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Wann ist denn nun eigentlich ein Fahrzeug im Zustand 2?

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07 März 2010 22:26 #73709 von makakay
Hallo zusammen,

ich weiss, es ist ein laestiges und immer wieder von neuem begonnenes Thema - Die Zustandsnote eines Fahrzeuges - subjektiv und objektiv gesehen. Ich habe viele Forenberichte dazu gelesen und auch oefter Bemerkungen wie "70% der Fahrzeuge die sich Zustand 2 bezeichenen, sind doch in Wahrheit nur eine 3".
Doch leider verstehe ich immer nicht, wann sich denn nun ein Fahrzeug im Zustand 2 befindet.

Gibt es dazu eigentlich eine klare und objektive Checkliste, mit der die Zustandsnoten hergeleitet werden koennen, oder ist es am Ende doch eine eher subjektive Groesse.

Ich zum Beispiel habe bei meinem 280SLC von 75 mit sehr guter Basis die sehr sehr wenig Rost hat sehr viele Arbeiten durchgefuehrt
- Alle Gummidichtungen getauscht
- Alle Fahrwerksgummis erneuert
- Alle Chromteile mit Pickeln ausgetauscht
- Neuer Ausfuff, Top Felgen,
- Ueberarbeitetet Ledersessel und neue Teppiche
- Bremsen inc Hauptbremszylinder und Stossdaempfer erneuert

Ist ein solches Auto nun im Zustand 2 oder 3?


Bin sehr auf die Antworten gespannt.
Gruesse
Sven

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07 März 2010 23:28 #73710 von gerd
Die Noten selbst sind ja klar, 1 = neu bis Note 6 = völliger Schrott. Die Benotung eines Fahrzeugs ergibt sich aus einem gewichteteten Durchschnitt der benoteten Einzelkomponenten. Der Notenkatalog ist recht umfangreich. Man müsste also Deinen Wagen schon mal ausführlich mit dieser Checkliste benoten, alles andere sind Schätzungen. Hier mal eine Seite aus einem Vollgutachten zur Verdeutlichung.

Gruß
gerd

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07 März 2010 23:39 #73711 von Johnny-1951

On 2010-03-07 22:26, makakay wrote:


Ich zum Beispiel habe bei meinem 280SLC von 75 mit sehr guter Basis die sehr sehr wenig Rost hat sehr viele Arbeiten durchgefuehrt
- Alle Gummidichtungen getauscht
- Alle Fahrwerksgummis erneuert
- Alle Chromteile mit Pickeln ausgetauscht
- Neuer Ausfuff, Top Felgen,
- Ueberarbeitetet Ledersessel und neue Teppiche
- Bremsen inc Hauptbremszylinder und Stossdaempfer erneuert

Ist ein solches Auto nun im Zustand 2 oder 3?


Bin sehr auf die Antworten gespannt.
Gruesse
Sven


Kann sein das ich sehr extrem bin, ein Fahrzeug mit "sehr sehr wenig Rost" ist für mich ungesehen nur Note 4.
Note 2 sollte sich vom Neuzustand nur gering unterscheiden, Note 3 = man sieht das der Wagen gefahren wurde, bei Note 4 fängt der sichtbare Rost an, was ist mit dem unsichtbaren?
Betonen möchte ich, dass dieses meine Meinung ist.


--- Gruß Werner ---
Wirklich weise ist, wer mehr Träume hat, als die Realität zerstören kann.

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08 März 2010 07:57 #73712 von Nichtraucher
Guten Morgen,

die Benotung ist eine grobe Schätzung, grad zwischen 2 und 4 gibt es mehr als den bloßen Unterschied von 3 Zuständen. Hier gibt es 10 oder zwanzig Abstufungen, die sich oft nach dem persönlichen Empfinden und Geschmack richten.

Ich habe schon viele 2er gesehen, die schlechter waren als manche 3er. Wenn dir allerdings eine 4 angeboten wird, kann schnell eine 5 oder 6 daraus werden, wenn man nur genau hinsieht.

Viele 2er werden als solche angeboten, weil einen 3er keiner kaufen will.

Nur die 1 steht über allen, allerdings darf sie nicht der geringste Kratzer zieren, denn dann ist es schon wieder nur eine 2.

Gruß
Willy

500SL
Grand Cherokee WJ

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08 März 2010 09:29 #73713 von Mad_Eye_Moody
Hallo Sven,

die Unterscheidung zwischen Zustand 2 und 3 ist doch ganz einfach und wird tagtäglich so praktiziert:

Es kommt bei der Benotung lediglich drauf an, ob Du Käufer oder Verkäufer bist. Ein echter Zustand 2 ist für die meisten Käufer höchstens eine 3, wenn nicht sogar eine 4. Wohingegen eine echte 3- für nahezu jeden Verkäufer mindestens eine 2+ ist, mit klarer Tendenz zur 1-.

So einfach ist das...

Grüße
Michael

Grüße aus dem Pfälzerwald,
Michael

280 SL mit Buchhalterausstattung, Bj. 1978, Lack weiß 050, Stoff blau, 4-Gang Handschalter, Barockalus, Becker Mexico Cassette

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08 März 2010 09:33 #73714 von Oliver107
Hallo Sven,

ein Fahrzeug mit "sehr wenig Rost" ist auch dann, wenn es viele Neuteile hat, nie besser als ein 3er mit klarer Tendenz zur 4.

Wenn daraus eine echte Zwei werden soll, musst Du ALLE Teile aufarbeiten, also auch die Karosserie komplett instand setzen und Lackieren lassen. Das kostet locker ein kleines Vermögen.

Es wird immer wieder über die angeblich unrealistischen Tabellenwerte geschimpft. Das liegt meines Erachtens nur daran, dass die Zustandskriterien nicht eingehalten werden.

Immer wieder liest man von Fahrzeugen im "Zustand 1", die 100.000km und mehr Laufleistung haben. Dabei ist dieser Zustand schon bei 100 Kilometern Laufleistung nicht mehr gegeben. Das ist und bleibt ein unbenutzter Neuzustand und den gibts nur im Museum. Eigentlich sollten die Fahrzeuge sogar besser(!!!) als neu sein. Das ist bei einem Fahrzeug aus italienischer oder englischer Produktion noch durchaus machbar, bei einem Mercedes aber nicht.

Deshalb: Ein Topfahrzeug, das nahe am Neuzustand ist und entweder nachweislich(!) eine sehr geringe Laufleistung hat oder belegbar auf höchstem Niveau restauriert ist, kann ein Zustand 2 sein und hat auch einen realistischen Wert über 30.000 Euro.

Alles andere sind 3er und in der Mehrheit 4er und wenn man jetzt wieder die einschlägigen Tabellen bemüht, stimmen auf einmal die darin genannten Werte.

Viele Grüße

Oliver




[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Oliver107 am 08-03-2010 09:34 ]

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08 März 2010 10:09 #73715 von sfmathias
Hallo.

Hm - mal was generelles. Zustand 6 gibt es offiziell in Oldtimergutachten nicht! Denn Note 5 bedeutet schon: Schadhaftes Fahrzeug (Rost, kaputte Teile), nicht fahrbereit und fehlende Teile. 6 Wäre dann: Fahrzeug nicht vorhanden

Dann noch etwas. Zustand 3 hat zwar leichte Roststellen, aber keine Durchrostungen. Das ist dann ein vierer.

Die Gesamtnote fürs Fahrzeug ist eine Mischkalkulation. Wenn der Innenraum "neu" ist, kann die Karosserie durchaus mal einen Rostpinkel haben und es ist trotzdem ein zweier. Zustand eins kann es dann logischerweise nicht mehr sein, da dann alles perfekt sein muss.

So kann man das aber auch z.B. hier.

Gruß,
Mathias

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08 März 2010 15:36 #73716 von TTT333
auf den Punkt gebracht:

Oldtimer - Zustandsnoten

Note 1 Makelloser Zustand. Keine Mängel an Technik, Optik und Historie (Originalität). Fahrzeuge der absoluten Spitzenklasse.
Unbenutztes Original (Museumsauto) oder mit Neuteilen komplett restauriertes Spitzenfahrzeug. Wie neu (oder besser). Sehr selten!
Note 2 Guter Zustand. Mängelfrei, mit leichten Gebrauchsspuren. Original oder fachgerecht und aufwendig restauriert.
Keine fehlenden oder zusätzlich montierten Teile.
Note 3 Gebrauchter Zustand. Normale Spuren der Jahre. Kleinere Mängel, aber voll fahrbereit. Keine Durchrostungen.
Keine sofortigen Arbeiten notwendig. Nicht schön, aber gebrauchsfertig.
Note 4 Verbrauchter Zustand. Nur bedingt fahrbereit. Sofortige Arbeiten notwendig. Leichtere bis mittlere Durchrostungen.
Einige kleinere Teile fehlen oder sind defekt. Teilrestauriert. Leicht zu reparieren (bzw. restaurieren).
Note 5 Restaurationsbedürftiger Zustand. Nicht fahrbereit. Schlecht restauriert bzw. teil- oder komplett zerlegt. Größere Investitionen nötig, aber noch restaurierbar. Fehlende Teile.

Quelle: Classic Data

Thomas

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08 März 2010 16:30 #73717 von ulflei
Nun wenn ich classic data nehme dann kann ein Fahrzeug mit leichtem Rost ein 3er sein solange es keine Durchrostung ist

Ulf

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10 März 2010 11:14 #73718 von DerMeerdorfer
Hallo,

das ist auch der Punkt, den ich nicht richtig verstehe.
Zwischen "Original oder fachgerecht und aufwendig restauriert" und
"aber voll fahrbereit. Keine Durchrostungen" liegen meiner Meinung nach Welten.
Ich schätze, daß vielleicht 3-4% den ersten Punkt erfüllen, aber vielleicht 90% der hier anwesenden Fahrzeuge den zweiten.
Also sind ca. 80% der Fahrzeuge echte 3er (meiner inclusive, nach Classic Data Gutachten eine glatte 2).

Nur was bringt das jemandem auf der Suche? Sind doch dann eh alle das gleiche Wert.

Die meisten, die hier nach Rat fragen, suchen doch ehrlicherweise auch einen 3er. Ich persönlich möchte gar keinen "echten 2er" haben. Ich hab 3 Kinder, das Ding steht in der Garage. Einmal nicht richtig aufgepaßt und die Zwerge haben innerhalb 5 Minuten aus dem 2er einen 3er gemacht. Nee Danke, ich will damit Spaß haben und nicht Bodyguard für ne Blechkiste spielen.

Zur Checkliste von Gerd. Als Beschreibung der Vorgehensweise ganz gut, aber ich stell mir den Gerd gerade im Schauraum vom Kienle an einem 300SL Flügeltürer vor: "Der Reservereifen hat nicht den vollen Luftdruck, gibt jetzt aber 0,25 Noten Abzug". Mal im Ernst. Auf die Idee, Profiltiefen in die Zustandsnote zu rechnen, ist doch eher ein Käuferargument und würde bei mir klar zum Abbruch der Diskussion führen.

Viele Grüße

Stefan
[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : DerMeerdorfer am 10-03-2010 11:24 ]

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10 März 2010 11:59 #73719 von Oliver107
Hallo Stefan,

Du siehst das schon ganz richtig: Die Grenzen sind fließend.

Das, was wir gemeinhin als gute Fahrzeuge bezeichnen, sind strengenommen Dreier. Top-Fahrzeuge somit Zweier. Die Classic-Data-Gutachter schreiben aber rundweg -gemäß dem Kundenwunsch- eine Note besser in ihre "Expertisen" und deshalb werden 107er mit einem "Gutachterwert" von 30.000 Euro meist so zwischen 15 - 20.000 Euro verkauft.

Auch echte 4er (im Volksmund "Dreier" genannt), sind eine Überlegung wert, weil sie für relativ kleines Geld viel Spaß machen, -wegen der von Dir beschriebenen Aufpasserei vermutlich sogar mehr als (echte) Zweier.

Letztlich sind das alles nur Anhaltspunkte, um den Wert eines Fahrzeugs einigermaßen einschätzen zu können. Und um Dein Beispiel aufzugreifen: Ein 1er mit absolut unbenutzten Originalreifen von 1973 ist auch weiterhin nur zum Abstellen geeignet, während ein mittlerer Dreier mit 50%igem Profil sofort gefahren werden kann.

Viele Grüße

Oliver

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10 März 2010 12:04 #73720 von gerd
Die große Checkliste ist ja wesentlich umfangreicher und hat ca 10 solcher Blätter und dient ja auch hauptsächlich der Wertermittlung, da gehört dann eben auch der Zustand der Reifen dazu. Das dies bei einem W198 keine große Rolle spielt ist klar, aber bei einem 20 K€ Auto schon, da sind das dann schon mal 3-5 % des Werts. Bei meinem Jag kostet z.B. ein Satz Reifen 1600 Euro. Bei 14" VR Reifen ist man ja auch mit gut 800 oder mehr Euro dabei

Bei einem W198 ebenfalls, da würde dann bei einer Note zwei mit einem ermittelten zweier Wert von beispielsweise 350.000 Euro der abgefahrene Reifensatz und das fehlende Reserverad mit Rudge Felge zu einem Wert von ca. 346.500 Euro führen, die Note auf 2,1 sinken. Fehlende Luft nicht, die kostet nämlich nix

Die Noten bei "großen" Gutachten gehen ja in die erste Kommastelle. Die CD Kurzgutachten für dei Versicherung sind meiner Erfahrung nach durchweg eine ganze Note zu hoch.

Aktuell der 500SL SL meines Nachbarn, Karosserie war rostfrei, ist ungeschweisst, Heckschürze neu (ist ja nur geschraubt) wird jetzt Ende März neu mit Demontage der Anbauteile lackiert und wird dann hier eine zwei erreichen (einser Lackierungen kosten ein Vermögen), Verdeck, Teppiche, Leder wurde komplett und perfekt erneuert, da kann man eine 1 geben, Motor/Getriebe läuft sehr gut, hat aber 230 TKM, das gibt ne 3 bis 3,5. Chrom hat mit neuen Zierleisten eine zwei. Räder neu lackiert, Reifen neu. Summa summarum wird er dann ca. eine 2,5 erreichen. Eine zwei ist bei alter Technik nicht möglich, da müsste der Wagen unter 100 TKM haben. Ganz genau könnte man das dann nur mit der Checkliste bewerten, Note würde dann zwischen 2,3 und 2,8 liegen.

Wie gesagt, die Note und die Wertermittlung sind zwei paar Schuhe, ein 50 Jahre oder älterer Wagen in völligem Originalzustand mit einer ehrlichen Note drei wird teurer gehandelt als ein komplett restauriertes Fahrzeug mit einer Note von annähernd eins.

So ist z.B. die Belederung meines 55 Jahre alten Jaguar noch original und weich und rissfrei, niemals würde ich mit einer komplett neuen Ausstattung tauschen.

Zu den Noten 1-5, fehlende Teile werden da schon mit einer sechs benotet.

Gerd[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : gerd am 10-03-2010 12:08 ]

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10 März 2010 13:08 #73721 von adischuster
Hello makakay !

Zu Deiner Frage über Zustandsnoten:

Es gibt klare Richtlinien dazu, reichen von Punkt 1 - 5.

Für die Einordnung in eine Zustandsklasse, ist ausschließlich das Erscheinungsbild und der Zustand maßgeblich.

Nicht relevant für die Benotung sind, Baujahr - Kilometerstand - Historie des Fahrzeuges. Diese Kriterien werden erst relevant wenn der Marktwert ermittelt wird.

Obendrein werden dann begriffe wie " Original ", immer wieder falsch ausgelegt. Im rechtlichen Sinn besteht ein wesentlicher Unterschied in der Bewertung " Original Zustand " und " Auslieferungs Zustand ".

Aber eine genaue Dfinition würde hier wahrscheinlich zu weit führen.

Gruß adi

Wenn ich z. B. die Fotos von Gerds Autos sehe, würde ich grundsätzlich einen Zustand 1 aufrufen. Wobei wie Gerd schon schreibt, eine genaue Besichtigung unumgänglich wäre.
[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : adischuster am 10-03-2010 13:11 ]

hubraum ist wichtiger als wohnraum

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10 März 2010 13:16 #73722 von Edgar_Markus
Hallo

meines erachtens kann ein neu lackiertes auto niemals zustand eins haben weil ansonsten keine abgrenzung zu einem originallackierten möglich wäre.

mit erneuerter innenausstattung ist es das gleiche.

ich weiss schlägt sich in den gutachten nicht nieder

Edgar

Lebst Du nur oder schraubst Du schon?

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10 März 2010 13:28 #73723 von adischuster

On 2010-03-10 13:16, Edgar_Markus wrote:
Hallo

meines erachtens kann ein neu lackiertes auto niemals zustand eins haben weil ansonsten keine abgrenzung zu einem originallackierten möglich wäre.

mit erneuerter innenausstattung ist es das gleiche.

ich weiss schlägt sich in den gutachten nicht nieder

Edgar


Hallo Edgar !

Natürlich kann ein neu lackiertes Auto Zustand 1 sein. Es würde nur den Marktwert gegenüber einem Auto im Originallack beeinflussen.

Das wird immer wieder vermischt und führt in weiterer Folge zu den oben geschilderten Differenzen.

Gruß adi

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10 März 2010 21:17 #73724 von Guenni

On 2010-03-10 13:16, Edgar_Markus wrote:
Hallo

meines erachtens kann ein neu lackiertes auto niemals zustand eins haben weil ansonsten keine abgrenzung zu einem originallackierten möglich wäre.

mit erneuerter innenausstattung ist es das gleiche.

ich weiss schlägt sich in den gutachten nicht nieder

Edgar


Hallo Edgar,
das ist nicht ganz richtig. Ein Auto, lackiert mit den heutigen technischen (Lackier-) Möglichkeiten und -techniken, macht gerade das "besser als neu" aus!


Grüße
Günter

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10 März 2010 22:49 #73725 von Nichtraucher
Moin,

bei einem Oldtimer würde ich die Originalität höher bewerten als eine Neulackierung mit modernem Wasserlack. Gilt ürbigends für das ganze Auto....bei einem 107 ist das aber eher schnuppe, denn ein Gebrauchtwagen ist mit Neulack immer etwas teurer.

Gruß
Willy

500SL
Grand Cherokee WJ

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11 März 2010 10:28 #73726 von adischuster

On 2010-03-10 22:49, Nichtraucher wrote:
Moin,

bei einem Oldtimer würde ich die Originalität höher bewerten als eine Neulackierung mit modernem Wasserlack. Gilt ürbigends für das ganze Auto....bei einem 107 ist das aber eher schnuppe, denn ein Gebrauchtwagen ist mit Neulack immer etwas teurer.

Gruß
Willy


Hallo Willy !

Ich finde nicht, dass es bei einem 107 er "schnuppe" ist. Ich kenne mehrere 107 er die sich in einem Zustand 2 bzw. 2 + befinden. Die werden eben nur für div. Veranstaltungen heraus geholt. Außerdem finde ich den 107 er äußerst interessant und als schönes, nicht alltägliches Fahrzeug. Leider sind noch immer einige unterwegs, welche im Alltagsbetrieb nieder gefahren werden.

Ich weiß jetzt nicht was Du mit "Originalität" meinst. Meinst Du jetzt den "Auslieferungs Zustand oder den Original Zustand", da bestehen gravierende Unterschiede, die im Rechtsstreit ganz massiv ins Geld gehen können, wird aber auch immer wieder vermengt.

Anbei eine intern. Bewertungstabelle:

Bewertungsstufe Definition
1
Makelloser Zustand:
Keine Mängel an Technik, Optik und Historie (Originalität). Fahrzeuge
der absoluten Spitzenklasse. Unbenutztes Original (Museumsauto)
oder mit Neuteilen komplett restauriertes Spitzenfahrzeug. Wie neu
(oder besser). Sehr selten!
2
Guter Zustand:
Mängelfrei, aber mit leichten (!) Gebrauchsspuren. Original oder
fachgerecht und aufwendig restauriert. Keine fehlenden oder zusätzlich
montierten Teile (Ausnahme: Wenn es die StVZO verlangt).
3
Gebrauchter Zustand:
Normale Spuren der Jahre. Kleinere Mängel, aber voll fahrbereit. Keine
Durchrostungen. Keine sofortigen Arbeiten notwendig. Nicht schön,
aber gebrauchsfertig.
4
Verbrauchter Zustand:
Nur bedingt fahrbereit. Sofortige Arbeiten notwendig. Leichtere bis
mittlere Durchrostungen. Einige kleinere Teile fehlen oder sind defekt.
Teilrestauriert. Leicht zu reparieren (bzw. restaurieren).
5
Restaurationsbedürftiger Zustand:
Nicht fahrbereit. Schlecht restauriert bzw. teil- oder komplett zerlegt.
Größere Investitionen nötig, aber noch restaurierbar. Fehlende Teile.
Keine Wracks oder Ersatzteilträger.


Die ist vom TÜV - Süd, deckt sich aber mit allen anderen Tabellen.

Gruß adi



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11 März 2010 11:32 #73727 von driver
Die Zustandsbeschreibungen hinken gewaltig zwischen Zustand 2 und Zustand 3 .
Jeder der hier bei Zustand 3 liest " nicht schön aber gebrauchsfertig " und ein halbwegs nettes Fahrzeug besitzt kommt dann halt zu dem Schluß, das sich sein Fahrzeug im Zustand 2 befindet.
Jedes Fahrzeug das sich nach 21 bis 39 Jahren ( 107er ), in einem guten !!! Originalzustand befindet , also Lack und Innenausstattung original und nicht erneuert , ist schon etwas ganz besonderes und hat damit eine Ausnahmestellung.
Ein Auto kann zigmal restauriert werden, original ist es nur einmal.
Wolfgang

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12 März 2010 08:07 #73728 von donluigi
Ich kann dem ganzen Benotngswahn bei Oldtimern nix abgewinnen, weil die Zahl einfach null Aussagekraft hat. Es gibt zuviele Faktoren, die in die Benotung einfließen müssen, als daß es möglich wäre, das alles in eine einzige Zahl reinzuklopfen. Auch scheitert das alles daran, daß es so viele Bewerter gibt. Was der eine als "1" bewerten mag, ist für den anderen nur ne "2". Es gibt keinen Standard und zuviel Subjektivität. Schon bei so normierten Dingen wie dem TÜV oder den Zulassungsbestimmungen ist eine bundesweit einheitliche und somit faire Lösung nicht gegeben, wie soll das also bei einer "weichen" Bewertung wie einer Benotung funktionieren, bei der zudem der Benoter letztlich nur Dienstleister ist und somit gern im Sinne seines zahlenden Kunden agiert?

Am wenigsten gefällt mir hier, daß gemäß Benotung das eine Auto "besser" sein soll, als das andere. Technisch mag das ja vielleicht noch möglich sein, aber wie ist das mit Optik und Patina? Ist ein komplett restauriertes Auto schöner, also besser als ein komplett unberührtes? Wer wollte das bestimmen, wer ist da die Instanz?

Um zu einer aussagekräftigen Lösung zu gelangen, sollte man sich nicht nach den Schulnoten orientieren, sondern nach Diamantgutachten. Hier wird nicht benotet und somit in abstrakte Relation zum Marktangebot gestellt, sondern es werden lediglich Merkmale konstatiert. Die einzelnen Kriterien werden objektiv abgefragt, nachgemessen und die Ergebnisse aufgelistet. Den Schluß daraus muß dann der Käufer ziehen, indem er sich seinen Wunschstein aus dem Angebot rausklamüsert und gegebene Fakten in Relation zu Wunsch und Budget stellt.

Beste Grüße,

Tobias

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12 März 2010 08:36 #73729 von schwobapfeil

On 2010-03-12 08:07, donluigi wrote:
Den Schluß daraus muß dann der Käufer ziehen, indem er sich seinen Wunschstein aus dem Angebot rausklamüsert und gegebene Fakten in Relation zu Wunsch und Budget stellt.


Möchte mich donluigi anschliessen. Die Zustandsnoten sind gut gedacht, bei der Suche aber wertlos, weil jeder Verkäufer sein Auto für einen 2er hält. Und selbst wenn die Noten ehrlich sind, ist es bisweilen schwierig.
Ich habe z.B. einen guten 3er gesucht und schliesslich auch gefunden. Es war ein 380er mit wirklich 0 Rost, aber etlichen Mängeln: neben den obligatorischen funktionslosen Spielereien wie Tempomat und Scheinwerfer WiWa waren Startverhalten und Leerlauf nicht i.O. und das Differential machte Geräusche. Der Verkäufer war natürlich der Meinung er hätte einen klaren 2er, da kein Rost. Ich war der Meinung er habe einen klaren 3er und die fachgerechte Behebung der o.g. Mängel koste in etwa so viel wie der Preisunterschied zwischen einem 3er und einem 2er.
Wir haben uns dann trotzdem geeinigt. Ich habe auf den 3er-Preis etwas draufgelegt, da die Karosserie in aussergewöhnlich gutem Zustand war, und der Verkäufer ist wegen der technischen Mängel etwas von seinem Preis runtergegangen. Wir haben es also ungefähr so gemacht, wie donluigi es von den Diamantgutachten beschrieben hat.

Jedes so alte Auto ist ein Individualfall, bei dem ein fairer Preis nicht so einfach über drei Notenstufen festzulegen ist. Dem einen ist Rostfreiheit wichtiger als eine gepflegte Technik, beim nächsten ist es gerade umgekehrt.

Ein einfacher Fall sind nur die 1er (die ja meistens gute 2er sind)

My 2c, Carlo

Greetz
Carlo

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12 März 2010 13:51 #73730 von adischuster
Hello schwobapfeil - donluigi !

Vom Grundsatz her, vertrtete ich auch Eure Meinung - Ansicht. Leider ändern sich die Zeiten und es wird immer schwieriger sich in der Materie auszukennen.

Je größer die Szene wird, je mehr umgesetzt wird und dadurch lukrativer wird, umso mehr Glücksritter sind da anzuttreffen. Wen wundert es, wenn dann gefinkelte RAWs die schwammige Lage für ihre Interessen mißbrauchen.

Eben habe ich ein Schreiben der FIVA bekommen. Ich stelle das mal hier rein damit die Interessierten sehen was auf uns zukommt. Einige Begriffe werden wesentlich strenger formuliert und mit zusätzlichen Auflagen versehen, da muss man sich dann schon fragen, tue ich mir das überhaupt noch an? Schließlich soll ja die Freude das bestimmende Element sein und nicht der Zwang.

Gruß adi

Ist der letzte Stand, war auf meinem PC als jetzt gestartet habe.

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12 März 2010 14:55 #73731 von gerd
Die Zustandsnoten, korrekt auschließlich im Vollgutachten zu belegen, können nichts dafür dass sie missbraucht werden. Aus dem 10 Minuten Versicherungsgutachten kann man nur sehr grob etwas ablesen, die sind i.d.R. mindestens eine Note zu gut, ganz zu schweigen von verdeckten Mängeln die bei der groben Inanscheinname durch Herumlaufen und kurz mal überall reinschauen, nicht auffallen.

Irgendein Benotungssystem muss es schon geben, allerdings nicht in direktem Zusammenhang mit dem daraus en passant abgelesenen Marktwert, der ohnehin auf wackligen Beinen steht, da einfach bei Händlern abgefragt. Das diese bei solchen Fragen gerne "ein bisschen" zu hoch ansetzen, ist bekannt.

Die von CD ermittelten Preise sind äusserst grob und berücksichtigen auch nicht die bei wirklichen Olkdtimern eminent wichtige Originalität wie z.B. Erstlack, erste Innenausstattung, matching Numbers, ungeschweisste bzw. originale Karrosserie. Wie ich oben schrieb, sind diese Fahrzeuge nach CD Kriterien evtl eine glatte drei, trotzdem aber mehr wert als ein auf fast eins durchrestauriertes Fahrzeug.

Die Kriterien zur Beurteilung eines 107 sind nun mal andere als die eines Autos bis zu den 50er Jahren. Hier ist sicher eine dreier Originallackierung weniger Wert als ein perfekter Neulack. 20-30 Jahre weiter dreht sich das dann wieder.

Das durch ständige Wiederholung langweilige Gefrozzel um erstes Motoröl oder erste Reifen ist maximal der Heiterkeit dienend.

Ich lege weder Wert auf dieses Kurzgutachten, noch auf die optimistische Selbstauskunft des Besitzers. Beim Verkauf meines 3.5er Coupés brachte der Käufer und jetztige Besitzer einen Gutachter mit, der auf der Hebebühne alles penibel durchcheckte, mit einem Schichtdickenmesser den Lack kontrollierte und ausgiebig probefuhr. Literatur über den Wagentyp hatte er ebenfalls dabei. Duch den vor 5.000km nachweislich generalüberholten Motor, sehr vieler wg. eines Kabelbrands eingebauter Mercedes Neuteile, den durch Trockeneisstrahlen freigelegten Unterboden kam er auf eine zwei minus , das Versicherungsgutachten hatte eine ein minus. So als zweier mit Abstrichen hatte ich den Wagen auch selbst eingeschätzt und angeboten.

Meinen alten 500SL hatte ich 1999 als guten zweier gekauft, nach acht Jahren und 80.000km war er dann ein guter dreier, das ist normal.

Gerd

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[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : gerd am 12-03-2010 15:04 ]

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12 März 2010 15:00 #73732 von driver
Ich fahre seit 30 Jahren alte Autos, was interessiert mich was die FIVA schreibt .
Wolfgang

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12 März 2010 15:08 #73733 von gerd

On 2010-03-12 15:00, driver wrote:
Ich fahre seit 30 Jahren alte Autos, was interessiert mich was die FIVA schreibt .
Wolfgang


Dazu zwingt Dich ja auch keiner! Mich interessierts halt schon, vor allem wenn man an Veranstaltungen teilnehmen will ist das ganz hilfreich. Mit dem Jag wollen wir ein paar Klassiker mitfahren, da sind die FIVA Gutachten nicht verkehrt.

Gerd

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12 März 2010 15:14 #73734 von gerd
habs gerade drüben gelesen, da wird sich wieder mit fremden Federn geschmückt, der Wagen wurde mir durch den Fremdfederträger lediglich (best provisioniert) vermittelt und angezahlt, er befand sich gerade mal zwei Wochen unangemeldet bei ihm. Ich habe ihn dann über ein Jahr besessen und gefahren und zugunsten des 111er Cabrios verkauft.

Mal nur zur Klarstellung weil dies irgendwie alle paar Wochen wieder auftaucht.
Gerd[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : gerd am 12-03-2010 15:16 ]

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12 März 2010 15:38 #73735 von adischuster

On 2010-03-12 15:00, driver wrote:
Ich fahre seit 30 Jahren alte Autos, was interessiert mich was die FIVA schreibt .
Wolfgang


Deine Meinung bleibt Dir unbenommen.

Interessant wird so ein FIVA - Gutachten, bzw. von angeschlossenen Verbänden, eben im Schadensfall.

Außerdem wenn Du, so wie Gerd, Klassische Veranstaltungen mitfahren willst, wird der FIVA - Pass Bedingung. Aber dazu wird eben auch niemand gezwungen.

Außerdem sind die Zustandsklassen nur eine Richtlinie. Zur Bewertung werde eben auch noch zusätzliche Kriteren herangezogen.

Die Differenzen enstehen eben nur dadurch, dass Klassifizierungen eben schon vom Verkäufer als Wertgutachten gesehen werden.

Es ist halt nur so, dass viele die Mit nicht oder falsch verstandenen Begrifflichkeiten ein Fahrzeug kaufen gehen, schlicht und einfach über den Tisch gezogen werden. Sehen wir am laufenden Band.

Gruß adi

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