Rechtsfrage zur Sternzeit 107

Moin Heinz und Arni,

der Einfachheit halber sprech ich Euch gleich direkt an. Eigentlich wollte ich Euch beide anmailen, da es aber im Grunde wohl doch sehr viele hier betrifft, frage ich mal öffentlich.

Wie steht es denn mit der Haftung der Autoren von Berichten im Magazin oder Beiträgen im Forum, sowie des Webseitenbetreibers der Sternzeit (mir)? Reicht der Disclaimer aus oder werden weitergehende Haftungsausschlüsse benötigt? Kann man mit einem solchen Medium (Sternzeit) überhaupt alle Haftung ausschließen, oder ist gar der Abschluß einer Versicherung angeraten?

Gruß Micha

micha: du kannst sachen fragen: du sprichst einen, wie ich glaube, noch ungeklärten zustand an. zunächst zur haftung von beiträgen: diese führen m.E. nicht zur Haftung, weil es am notwendigen "engem Verhältnis" zwischen Schreiber und Leser fehlt (Stichwort "Beraterhaftung bspw. bei Kapitalanlagen).
bezüglich von webseitenbetreibern gibt es ja das berühmte hamurger urteil, dass aber nicht den fall trifft, den du meinst. bei dieser art haftung steht im vordergrund bspw. "Volksverhetzung" oder Kinderpornos jdf. Sachen, die hier sowieso nix zu suchen haben. Der webbetreiber kann sich nicht durch einen disclaimer völlig freizeichnen (so aber das hamburger urteil). er muss selbst noch kontrollieren, was auf seinem medium geschieht und eingestellt wird. das machst du ja sowieso micha und kritisch wird das bei riesigen seiten und bspw. onlinechats. aber hier kann man sicher auch anderer meinung sein. was sagt klostermeyer dazu?
gruß arni[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Arni am 22-09-2004 09:40 ]

Hi Micha,

der VdH hat hierzu eine eigene GmbH für seine Veranstatlungen geründet um die Mitgleider aus der Haftung zu nehmen.
Auch haben wir (und das nicht nur als Typreferenten) bei der Sitzung im Jahr 2003 den Hinweis bekommen, bei kritischen Bauteilen (Fahrwerk, Bremsen, ...) direkt an die Fachwerkstatt zu verweisen und keine Auskunft in rigendeiner Form zu geben, um keine Probleme zu bekommen.

Mein nächster Bericht zur Demontage wird deswegen noch sehr ausführlich. Die Restauration der Achsen und des Fahrwerks werde ich dafür mehr als kurz halten (Zusntad Vorher/nachher) und ansonsten auf die WIS verweisen. Wer damit was falsch macht ist dann selbst der Dumme.

Das wars was ich zu dem Thema sagen kann.

Grüßle

Turbothomas

Moin

na Männer, da haben wir eventuell eine Lawine losgetreten.

Wer mag dann, wenn er eventuell zur Haftung herangezogen werden könnte überhaupt noch etwas schreiben, bzw. antworten.

Nicht jeder ist so geschick, dass er vielleicht einen nicht beschriebenen Arbeitsgang selbst hinzu fügt

Gruß Jean

Hallo,

vielleicht sollten wir alle bei technischen Antworten einen Satz anhängen, den Jean eine Zeit lang am Ende jeder Nachricht stehen hatte:

"Ich bin Laie, meine Antworten könnten falsch sein!"

Klingt für mich garnicht so dumm


Vorsichtig

Michael

Mein Vorschlag zur Güte: Wer ein Forumsmitglied wegen dessen Hilfestellung verklagt, wird von den übrigen Forumsmitgliedern nachts zuhause aufgesucht und gesteinigt.

wird von den übrigen Forumsmitgliedern nachts zuhause aufgesucht und gesteinigt.

Hallo Hans-Martin,

ich weiß ja nicht, wo Du lebst, aber bei uns bringt das Steinigen von Mitmenschen auch gewisse rechtliche Probleme mit sich. Soviel kann ich auch als Nicht-Jurist sagen.


Pazifistisch

Michael

Hallo zusammen!
Das Thema "Haftung für web-content" ist mir fremd, dafür gibt es Spezialisten.
Allgemein-juristisch gesehen würde ich aber Parallelen zu Zeitungsveröffentlichungen ziehen. Der Beitrag im Forum dürfte einem Leserbrief vergleichbar sein. Wer den Inhalt für rechtsverbindlich erachtet, ist selbst schuld.
Magazinbeiträge vermitteln da schon eher den Eindruck einer verlässlichen Arbeitsanleitung, weshalb ich solche klarstellungshalber mit einem Zusatz versehen würde, der deutlich macht, daß nur eigene Erfahrungen geschildert werden, daß für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhaltes keine Gewähr übernommen wird und daß Eingriffe an sicherheitsrelevanten Baugruppen ausschließlich durch Fachleute erfolgen sollten.

mutlos , Heinz

Ist HM nicht auch RA ? Dann diese Vorschläge , ist das moderne Mandantensuche ?

Gruss
Juergen

On 2004-09-22 14:27, Abt-Hugo wrote:

wird von den übrigen Forumsmitgliedern nachts zuhause aufgesucht und gesteinigt.

Hallo Hans-Martin,

ich weiß ja nicht, wo Du lebst, aber bei uns bringt das Steinigen von Mitmenschen auch gewisse rechtliche Probleme mit sich. Soviel kann ich auch als Nicht-Jurist sagen.


Pazifistisch

Michael

Dann sollten wirs halt bei 20 Stockschlägen belassen


wehrhaft

Gerd

Dann sollten wirs halt bei 20 Stockschlägen belassen

Guter Vorschlag, Gerd. Soviel ich weiss, sind Stockschläge in Hessen vom Gesetz gedeckt. Bei unseren Nachbarn ist ja vieles anders.


Andere Länder - andere Sitten

Michael

40 Stockschläge. Dann Salz und Pfeffer auf die betroffenen Stellen.

Quote: "Ist HM nicht auch RA ? Dann diese Vorschläge , ist das moderne Mandantensuche ?"

Nein. Das ist modernes Inkasso.[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : HMKoopmann am 22-09-2004 15:33 ]

@Turbothomas
Laß´Dich nicht davon abbringen, uns Deine Erfahrungen mitzuteilen.
Wie ein Beitrag (miß-)verstanden werden kann, hängt vorrangig von der Diktion ab. Wer lediglich schreibt, wie er bestimmte Probleme gehandled hat, sagt damit ja noch nichts darüber, wie man das richtigerweise hätte handhaben sollen.
Wer hier zum Besten gibt, daß er seine Radschrauben immer nur handfest montiert, weil ihm alles andere zu anstrengend ist, muß sich kaum vor Regreßansprüchen solcher fraggles fürchten, die das dummerweise für nachahmenswert halten.
Ein gerüttelt Maß an Eigenverantwortung wird im deutschen Rechtssystem glücklicherweise immer noch vorausgesetzt.
Wer diesen Anforderungen nicht gerecht wird, hat eben selbst schuld.

wagemutig, Heinz

On 2004-09-22 14:22, HMKoopmann wrote:
Mein Vorschlag zur Güte: Wer ein Forumsmitglied wegen dessen Hilfestellung verklagt, wird von den übrigen Forumsmitgliedern nachts zuhause aufgesucht und gesteinigt.

Oder wir halten es wie Asterix und Obelix bei den Schweizern:

"In den See, in den See..." und zwar samt SL

Gruß, Heinz

Stockhiebe, Steine usw,

das sind doch alles harmlose Strafen, daher:

drei Wochen Salzlake für den 107er, das schmerzt richtig!

Gruß und
"In den See, in den See" (Asterix bei den Schweizern)

Michael

PS.: Ich seh schon, es gibt mehrere Asterixkenner

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : ImpalaBrasil am 22-09-2004 16:08 ]

On 2004-09-22 14:22, HMKoopmann wrote:
Mein Vorschlag zur Güte: Wer ein Forumsmitglied wegen dessen Hilfestellung verklagt, wird von den übrigen Forumsmitgliedern nachts zuhause aufgesucht und gesteinigt.

und schon haben wir Volkshetzung

Also das mit der Rechtsfrage ist so eine Sache.
Klingt ja scho fast wie in den USA
Hier bekommt man auch oft keine Auskunft mehr, wenn es um "gefaerhliche" Arbeiten geht...
Mann.. was wuensche ich mir ab und zu die 70-er Jahre zurueck als wir noch auf den Strassen Fussballspielen durften und die Hunde ueberall hingeschissen haben..... werde mir wohl ein Insel suchen

Mike

Tja, vorher kommt bloß die maßlose Überregulierung unseres Landes - doch nicht etwa deswegen, weil in unseren Parlamenten Juristen und Beamte so supermaßlos überrepräsentiert sind ???

Honi soit qui mal y pense !

Gerd


Anekdötchen, nicht zur Nachahmung empfohlen:
ist schon fast 20 Jahre her, deshalb kann ichs ja gestehen, mich hatte mal ein Hamburger (nein HM wars nicht) wegen irgendeines Fehlers aus Nichtwissen abgemahnt und wollte DM 2.000,-
Anscheinend war es so ein schlechter Jurist, das er sich mit Abmahnungen seinen Lebensunterhalt verdiente.

Bei einem Besuch in Hamburg, gabs dann im Mondenschein ohne Zeugen richtig was auf die Glocke - der Mann war geheilt und ließ mich in Ruhe.

Zur Ehrenrettung der Juristen sesi gesagt, daß ich einige nette kenne und daß es dort sicherlich weniger schwarze Schafe als unter Autohändlern gibt.

Gerd

Disclaimer für die Zukunft:

Selbstverständlich ziehe ich mit größtem Bedauern alle jetzigen, vergangenen und zukünftigen Aussagen entschuldigend und nie wieder vorkommend versprechend zurück und berufe mich in jedem Fall auf mangelnde Zurechungsfähigkeit

ach gerd, wenn doch nur ein paar juristen im parlament wären, aber es sind doch allesamt "nur" lehrer...nix für ungut

@Gerd,
sowas ist hier in den Mittel USA als "Blanket Party" bekannt

Wie waehre es zur weiteren Absicherung wenn jedes Mitglied einen "Disclaimer" oder "Waiver" aktzeptiert? Sowas gibt es ja schon bei vielen Webseiten?

Ach ja, natuerlich sind alle meine Kommentare/Texte/Beitraege Werke reiner Fiction. Aehnlichkeiten mit Lebenden/Toten/Verwandten/Bekannten/Orten/Namen sind rein Zufaellig und Unbeabsichtigt. "Mercedes" sowie "Daimler Chrysler" sind eingetragene Markenzeichen der Daimler Chrysler Coorporation und ich habe keine Affilation mit diesen. Desweiteren bekenne ich mich zu jener Religion/Glaubensrichtung welche der jeweilige Grossteil innehat. Ich gehoere keiner Terrororganisation/Rechtsradikalen/Nationalsozialistischen Bewegung/Gruppe an.


Gruss Mike

ach gerd, wenn doch nur ein paar juristen im parlament wären, aber es sind doch allesamt "nur" lehrer...nix für ungut

Oh, oh Arni - schwerer Irrtum! Ich empfehle mal einen Blick hier herein:

Abgeordnete des Deutschen Bundestages

Beamte und Juristen regieren uns. Wie soll es da mit unserem Land aufwärts gehen?


Verzweifelt

Michael

Abt,
das wundert Dich jetzt aber nicht, oder? Wer hat denn sonst so viel Zeit, sich neben dem (oder auch im) Job politisch zu betätigen?



Frenek[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : frenek am 22-09-2004 17:38 ]

Nöö - das wundert mich nicht. Das ist ja lediglich seit ein paar Jahrzehnten bekannt.

Meines Erachtens ergibt sich dieser Zustand aber nicht allein durch den Zeitfaktor, sondern auch durch die Art und Weise der Tätigkeit von Abgeordneten. Die kommt Juristen und Beamten doch wohl schwer entgegen.


Pessimistisch

Michael

Ihr habt Vortsellungen
Das Berufsbild des "Juristen" ist ungefähr so homogen wie die Gruppe der "Säugetiere". Daß sich trotzdem immer wieder jemand zu Verallgemeinerungen unter dem Begriff "die Juristen" hinreißen läßt, kann wirklich nur verwundern und zeugt von grobem Unverstand. Nothing for unwell, um es mal in akzentfreiem griechisch zu sagen.

kopfschüttelnd, Heinz

Nur 7 Juristen vs 34 Lehrer. Damit sind weniger Juristen als Gewerkschafts- oder Kirchenvertreter am Elend beteiligt. Selbst aus dem Handwerk haben wir mehr Vertreter....

Eike

P.S. Bin kein Jurist...

Hallo Heinz, die meisten Berufsgruppenbezeichnungen spiegeln die Vielfalt der möglichen Ausprägungen nur unzureichend wieder. Da Juristen einen fundierte und gute Ausbildung geniessen und über vielfältiges Spezialwissen verfügen wären sie per se eine Bereicherung des Parlaments. Leider haben wir in den Parlamenten (nicht nur in Deutschland) häufig Menschen, die sich als Generalisten bezeichnen, in Wirklichkeit aber eher Allround-Dilettanten sind. Gerade sog. generalistische Ausbildungen (z.B. BWL) führen zu fehlendem Respekt vor detailiertem Wissen und Erfahrung. Öffentliche Aufgaben sowie politische Ämter (und auch Konzerne) scheinen solche Menschen anzuziehen, mit den unliebsamen Folgen.

Ich wäre froh, wenn unser Parlament ein paar erfahrene Juristen mehr und ein paar Lehrer und BWLer weniger beherbergen würde.

So, nachdem ich mich jetzt bei Lehrern und Schönschwätzern unbeliebt gemacht habe, begebe ich mich zurück an meine Arbeit...

Grüsse

Eike - Allround-Dilettant und Schönschwätzer [ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Eike am 22-09-2004 20:02 ]

"Ich bin Laie, meine Antworten könnten falsch sein!"

Hallo Michael

Du hast meine Antworten sicher immer aufmerksam gelesen,
super, ist schon eine Zeit her.

Werde es wieder aktivieren.

Jean

On 2004-09-22 18:15, Klostermeyer wrote:
Ihr habt Vortsellungen
Das Berufsbild des "Juristen" ist ungefähr so homogen wie die Gruppe der "Säugetiere". Daß sich trotzdem immer wieder jemand zu Verallgemeinerungen unter dem Begriff "die Juristen" hinreißen läßt, kann wirklich nur verwundern und zeugt von grobem Unverstand. Nothing for unwell, um es mal in akzentfreiem griechisch zu sagen.

kopfschüttelnd, Heinz

Das mit den Säugetieren ist übertrieben - einschränkend vielleicht so verschieden wie Hunderassen.

Ich bin nach wie vor der Ansicht das Juristen (gleich welcher Rasse allein von der Ausbildung und Tätigkeit zum überregulieren neigen, gleich den Beamten mit ihren Vorschriften hier mit Gesetzen, Auslegungen, Deutungen, Spitzfindigkeiten usw.

Ich habe beruflich genügend Kontakt mit Notaren und Anwälten gehabt, um sagen zu können, daß Juristerei oft wenig mit gesundem Menschenverstand und auch Gerechtigkeit zu tun hat

Gerd

Ein alter Freund von mir, ein Wiesbadener Anwalt, sagt mir einmal nach längerem Nachdenken, nachdem ich Ihm gewisse Verhaltensmuster vorarf folgendes:

Weißt Du, als Anwalt kommt niemand zu Dir und sagt Dir : heut hab ich was tolles erlebt/gemacht oder sonstiges positives, sondern kommt eigentlich nur mit irgendeinem Problem oder Streitigkeiten und irgendwelchen Gemeinheiten die ihm angetan worden sind, bzw. die er anderen angetan hat. Das färbt natürlich auf die eigene Persönlichkeit ab .

Gruß Gerd

Hallo Eike,

als BWLer und Lehrer, manchmal auch Schönschwätzer, will ich von einem Schlüsselerlebnis mit Juristen berichten.

Während eines Elternabends ging es darum, eine Schülerfreizeit abzustimmen. Leider waren mehrere Väter bedauernswerter Kinder Juristen, denn es wäre beinahe soweit gekommen, daß die Klassenfahrt aufgrund verfahrenstechnischer Meinungsverschiedenheiten abgeblasen wurden. Einige Mütter waren Lehrerinnen, die haben auch ordentlich mitgemischt. War sehr lehrreich und unterhaltsam, wie es an einer Schule ja nun mal sein soll.

Ortwin

Hallo Ortwin, bin schon seit geraumer Zeit am überlegen, ob ich nicht noch was auf Lehramt machen soll. Als BWLer / Informatiker mit juristischem Grundstudium bin ich auch so schon fast nicht mehr gesellschaftsfähig - mit Lehramt könnte ich mir eine gepflegte gespaltene Persönlichkeit zulegen (4-5 müssten reichen) und meinen eigenen Diskussionzirkel aufmachen

Grüsse vonne Aabeit

Eike

Hallo Gerd!
zunächst Danke für die mail, hilft mir weiter!

Zitat: "Ein alter Freund von mir, ein Wiesbadener Anwalt, sagt mir einmal nach längerem Nachdenken, nachdem ich Ihm gewisse Verhaltensmuster vorarf folgendes:

Weißt Du, als Anwalt kommt niemand zu Dir und sagt Dir : heut hab ich was tolles erlebt/gemacht oder sonstiges positives, sondern kommt eigentlich nur mit irgendeinem Problem oder Streitigkeiten und irgendwelchen Gemeinheiten die ihm angetan worden sind, bzw. die er anderen angetan hat. Das färbt natürlich auf die eigene Persönlichkeit ab .

Gruß Gerd Zitat Ende"

Da tut mir Dein Freund aber leid. Ich kann berufliche Sorgen und privates Empfinden glücklicherweise gut trennen. Liegt vielleicht auch daran, daß ich hier im kleinstädtischen Bereich mehr so den "Landarzt" gebe und die Lebensumstände meiner Mandanten in der Regel von meinen eigenen ein ganzes Stück entfernt sind. Das trifft auch für deren Probleme zu, um die ich mich zwar zu kümmern habe, die mein eigenes Seelenheil aber nicht erschüttern.
Vielleicht liegt´s auch nur an meiner positiven Grundstimmung.


unbelastet, Heinz