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Resüme einer Teilüberholung an der HA
- Micha B.
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05 Apr. 2004 19:25 #9555
von Micha B.
Resüme einer Teilüberholung an der HA wurde erstellt von Micha B.
Nachdem ich von den überragend besseren Fahreigenschaften meines SL nach dem Austausch aller Gummis, dem Lenkgetriebe und der Lenkkomponenten (Spurstangen, etc.) an der Vorderachse sehr beeindruckt war, habe ich mich diesen Winter entschlossen auch der Hinterachse was Gutes zu tun.
Hauptgrund war eigentlich das dramatisch hängende Heck. Meine Federn waren nach zwanzig Jahren einfach hin! Da wir eigentlich nur unter Last (zwei Erwachsene und zwei große Hunde) im SL unterwegs sind, habe ich es als sinnvoll angesehen gleich etwas verstärkte Federn einzubauen. Zudem habe ich diverse Gummis getauscht.
In wie weit es sinnvoll war diese zu tauschen, kann ich im Nachhinein allerdings nicht mit Sicherheit sagen! So habe ich beispielsweise die vier Buchsen aus den Achsschenkeln nach dem Ausbau als eigentlich nicht verschlissen eingestuft. Das Gummi war nicht sichtbar versprödet, die eingegossenen Buchsen fest mit dem Gummi verbunden und es war auch keine Rißbildung auszumachen. Selbst der Streß (für das Gummi) beim Ausbau hinterließ keine Risse! Ich habe sie ersetzt, allerdings nicht weil ich es für nötig angesehen habe, sondern weil ich die neuen nun mal da liegen hatte. Bei den beiden vorderen Achslagern (handtellergroße Gummielemente) sah das schon anders aus. Diese waren rissig und ließen sich auch nicht in einem Stück ausbauen. Die Schraubenbolzen, die diese fixieren, waren auf beiden Seiten eine unlösbare (Rost-) Verbindung mit der Stahlhülse eingegangen, durch die sie geführt sind. Selbst das versuchsweise Ausbrennen am Schraubstock habe ich ergebnislos abgebrochen! Zum Ausbau daher einen kleinen Tipp: Macht Euch gar nicht erst die Mühe mit der Verlängerung rumzufuchteln, Ihr verbiegt eher die Knarre, als das sich eine solche Verbindung lösen läßt! Ich habe die Gummilager kurzerhand mit dem Brenner erhitzt und dann die Schraube ausgedreht (dabei reißt die Hülse aus dem Gummi aus und läßt sie problemlos mit der Schraube zusammen ausdrehen). Danach dann noch mal das Gummi erwärmen und mit einem kleinen Hebel heraus hebeln. So habt Ihr auch gleich noch ein Spezialwerkzeug gespart!
An den vorderen Stabilagern (die in der Metallasche) war bereits vor dem Ausbau zu sehen, das sie am Ende waren. Das Gummi war rissig und die Betallbuchse schon teilweise im Gummi abgerissen. Der Ersatz lag also nahe. Die beiden Gummis der hinteren Stabilager hingegen zeigten keinen Verschleiß oder Alterungserscheinungen. Ersetzt habe ich sie dennoch, weil... siehe oben. Nötig wäre es wahrscheinlich nicht gewesen.
Dann habe ich ausgiebig das Koppellager geprüft. Hierzu waren mir wahre Horrorgeschichten erzählt worden. Sinngemäß besitze ich also die Ausnahme, die die Regel bestätigen soll. Bei meinem SL war die Lagerung spielfrei und leichtgängig. Genauso und völlig spielfrei präsentierten sich die Radlager. Aus diesem Grund beließ ich sie an ihrem Platz.
Zu guter Letzt ersetzte ich dann noch das hintere Lager am Differential. Das alte Lager zeigte bei genauerem Hinsehen doch schon feine Risse.
Ach ja, die Stoßdämpfer sind auch neu. So, das war es dann aber auch schon. Die hintere Hardyscheibe hatte ich im vorletzten Winter bereits ersetzt, Bremsbeläge und Scheiben dito.
Nach dem Zusammenbau präsentierte sich bei Verwendung der originalen Federunterlagen (ein Noppen) das Fahrzeug optisch "gerade". Will sagen, er steht gemessene sechs Zentimeter höher als vorher und erscheint zum Vorderwagen das passende Niveau zu haben. Mir jedenfalls sagt es sehr zu. (Bilder folgen)
Nachdem nun wieder alles an seinem Platz war, habe ich heute Nachmittag dann die erste Probefahrt im neuen Trimm gemacht und festgestellt.... das ich keine Veränderung feststellen kann. Es mag daran liegen, das ich seit Monaten nicht mehr mit dem Wagen gefahren bin und mir so der direkte Vergleich fehlt. In erster Linie habe ich mit der Aktion aber meinen Geldbeutel erleichtert und mein Gewissen beruhigt. Einen phänomenalen Fortschritt kann ich aber nicht feststellen.
Insofern lautet mein ganz persönliches Resüme: Tut gut zu wissen, das es neu ist (und ich so schnell nicht mehr daran muß). Es hätte aber die nächsten vier-fünf Jahre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht Not getan.
Micha
Ach ja, noch was: Ohne Bühne oder wenigstens einer Grube werde ich diese Sch...arbeit mit Sicherheit nie wieder machen!!!
Hauptgrund war eigentlich das dramatisch hängende Heck. Meine Federn waren nach zwanzig Jahren einfach hin! Da wir eigentlich nur unter Last (zwei Erwachsene und zwei große Hunde) im SL unterwegs sind, habe ich es als sinnvoll angesehen gleich etwas verstärkte Federn einzubauen. Zudem habe ich diverse Gummis getauscht.
In wie weit es sinnvoll war diese zu tauschen, kann ich im Nachhinein allerdings nicht mit Sicherheit sagen! So habe ich beispielsweise die vier Buchsen aus den Achsschenkeln nach dem Ausbau als eigentlich nicht verschlissen eingestuft. Das Gummi war nicht sichtbar versprödet, die eingegossenen Buchsen fest mit dem Gummi verbunden und es war auch keine Rißbildung auszumachen. Selbst der Streß (für das Gummi) beim Ausbau hinterließ keine Risse! Ich habe sie ersetzt, allerdings nicht weil ich es für nötig angesehen habe, sondern weil ich die neuen nun mal da liegen hatte. Bei den beiden vorderen Achslagern (handtellergroße Gummielemente) sah das schon anders aus. Diese waren rissig und ließen sich auch nicht in einem Stück ausbauen. Die Schraubenbolzen, die diese fixieren, waren auf beiden Seiten eine unlösbare (Rost-) Verbindung mit der Stahlhülse eingegangen, durch die sie geführt sind. Selbst das versuchsweise Ausbrennen am Schraubstock habe ich ergebnislos abgebrochen! Zum Ausbau daher einen kleinen Tipp: Macht Euch gar nicht erst die Mühe mit der Verlängerung rumzufuchteln, Ihr verbiegt eher die Knarre, als das sich eine solche Verbindung lösen läßt! Ich habe die Gummilager kurzerhand mit dem Brenner erhitzt und dann die Schraube ausgedreht (dabei reißt die Hülse aus dem Gummi aus und läßt sie problemlos mit der Schraube zusammen ausdrehen). Danach dann noch mal das Gummi erwärmen und mit einem kleinen Hebel heraus hebeln. So habt Ihr auch gleich noch ein Spezialwerkzeug gespart!
An den vorderen Stabilagern (die in der Metallasche) war bereits vor dem Ausbau zu sehen, das sie am Ende waren. Das Gummi war rissig und die Betallbuchse schon teilweise im Gummi abgerissen. Der Ersatz lag also nahe. Die beiden Gummis der hinteren Stabilager hingegen zeigten keinen Verschleiß oder Alterungserscheinungen. Ersetzt habe ich sie dennoch, weil... siehe oben. Nötig wäre es wahrscheinlich nicht gewesen.
Dann habe ich ausgiebig das Koppellager geprüft. Hierzu waren mir wahre Horrorgeschichten erzählt worden. Sinngemäß besitze ich also die Ausnahme, die die Regel bestätigen soll. Bei meinem SL war die Lagerung spielfrei und leichtgängig. Genauso und völlig spielfrei präsentierten sich die Radlager. Aus diesem Grund beließ ich sie an ihrem Platz.
Zu guter Letzt ersetzte ich dann noch das hintere Lager am Differential. Das alte Lager zeigte bei genauerem Hinsehen doch schon feine Risse.
Ach ja, die Stoßdämpfer sind auch neu. So, das war es dann aber auch schon. Die hintere Hardyscheibe hatte ich im vorletzten Winter bereits ersetzt, Bremsbeläge und Scheiben dito.
Nach dem Zusammenbau präsentierte sich bei Verwendung der originalen Federunterlagen (ein Noppen) das Fahrzeug optisch "gerade". Will sagen, er steht gemessene sechs Zentimeter höher als vorher und erscheint zum Vorderwagen das passende Niveau zu haben. Mir jedenfalls sagt es sehr zu. (Bilder folgen)
Nachdem nun wieder alles an seinem Platz war, habe ich heute Nachmittag dann die erste Probefahrt im neuen Trimm gemacht und festgestellt.... das ich keine Veränderung feststellen kann. Es mag daran liegen, das ich seit Monaten nicht mehr mit dem Wagen gefahren bin und mir so der direkte Vergleich fehlt. In erster Linie habe ich mit der Aktion aber meinen Geldbeutel erleichtert und mein Gewissen beruhigt. Einen phänomenalen Fortschritt kann ich aber nicht feststellen.
Insofern lautet mein ganz persönliches Resüme: Tut gut zu wissen, das es neu ist (und ich so schnell nicht mehr daran muß). Es hätte aber die nächsten vier-fünf Jahre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht Not getan.
Micha
Ach ja, noch was: Ohne Bühne oder wenigstens einer Grube werde ich diese Sch...arbeit mit Sicherheit nie wieder machen!!!
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05 Apr. 2004 21:06 #9556
von Juergen
Juergen antwortete auf Resüme einer Teilüberholung an der HA
Endlich mal ein sachlicher Bericht zu dem Thema, der ein paar Dinge zu dem Thema wieder gerade rückt.
Gruss
Juergen
Gruss
Juergen
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28 Mai 2007 21:05 #9557
von sfmathias
sfmathias antwortete auf Resüme einer Teilüberholung an der HA
Hallo liebe Sternzeitler,
beim Durchstöbern der Forumsbeiträge habe ich diesen schon etwas älteren Artikel von Micha zum Anlaß genommen auch mal meine Erfahrungen zu dieser Aktion kund zu geben.
Eines vorweg - Ich denke sehr wohl, dass es auch ohne Bühne und Grube geht. Wichtig ist ein guter Rangierwagenheber (80cm Hubhöhe) und stabile Unterstellböcke. Wenn alles soweit gelöst ist, kann man die Achse relativ leicht auf den noch daran befindlichen Rädern unterm Fahrzeug herausfahren. Danach hat man leichtes Spiel...
Nun aber der Reihe nach. Der Grund für den Ausbau der Achse war bei mir ganz anders geartet. Man sieht den einen Grund hier im Bild (Zum Vergrößern bitte anklicken):
Einer der Vorbesitzer hatte die defekten Stahlleitungen der Niveauregulierung durch dieses sonderbare Gepfriemel reparieren wollen . Da das ntürlich nicht geht (Drücke bis 150bar!!), war natürlich alles undicht und die Straßenlage nicht mehr als solche zu erahnen . Es war schlichtweg fahrlässig so damit zu fahren .
Der andere Grund waren die durchrosteten Kraftstoffleitungen. Der Motor lief nicht mehr richtig und unterm Wagenboden war eine Pfütze entstanden. Der Grund auch hier im Bild:
Man sieht hier den feuchten Wagenboden mit den Sprit- und Bremsleitungen oberhalb des Achsrahmens. Die Achse war natürlich schon draußen .
Das Ziel war somit gesteckt und dann gings ans Werk. Der Auspuff flog raus, die Feststellbremsenzüge wurden ausgehängt, Hitzeschutzbleche demontiert und nach ein paar Kleinigkeiten war die Achse auch schon draußen... Einmal ausgebaut erfolgte die Bestandsaufnahme. Es sollten natürlich die genannten Leitungen ersetzt bzw. eingebaut werden. Wenn man schon dran ist auch alle anderen...Man will ja schließlich nicht nochmal anfangen! Die von Micha genannten Lager wurden dann auch alle getauscht und nebenbei noch ein Diffölwechsel nebst neuer Abdichtung vorgenommen:
Die alten Gummis waren nicht rissig, aber sie machten schon einen etwas ausgelutschten Eindruck. Alles hat auch prima gepaßt, bis auf das Differentiallager war da eine Ausnahme. Das war etwas liederlich produziert obwohl es von einem der bekannten Erstausrüster bezogen wurde .
Nach der Erfolgreichen Instandsetzung wurde auch der Wagenboden und die Hohlräume auf Vordermann gebracht. Au dem Bild sieht man ein wenig wie ´s wurde:
Dann kam die Achse wieder rein. Überflüssig zu sagen, dass die Bremsschläuche ersetzt wurden und auch der Stabi neu gelagert wurde. Nebenbei bekam das Fahrzeug auch wieder die auf der WIS-CD genannten Federunterlagen (2 Noppen) verpaßt. Eigenartigerweise waren welche mit nur einer Noppe verbaut ?! Ein letzter Dichtigkeitstest (der nicht ganz trocken verlief ) konnte eine Probefahrt ins Auge gefaßt werden.
Seither bin ich nun etwa 250km gefahren und ich muß sagen: Es hat sich gelohnt!!! All die Mühen und Ärgernisse mit den vergammelten Verschraubungen und Leitungen sind vergessen. Der Wagen liegt jetzt richtig straff - ohne hart zu sein - und mit exzellenter Fürung auf der Straße !
Mein Resümee: Je weiter sich der Zustand der Achse vom Original entfernt desto eher lohnt es sich!
Gruß,
Mathias[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : sfmathias am 28-05-2007 21:39 ]
beim Durchstöbern der Forumsbeiträge habe ich diesen schon etwas älteren Artikel von Micha zum Anlaß genommen auch mal meine Erfahrungen zu dieser Aktion kund zu geben.
Eines vorweg - Ich denke sehr wohl, dass es auch ohne Bühne und Grube geht. Wichtig ist ein guter Rangierwagenheber (80cm Hubhöhe) und stabile Unterstellböcke. Wenn alles soweit gelöst ist, kann man die Achse relativ leicht auf den noch daran befindlichen Rädern unterm Fahrzeug herausfahren. Danach hat man leichtes Spiel...
Nun aber der Reihe nach. Der Grund für den Ausbau der Achse war bei mir ganz anders geartet. Man sieht den einen Grund hier im Bild (Zum Vergrößern bitte anklicken):
Einer der Vorbesitzer hatte die defekten Stahlleitungen der Niveauregulierung durch dieses sonderbare Gepfriemel reparieren wollen . Da das ntürlich nicht geht (Drücke bis 150bar!!), war natürlich alles undicht und die Straßenlage nicht mehr als solche zu erahnen . Es war schlichtweg fahrlässig so damit zu fahren .
Der andere Grund waren die durchrosteten Kraftstoffleitungen. Der Motor lief nicht mehr richtig und unterm Wagenboden war eine Pfütze entstanden. Der Grund auch hier im Bild:
Man sieht hier den feuchten Wagenboden mit den Sprit- und Bremsleitungen oberhalb des Achsrahmens. Die Achse war natürlich schon draußen .
Das Ziel war somit gesteckt und dann gings ans Werk. Der Auspuff flog raus, die Feststellbremsenzüge wurden ausgehängt, Hitzeschutzbleche demontiert und nach ein paar Kleinigkeiten war die Achse auch schon draußen... Einmal ausgebaut erfolgte die Bestandsaufnahme. Es sollten natürlich die genannten Leitungen ersetzt bzw. eingebaut werden. Wenn man schon dran ist auch alle anderen...Man will ja schließlich nicht nochmal anfangen! Die von Micha genannten Lager wurden dann auch alle getauscht und nebenbei noch ein Diffölwechsel nebst neuer Abdichtung vorgenommen:
Die alten Gummis waren nicht rissig, aber sie machten schon einen etwas ausgelutschten Eindruck. Alles hat auch prima gepaßt, bis auf das Differentiallager war da eine Ausnahme. Das war etwas liederlich produziert obwohl es von einem der bekannten Erstausrüster bezogen wurde .
Nach der Erfolgreichen Instandsetzung wurde auch der Wagenboden und die Hohlräume auf Vordermann gebracht. Au dem Bild sieht man ein wenig wie ´s wurde:
Dann kam die Achse wieder rein. Überflüssig zu sagen, dass die Bremsschläuche ersetzt wurden und auch der Stabi neu gelagert wurde. Nebenbei bekam das Fahrzeug auch wieder die auf der WIS-CD genannten Federunterlagen (2 Noppen) verpaßt. Eigenartigerweise waren welche mit nur einer Noppe verbaut ?! Ein letzter Dichtigkeitstest (der nicht ganz trocken verlief ) konnte eine Probefahrt ins Auge gefaßt werden.
Seither bin ich nun etwa 250km gefahren und ich muß sagen: Es hat sich gelohnt!!! All die Mühen und Ärgernisse mit den vergammelten Verschraubungen und Leitungen sind vergessen. Der Wagen liegt jetzt richtig straff - ohne hart zu sein - und mit exzellenter Fürung auf der Straße !
Mein Resümee: Je weiter sich der Zustand der Achse vom Original entfernt desto eher lohnt es sich!
Gruß,
Mathias[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : sfmathias am 28-05-2007 21:39 ]
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