OFF-Topic: D-Jetronic Problem an Maserati V6

Hallo Leute

Bitte um Entschuldigung wenn ich hier mit einem Dreizack in der Sternzeit rumfuchtle, aber mein Maserati V6 mit D-Jetronic (aus einem SM) bringt mich noch zur Verzweiflung. Ich habe mich hier schon durch diverse Beiträge betreffend D-Jetronic durchgelesen und habe auch alle anderen mir bekannten Quellen schon abgeklappert (unter anderem auch im Opel Bereich oder bei den Porsche 914 Fans).

Vielleicht könnt Ihr mir auf den Sprung helfen:
Problem: Der Motor läuft viel zu fett (CO 12.5% bei 2000 1/min) seit ich daran die Ventile eingestellt habe.

Weitere Symptome: verschluckt sich beim Beschleunigen (was Wunder), läuft besser wenn der Drosselklappenschalter abgeschlossen ist.
Lässt sich im Leerlauf problemlos auf 2-3% CO einstellen. Sobald man Gas gibt und der DKS aus der Leerlaufstellung geht schiesst das CO hoch.

Was ich schon alles probiert habe (in der Reihenfolge):
•Vakuumlecks gesucht, keine gefunden (Vergaserreiniger auf die Anschlüsse gesprüht, danach noch alles mit Pressluft abgedrückt)
•Die eigentlich neuen Dichtringe unter den Düsen durch etwas Dickere ersetzt
•Dabei auch gleich die Einspritzdüsen durch Neue ersetzt (zwei des alten Satzes hatten leicht getropft), natürlich für diesen Motor passend.
•Kaltstartdüse abgeschlossen (vom Benzinkreislauf)
•Benzindruck mit zwei verschiedenen Manometern geprüft, genau 2 Bar
•Neues NOS Gebiss rein (obwohl auch hier das ‚Alte‘ NOS war und vorher gut funktioniert hat)
•Werte von Wasser und Lufttemperaturfühler gemessen, 2,9kohm und 360ohm, also ok
•Anschlüsse vom D-Jetronic Steuergerät her durchgemessen, kein Kabel gebrochen, alles richtig dran
•Steuergerät testweise ersetzt
•Drucksonde testweise ersetzt
•Zündung geprüft, stimmt aufs Grad, inkl. Fliehkraftverstellung

Ich habe den Motor vor ca. 1000km selber neu aufgebaut, das ganze
Auto aufwändig restauriert. Alle Verschleissteile sind neu, viele Komponenten der D-Jetronic sind es auch, alles wurde vor dem Einbau gewissenhaft geprüft. Der Wagen lief vor dem Einstellen perfekt, hatte gut Leistung und hing gut am Gas. Nur die Ventile waren etwas laut, weshalb ich sie auf das untere Limit eingestellt habe. (Vorgabe 0.3-0.35, jetzt sind alle auf 0.3-0.31 eingestellt)

Da ich davon ausgehe, dass ich mir bei dieser Aktion den Hund selber eingebaut habe, mit obiger Liste aber eigentlich alles ausschliessen kann was beim Ab- und wieder Anbauen der Ansaugbrücke schiefgehen kann, bleibt für mich die einzige Möglichkeit ein zu geringes Vakuum (und dadurch zu starkes Anfetten der D-Jetronic) durch zu knappes Ventilspiel. Das habe ich als Möglichkeit auf Paul Anders‘ D-Jetronic Website gefunden.

Kann das jemand nachvollziehen? Habe ich sonst was übersehen?

Viele Grüsse,
Chris

Hallo Chris,
prüfe doch mal die Steuerzeiten.
Die Riemenscheiben bei Fremdfabrikaten haben oftmals allerlei lustige Markierungen auf der KW-Riemenscheibe.
Vielleicht Hast Du die Markierung Grundstellung Frühzündung als OT angenommen.
Diese Markierung für die Stroboskoplampe liegt jedoch deutlich vor OT.


Ansonsten wünsche ich Dir, dass sich unser D-Jet Pabst zu Deinem Problem meldet.
Dann ist Dein Problem so gut wie gelöst.

Gruß
Frank

Nachtrag: Ich meine natürlich Volker500SL![ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : PanTau am 17-05-2013 12:55 ]

Hallo Frank

Die OT Markierung ist bei dem Motor auf der Schwungscheibe und diese wegen Zapfen auch nicht falsch montierbar, das sollte also stimmen.
Da man bei dem Motor beim Ventileinstellen die Nockenwellen ausbauen muss (4OHC, Tassenstössel) könnte auch eine falsch eingebaute (um ein Kettenglied übersprungene) Nockenwelle der Grund für das Problem sein, dafür hängt er aber meiner Meinung nach zu gut am Gas.

Wenns nicht so viel Arbeit wär hätt ich die Ventile schon lang zurückgestellt

Viele Grüsse,
Chris

Chris,
ich habe so das dumpfe Gefühl, dass es an deiner Ventileinstellung liegt.
Ein Ventil was leicht klappert ist nur störend, ein Ventil was ruhiger wird gefällt mir gar nicht, um die scheix Arbeit wirst du nicht herum kommen.

Hallo Werner

Ja, so schauts wohl aus. Ich werde das die Tage in Angriff nehmen und über das Resultat berichten. Sind die Sterne denn bezüglich knappem Ventilspiel auch empfindlich?

Viele Grüsse,
Chris

Hallo Chris,
überprüfe, penibel, ob die Nockenwellen richtig bezüglich der Steuerzeiten eingebaut sind.

Bei Deiner Auflistung was Du schon alles gemacht hast stossen mir ZWEI Aussagen auf !
Was heisst Steuergerät bzw Drucksonde TEILWEISE ersetzt ????

frohes schrauben und schönen Tag
günterw

On 2013-05-20 10:12, chrisschneider wrote:
Hallo Werner

Ja, so schauts wohl aus. Ich werde das die Tage in Angriff nehmen und über das Resultat berichten. Sind die Sterne denn bezüglich knappem Ventilspiel auch empfindlich?

Viele Grüsse,
Chris

Hallo Chris,
eigentlich nicht, dafür sind die neueren Modelle mit Stern an anderen Stellen an Parkinson erkrankt, Türschlösser rattern wie ein Maschinengewähr wegen einer 5 Cent Feder, leider so verbaut, dass man das komplette Schloss (ist nicht mal mit einem Zylinder versehen) für ca.230,- Euro ohne Arbeit gerechnet austauschen muss. Die Türen sind auch noch innen mit einer Alu-Platte versehen die mit 6er Popnieten vernietet wird, jetzt versuch einmal so eine Nietzange zubekommen .
Ja auch an Stellen die man kaum ergründen kann haben die ihr Zipperlein, heißt glaube ich "moderne Technik"
Der 107er ist hingegen recht solide gebaut.

Ich habe einen guten Freund, Ulli Steinecke, der seit 20 Jahren fast ausschliesslich an Maseratis schraubt Tel. 04234 2750

Ruf ihn mal an und bezieh Dich auf mich

Gruß
Gerd

Problem gelöst: Es war eine nicht genau eingestellte Einlassnockenwelle die zu spät aufmachte.
Dadurch dürfte sich bei bei der Überschneidung zuwenig Sog entwickelt haben, wodurch auch das Vakuum im Ansaugtrackt ungenügend war. Die D-Jet denkt dann, man gibt Vollgas und reichert entsprechend an.

Man soll eben nicht Bier trinken bei solchen Arbeiten

Vielen Dank für die Vielen Antworten, weiss ich sehr zu schätzen!

Viele Grüsse,
Chris

Hallo Chris,

ich sehe Deinen Beitrag erst jetzt 2 Wochen zu spät. Ich bin ziemlich erstaunt, dass es einen Maserati mit D-Jetronic gab. Davon habe ich noch nie etwas gehört. Ich kenne nur Lancia als einzigen italienischen Hersteller mit D-Jetronic.

Was kannst Du mir dazu erzählen?

Hallo,

also so viel habe ich selbst rausgefunden:

Citroen hat wohl Maserati in 1968 gekauft. Deshalb bekam der Citroen SM einen Maserati 2,7 Liter Motor C114.03 . Der wurde als SM injection mit D-Jetronic ausgerüstet.

Diesen Motor hat Maserati auch im Merak verwendet.

Interessant, dass Bosch in allen Dokumentationen Maserati niemals als D-Jetronic Kunden aufzählt und man auch beim Bosch Classic Center keine Infos zu Boschteilen im Maserati Merak findet. Die stehen aber beim Citroen SM injection über den Hinweis des Maserati Motors.

Danke, wieder was zur D-Jetronic gelernt .

Hallo Volker

Ja genau, es geht um den C114.03 aus dem Citroen SM. Die ersten Versionen von 1970-72 waren mit je drei Weber Doppelvergasern ausgerüstet, dann kam die D-Jetronic ab 72 bis 75.

Den gleichen Motor verbaute Maserati in verschiedenen Varianten (bis 3.0l) im Merak, allerdings gab es meines Wissen keinen Merak mit D-Jetronic.

Im SM gibts neben den bekannten D-Jetronic Komponenten noch eine Saugrohrdrosselklappe die über ein Magnetventil und einen zusätzlichen Drosselklappenschalter gesteuert wird, sowie eine Zusatzluftsteuerung für den Schiebebetrieb.
Wenn Du möchtest kann ich Dir gerne die Bosch Unterlagen dazu einscannen und zusenden.

Viele Grüsse,
Chris

Hallo Chris,

na dann ist klar, warum Bosch Maserati bei der D-Jetronic nicht aufführt. Schade, dass die nur im Maserati Motor im Citroen SM zum Einsatz kam. Da es sowieso so wenige Merak gab, bist Du bestimmt der einzige mit einem Maserati D-Jetronic Fahrzeug .

zu den Unterlagen: Die sollte ich haben, Du hast eine PN zum Vergleich.