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Warum man keine 722.3/4/5 Getriebe spülen sollte

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25 Jul 2024 21:03 - 25 Jul 2024 21:13 #335554 by M119_Fan
Hi zusammen,

nachdem mir meine Aussage im anderen Thread als "Behauptung" dargestellt wurde und es irgendwann (zurecht) einen OT Rüffel gab, mache ich hierfür einen eigenen Thread. Sorry für die Verzögerung Thorsten, aber ich war im Urlaub und einen längeren Text wollte ich mir am Handy nicht geben. Da hilft es auch nicht direkt mehrfach nachzuhaken und mehrfach auf dem Wort "Behauptung" rumzureiten. Ehrlich gesagt stört mich der Begriff "Behauptung" schon ziemlich, da im Gegensatz zu "Aussage" direkt mitschwingt, dass das gesagte falsch sei, ohne es jedoch widerlegen zu können. Um eine persönliche Befindlichkeit abzuwenden habe ich auch mal im Duden geschaut und mein Eindruck zum Wort "Behauptung" wurde bestätigt.
Nun, es wurde im Thread zwar mehrfach erwähn, dass diverse Betriebe, die Getriebe spülen, das 722.3/4/5 nicht spülen, aber das hat als Begründung ja scheinbar nicht ausgereicht. Und dann wurden Konstruktionspläne studiert, diese mit dem 722.6 verglichen und immer wieder unterschwellig unterstellt, dass meine Aussage nicht stimme. Zum 722.6: Eigentlich ist das im 107er Forum off topic, aber die ganze Misere fing damit an: Beim 722.6 ohne Wandlerablassschraube (die ersten 2-3 Jahre hatten die eine) ist eine Spülung alle 60tkm pflicht und wird von MB mittlerweile auch so praktiziert. MB selbst hat halt recht lange gebraucht um das in ihre Anweisungen aufzunehmen, was TE in die Karten gespielt hat, denn sogar meine NL hier hat sich damals das TE Gerät angeschafft. Und genau jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema:

Durch das Debakel mit der fehlenden Ablassschraube hat sich ein regelrechter Hype um Getriebespülungen entwickelt. TE hat auch ein eigenes System mit Reiniger dafür entwickelt. Zu letzterem schreibe ich jetzt hier nichts, denn das wäre dann zu OT. Dieser Hype war bei Getrieben ohne Ablassschraube am Wandler durchaus gerechtfertigt. Aber wie das bei Hypes so ist, kamen auch nach den ganzen Berichten wie viel besser das 722.6 nun schaltet, diverse Leute mit den pre-NAG1 Automaten auf die Idee, ihre Getriebe spülen zu lassen. Danach haben sich aber die Beschwerden stark angehäuft, dass Getriebe undicht wurden und die Instandsetzer hatten plötzlich einige Aufträge zu diesen bisher unauffälligen Getrieben. Schnell hat sich rausgestellt, dass es daran liegt, dass die Dichtungen nicht mehr die besten waren (und das sind sie heute, also roundabout 15 Jahre später erst recht nicht) und dem erhöhten Druck, der beim Spülen entstehen *kann*, nicht mehr Stand halten. Das hat sich dann rumgesprochen und daher bietet (fast?) kein Betrieb mehr eine Spülung für diese Getriebe an, außer der Kunde wünscht es explizit auf eigene Wunsch mit Ausschluß jeglicher Gewährleistung. Nun könnte man ja noch mit erhöhtem Abrieb etc. kommen, aber da das 722.3/4/5 auch keine KÜB hat, ist das auch normalerweise überhaupt nicht nötig. Da reicht es das Öl am Getriebe und am Wandler abzulassen.

ABER: Sollten dennoch Metallspäne, sonstige Abriebe oder verbranntes Öl zu finden sein, MUSS der Wandler, Ölkühler und dessen Leitungen gespült werden. Nicht das Getriebe. Und zwar mit einer Handbohrmaschine bei niedrigerer Drehzahl.  Ölkühler und Leitungen dann nochmal mit Druckluft durchblasen.

Quellen: 2 verschiedene Instandsetzer, Berichte aus Foren von damals, Motoren Zimmer, WIS

So, meine 2ct dazu. Ob das jetzt eine Behauptung ist oder nicht überlasse ich jedem selbst. Und auch ob er sein 722.3/4/5 spült oder nicht.

 

Viele Grüße,
Michael
Last edit: 25 Jul 2024 21:13 by M119_Fan.
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25 Jul 2024 21:52 - 25 Jul 2024 23:41 #335557 by KalliSL
Das beschreibt die Thematik sehr gut.

Ich werde mich hüten auf einer Spülung zu bestehen. Einen Ölwechsel hatte ich vor einigen Jahren machen lassen ( und LECWEC dazu geben lassen ). Das fand mein Spezialist zumindest nicht sinnlos, jedenfalls nicht schädlich. Und seither läuft auch nichts mehr aus in der Winterruhe. Ob es wirklich gut für die Bremsbänder ist ? Ich hoffe es.

Gruss aus Bruchsal

Kalli
Last edit: 25 Jul 2024 23:41 by KalliSL.

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25 Jul 2024 22:29 - 25 Jul 2024 22:32 #335563 by Dr-DJet
Hallo,

bevor wir jetzt eine Diskussion um die Begriffe Behauptung und Aussage über mehrere Seiten bekommen:

Schluss damit, lasst mal Fünfe gerade sein und Gras darüber wachsen !

Es geht um die Frage, warum man alte Getriebe 722.0-5 nicht spülen sollte.

Viele Schraubergrüße - best regards, Volker, Admin und Betreiber dieser Webseite
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Jubiläum 10 Jahre Jetronic.org mit Besuch bei Bosch Classic Jetronic Instandhaltung in Nürnberg am 18.10.24

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Last edit: 25 Jul 2024 22:32 by Dr-DJet.

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25 Jul 2024 22:58 #335566 by 560-OC

Das beschreibt die Thematik sehr gut.

Ich werde mich hüten auf einer Spülung zu bestehen. Einen Ölwechsel hatte ich vor einigen Jahren machen lassen ( und LECWEC dazu geben lassen ). Das fand mein Spezialist auch, zumindest nicht sinnlos, jedenfalls nicht schädlich. Und seither läuft auch nichts mehr aus in der Winterruhe. Ob es wirklich gut für die Bremsbänder ist ? Ich hoffe es.
Moin. 

Lecwec (oder so ähnlich) ist Dibutylmaleat, ein Weichmacher. Akut 3 % Zugabe. Zur „Plflege“ 1 % der Ölmenge. Ich habe mir vor einigen Jahren mal 25 Liter DBM p.a. bestellt. 

Viele Grüße von Carmine 

Viele Grüße aus dem Naturpark Wiehengebirge - Teutoburger Wald von Carmine.

„Ich glaube an das Pferd, das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“

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25 Jul 2024 23:10 #335567 by Dr-DJet
Ich erinnere:

Es geht hier um Getriebespülung an 722.3/4/5 Getrieben !

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26 Jul 2024 08:11 #335572 by wusel-53
Hallo Volker und hallo Michael,
eine Entschuldigung und Klarstellung muss erlaubt sein :-):
Also, Michael, es tut mir leid, wenn ich dir mit dem Begriff  "Behauptung" auf die Füße getreten bin, dass war nicht meine Absicht. Und wenn man meine Beiträge dazu liest, sollte man auch zu dem Schluss kommen, dass ich nicht unterstellen wollte, dass es sich um nicht belegbare Aussagen handelt, sondern ich wollte nur wissen, warum es schädlich sein könnte. Ich habe auch keine Konstruktionspläne gewälzt, sondern lediglich schon 2x mein eigenes Getriebe zerlegt, daher konnte ich es mir halt nicht erklären. Du hast das  jetzt ja auch ausführlich dargestellt und dafür bedanke ich mich ausdrücklich (keine Ironie!).
Kleine Anmerkung noch: im Duden ist die Definition zum Begriff "Behauptung" in der Tat negativ dargestellt.
nimmt allerdings die mathematische Version oder die Ausführungen in Wikipedia als Grundlage, ist es nicht mehr negativ, sondern sachlich, und ich würde mich freuen, wenn dies so gesehen werden würde, denn nur so war es gemeint, vielen Dank.

Viele Grüße

Thorsten

Man lernt nie aus
380SL (US-Version, Bj.84), Eura-Wohnmobil und ein ebike :-)
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26 Jul 2024 09:11 #335578 by 560-OC
Moin. 

Da ich nun auch schon seit fast 10 Jahren bei Getriebespülungen unter dem Auto zugeschaut habe, zur Ergänzung:

722.3 Getriebe müssen nicht gespült werden und sollten es auch nicht. Der Wandler im 560 enthielt gute 4 Liter Getriebeöl. Der Wandler hat eine Ablassschraube, dazu muss aber das Querrohr der Auspuffanlage demontiert werden, um diese zu erreichen.

Vor dem endgültigen Ölwechsel (Befüllung) die Ölwanne zu reinigen, den Filter, die Ölwannendichtung und den Magneten  zu erneuern, ist völlig ausreichend. Der 560 hat irgendwas um 8 Liter Getriebeöl. 

Bei 722.6 Getrieben sieht es anders aus, da diese Getriebe ihre Steuerelektronik im Öl des Getriebes haben. Die Sensoren sehen oft aus wie kleine Igel, da sich dort Verschmutzungen und Späne anlagern. Die Werte solcher Sensoren sind dann meist außerhalb der Parameter und die Getriebe schalten gruselig.

Auch zieht das Getriebeöl über die Wicklung (Textilband) gern bis in den Fußraum, wenn die Dichtung im Getriebestecker in Eimer ist. Prinzip Kapillarwirkung. Der Reiniger löst Verschmutzungen an und spült sie in den alten Filter. 722.3 Getriebe sind an Benzinern nahezu unauffällig. Bei den Dieseln rutschen die meist vom 2. auf den 3. Gang. Diesel haben keinen eigenen Unterdruck. Da helfen nur neue Kupplungen und Bänder.

722.6 Getriebe bekommt man mit spülen oft „repariert“, zaubern geht aber nicht. Die 722.9 Getriebe sind Zicken, wenn das Öl sehr alt ist, schalten die warm oft gar nicht mehr und kalt knallen sie die Gänge rein.

Beim S211 320 CDI eines Bekannten haben wir zweimal mit Reiniger spülen müssen, das Getriebeöl war von der Konsistenz nach 387.000 km BunkerC. Das 7G+ Getriebe in meinem S212 haben wir bei 60.000 km gespült. Bei 120.000 km ist es wieder dran. Das Getriebe schaltet perfekt.

Viele Grüße von Carmine 

 

Viele Grüße aus dem Naturpark Wiehengebirge - Teutoburger Wald von Carmine.

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26 Jul 2024 09:34 #335579 by wusel-53
Ganz kleine Korrektur: bis 85 hatte weder die Ablassschraube am Wandler, noch die Ablassschraube an der Getriebeölwanne einen Magneten. Ob sich das mit den Möpfen geändert hat, weiß ich nicht.

Viele Grüße

Thorsten

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26 Jul 2024 09:46 #335580 by 560-OC

Ganz kleine Korrektur: bis 85 hatte weder die Ablassschraube am Wandler, noch die Ablassschraube an der Getriebeölwanne einen Magneten. Ob sich das mit den Möpfen geändert hat, weiß ich nicht.
Moin. Das kann gut sein. Ich habe ja einen MoPf 1986. Aber ohne Ablassschraube im Wandler wäre es ja schlimm: 50 % Altöl verblieben im Getriebe. Unbefriedigend. 

Viele Grüße aus dem Naturpark Wiehengebirge - Teutoburger Wald von Carmine.

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29 Jul 2024 16:33 #335677 by wusel-53
Hallo Carmine, ich habe nicht geschrieben, dass der Wandler bis 85 keine Ablassschraube hatte, sondern dass die Ablassschrauben keinen Magneten haben. Großer Unterschied!

Viele Grüße

Thorsten

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29 Jul 2024 16:38 #335678 by 560-OC

Hallo Carmine, ich habe nicht geschrieben, dass der Wandler bis 85 keine Ablassschraube hatte, sondern dass die Ablassschrauben keinen Magneten haben. Großer Unterschied!
Ach so 😃☺️. 

Viele Grüße aus dem Naturpark Wiehengebirge - Teutoburger Wald von Carmine.

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