder keine Zeit hast.
Das ist es, was den Unterschied ausmacht (den wirtschaftlichen Aspekt mal außen vor gelassen).

Mit einem Oldie, nebenbei "gehalten", läuft das entspannt ab - man kann, muss aber nicht.

Mal sehen, vielleicht reduziere ich den Aufwand auch etwas.
Nächstes Jahr, vielleicht, oder evtl. übernächstes ...

Gruß
Moosi





[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Moosi am 29-05-2016 11:03 ]

Hallo Winni,

tja, wie habe ich das geschafft? Ein Tapetenwechsel tut immer gut und verändert nicht nur die Denkweise. Vielleicht muss man im Leben irgendwann die Erkenntnis gewinnen, dass es endlich ist und man auch nichts mitnehmen kann. Schrauben kann "einsam" machen, wenn man es nicht gemeinschaftlich tut. Ich habe meine Prioritäten geändert und versuche, den Blick mehr auf das Wesentliche und für mich Wichtigere zu richten. Leicht gesagt, wenn man dafür "Liebgewonnenes" loslassen muss. Aber das sind alles nur materielle Dinge, die ersetzbar und austauschbar sind. Ich habe durch meine Entscheidung neuen Spaß am "minimalisierten" Schrauben und vor allem am verbliebenem Fahrzeug bekommen. Alles ist viel entspannter.
Ganz ehrlich, jedesmal wenn ich einen tollen Wagen sehe, kitzelt es aber wieder. Gerade vor ein paar Tagen an der Tankstelle mein Kultobjekt meiner Begierde, einen W121 190SL, gesehen und da war es wieder da, das Haben-wollen-Gefühl. Der Realist in mir sagt jedoch: was wilst Du damit? Macht Arbeit und steht wieder irgendwann in irgendeiner Garage und wartet darauf, dass sich ein Tag findet, an dem Wetter und Umstände eine Ausfahrt zulassen. Und was kann der besser als mein 107er?
Vielleicht werde ich irgendwann wieder rückfällig und lache mir eine kleine Schraubergarage für ein Fahrzeug an, die ich entsprechend ausstatte. Es werden aber bestimmt nicht mehr Fahrzeuge. Ich weiß auch, dass man nie nie sagen soll. Warten wir es ab - ich möchte gerne noch ein paar Jahrzehnte auf diesem Planeten bleiben.

Ach ja, meine Jäger- und Sammlertriebe konzentrieren sich derzeit auf ein anderes Territorium: ich suche aktuell eine "naked lady" oder ein "lady face" 10M von Conn. Insider werden wissen, um welch edles Stück Altmetall es sich hierbei handelt. Falls jemand solchen "Schrott" abzugeben hat oder jemanden kennt, der jemanden kennt, bin ich für einen Hinweis dankbar.

Minimalistische Schraubergrüße,

Thomas

Moosi, zu:


"Mal sehen, vielleicht reduziere ich den Aufwand auch etwas. Nächstes Jahr vielleicht, oder übernächstes "

Gib Bescheid, wenn ich dich von Ballast befreien soll. Ich werde deine angehäuften Berge alpinistisch bezwingen und flugs allen Überfluss abtransportieren.

Ja, Mann hilft gerne seinen engen Forumfreunden.

Winni

Hallo Thomas,

ein Gedankenaustausch mit dir in der Vereinsschrauberhalle bei alkoholfreiem Cola für 1,07 EUR könnte heilsam wirken. Ich denke, zusammen könnten wir es schaffen, dich wieder auf den rechten Pfad der Tugend zurückzuholen. Wenn Moosi mithilft bin ich da zuversichtlich.

Die naked Lady lag lange hier herum. Da ich die Adresse von Candy Dulfer verlegt hatte, entfiel der kostenlose Versand und so landetet der Schrott auf dem Schrott.

Winni

PS/kW: Ich entnehme deiner vollzogenen Weichenstellung im Stellwerk 107, dass sich das weniger ist mehr in der Praxis tatsächlich genau so anfühlt.

Wenn die Rückfälligkeit als Krankheit akzeptiert wäre, wäre der finanzielle Teil von der Krankenkasse zu tragen. AOK -Autos ohne Kosten.

PS2: Schluss jetzt! Muss raus zum schrauben.

Fühle mich bei Topi/Thomas und Moosi verstanden.

Wie ich am liebsten Schraube? Gar nicht. Frei nach Jürgen von der Lippe muss ich sagen:
Schrauberei Du hast mich nie geliebt /
hast nicht mal gewusst dass es mich gibt /
meine Jugend hab ich Dir geschenkt /
den Schwung und den Elan /
lass mal gut sein Schrauberei, ich habs ja gern getan.

Gerne wische ich heute den Blütenstaub mit einem trockenen Microfasertuch vorsichtig vom Lack und befreie meine beiden Eisenschweine von den Fliegenresten, die die wenigen Ausfahrten da auf den Scheinwerfern, Spiegeln und Blinkern hinterlassen haben.
Der Fahrzeugpark ist kurz davor zur Belastung zu werden, auf jeden Fall darf nichts mehr dazu kommen.
Die Freude über viele gelungene (kleinere) Problemlösungen am Neuzugang der Dicken überwiegt aber noch. Das entspannt - von wenigen Ausnahmen wie am letzten Wochenende mal abgesehen- noch total.

Die größte Freude ist es für mich allerdings, bei schönem Wetter meinen beiden Mädels nachzusehen, wenn sie mit dem SL losfahren und ich dann bei bestem Wetter zu Fuß oder mit dem Rad in den Elm aufbreche und mich dort am frischen Neongrün des Frühsommers ergötze, während der Schweiß läuft und dabei zu wissen, dass das Auto zeitgleich einer höchst angemessenen Nutzung unterliegt.
Nebenan im Reitlingstal (dem quasi einzigen Ort zwischen Harz und Küste wo es Kurven und ein paar Hügel gibt), stirbt derweil der Wald vor Schreck, weil Heerscharen von bescheuerten und beknackten unter Absonderung unterträglichen Lärms sich die Rübe abfahren. Zwischendurch apathische Renterdrohnen, Rennradler und Youngtimerpräsentierer (ich fahren dann Abends da natürlich auch immer noch mal durch...).

Grüße Martin

also gut - insgesamt rund 50 m² m Haus, also zwei Stellplätze für Autos, einen fürs Motorrad + Werkstatt, dazu ein Carport (zwei Seiten geschlossen) von 6,5 x 3mtr.

Soviel wie früher schraub ich nicht mehr (da hatte ich mit jemandem zusammen eine große Halle mit Hebebühne) nur noch aus Spaß wird geschraubt, nicht weil ich was schrauben muss, dann geb ich die Teile in die Werkstätten meines Vertrauens mit deren Inhabern ich befreundet bin.
Das Werkstattabteil im Haus sieht so aus:



[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : gerd am 29-05-2016 13:57 ]

Oh Gerd wie ekelhaft aufgeräumt , bei mir machen die Gartenzwerge so viel Unordnung...
Irgendwann traue ich mich und stelle mal Bilder von meinen Werkstätten ein, habe 5 kleine eigentlich sogar 6, Chaos ohne Ende, aber so lange ich mich darin zurecht finde, bin ich noch in Ordnung

Habe die alten Ausreden:
Der leihe hält Ordnung...
und wer Ordnung hält ist zu faul...

gerade wegen der Faulheit halte ich Ordnung, man findet alles schneller und muss nie einen Platz freiräumen

On 2016-05-29 20:04, gerd wrote:
gerade wegen der Faulheit halte ich Ordnung, man findet alles schneller und muss nie einen Platz freiräumen

ja richtig erkannt, da fluche ich sehr oft und lobe mir Besserung und das schon seit 50 Jahren