Tacho Umbau Einmessen?

Guten Tag zusammen,

in dem von Volker500SL initiierten Thread zur Erstellung einer Tachodatenbank wird von Martin (Gullydeckel) auf einen Beitrag von Frank (Cabriodoc) zum Thema Tacho-Umbau verweisen. In diesem Beitrag weist Frank darauf hin, dass das alleinige Tauschen der kombinierten m/h und km/h Tachoscheibe gegen eine km/h Tachoscheibe nicht ausreichen würde, der Tacho müsse auf jeden Fall eingemessen werden, wobei eine Einmessung per GPS nicht ausreichen würde.
Ich habe in dem von Volker initiierten Thread die Frage gestellt, wie die Notwendigkeit der Einmessung zu begründen wäre.
Volker hat mich gebeten, einen neuen Beitrag zu eröffnen, da meine Frage in seinem Thread nur zur Verwirrung führen würde, was ich hiermeit gemacht habe.
Meine Frage ist die: Welchen Grund gibt es, beim Tausch einer Tachoscheibe, die aussen m/h und innen km/h zeigt, gegen eine Scheibe, die nur aussen km/h zeigt, den Tacho neu einzumessen, wenn die entsprechenden Markierungen auf der Scheibe an genau der selben Stelle liegen, also wo bisher stand 100 m/h steht neu 160 km/h, bzw. 150 m/h --> 240 km/h.
Die Ungenauigkeit, dass eine Meile nicht 1600 Meter sondern 1609,3 Metern entsprechen, dürfte kaum der Grund sein, dieser Fehler liegt unter 0,6%.
Die Aussage, ein Einmassen per GPS würde nicht ausrechen, kann ich noch nachvollziehen, sofern ein Einmessen notwendig ist.
Was also ist der Grund für diese Aussage?

Viele Grüße
Eugen

Hallo Eugen,

wenn die Skalen gleichen Ausschlag haben, dann passt das ohne Einmessen. Aber Vorsicht! Die Nadel darf dann nicht einfach am Anschlag abgezogen werden. Man muss die über den Anschlag in die Ruheposition heben und diese markieren. Nach dem Umbau des Zifferblatts muss die Nadel wieder genau in dieser Position aufgesetzt werden. Danach Kontrolle mit GPS. Der tacho muss leicht voreilen.

Es gibt aber auch Ziffernblätter, die eine andere Skalierung haben (z.B. 85 mls beim 1980er 450SL/C). Da kannst Du nicht einfach das Ziffernblattt umbauen.

Frank hat natürlich in einer Hinsicht recht: Das neue Einmessen des Tachos ist sicherlich die bessere Variante.

Guten Tag Volker,

ok, verstanden!
Vielen Dank

Eugen

Hallo,

hier die Gründe warum nach einem Wechsel der Tachoscheibe, der Tacho neu eingemessen werden sollte.

Um die Tachoscheibe zu wechseln, muß die Tachonadel abgenommen werden. Dabei kann das Drehspulinstrument beschädigt werden. Um eine Beschädigung wirklich auszuschließen ist eine Messung erforderlich.

Besonders bei Re-Importen wurde häufig ein falsches Tacho eingebaut, welches nicht zum Fahrzeug passt. Die Amis sind also schon mit einem falschen Tacho rumgefahren.

Besonders beim 380er mit 85 mph Tacho wird normalerweise auf eine 240 km/h Scheibe umgestellt und dies geht nicht ohne Einmessung.

Die Tachoscheiben aus Nachfertigung gibt es in unterschiedlichen Qualitäten. Die Scalen wurden nicht immer wirklich gut übernommen.

Diese Hinweise beziehen sich nur auf elektronische Tachos ab ca. 03-1980

Aus Zeitgründen werden Ich die Sache hier nicht weiter diskutieren können.

Gruß Frank (Cabriodoc)

On 2017-03-03 10:52, fkenr wrote:
Hallo,

hier die Gründe warum nach einem Wechsel der Tachoscheibe, der Tacho neu eingemessen werden sollte.

Um die Tachoscheibe zu wechseln, muß die Tachonadel abgenommen werden. Dabei kann das Drehspulinstrument beschädigt werden. Um eine Beschädigung wirklich auszuschließen ist eine Messung erforderlich.

Besonders bei Re-Importen wurde häufig ein falsches Tacho eingebaut, welches nicht zum Fahrzeug passt. Die Amis sind also schon mit einem falschen Tacho rumgefahren.

Besonders beim 380er mit 85 mph Tacho wird normalerweise auf eine 240 km/h Scheibe umgestellt und dies geht nicht ohne Einmessung.

Die Tachoscheiben aus Nachfertigung gibt es in unterschiedlichen Qualitäten. Die Scalen wurden nicht immer wirklich gut übernommen.

Diese Hinweise beziehen sich nur auf elektronische Tachos ab ca. 03-1980

Aus Zeitgründen werden Ich die Sache hier nicht weiter diskutieren können.

Gruß Frank (Cabriodoc)

Hallo,
hatte vor einiger Zeit auch schon mal zwecks Umbau auf Km/h Instrument hier ne Anfrage am laufen.
....warte nur noch auf ein paar Grad mehr

Du schreibst, ab 03/1980 haben die 107er nen elektronischen Tacho.

Ich habe einen von diesen (von vielen als bemitleidenswert angesehenen ) niedrigverdichteten 80er US SL 450 der laut Papiere EZ 01.07.1980 ist.
Woran kann man denn erkennen, ob der Tacho elektrisch ist?

Danke

Stephan

Hallo Stefan,

wenn er keine Tachowelle hat ...

On 2017-03-03 16:11, Volker500SL wrote:
Hallo Stefan,

wenn er keine Tachowelle hat ...

...bin ja noch "Frischling"

Kann ich die irgendwo "ohne Arbeit" sehen, oder müsste ich das Kombiinstrument ausbauen um das zu erfahren
...oder geht es noch einfacher über die Fahrgestellnummer?

Gruß

Stephan

Hallo Stephan,

meines Erachtens hat auch der 450 SLC 5.0 immer einen elektr. Tacho. Wenn Du sicher gehen willst, schau unter dem Fzg am Getriebe nach, ob da eine Tachowelle in den Innenraum führt.

Hallo Eugen,

kurze Ergänzung zu Volkers Hinweis mit dem Anschlag. Das gilt nur für die mechanischen Tachos. Bei den elektronischen ist der Anschlag innen im Spuleninstrument.
Es empfiehlt sich dann vor der Zerlegung ein vernünftiges Foto (lotrecht zum Skalenblatt) anzufertigen und sich eine Schablone anzufertigen, mit der man z. B. unter Zuhilfenahme der Mitte und z. B. der 100 km/h oder 60mph-Marke eine Referenz für die Zeigerposition erstellst.

Wenn Du die Zerlegung "richtig" machst, dann musst Du die Nadel anschließend wieder in der exakt gleichen Position aufsetzen und dann ist die Schablone bzw. ein Foto hilfreich/notwendig.
Wenn Du die Nadel falsch abziehst (so wie ich), dann zieht man das Insert (die Hülse die auf der Welle des Spuleninstrumentes steckt und die eigentlich Trennstelle darstellt) mit aus der Nadel.
Ich wusste nicht, dass das eigentlich nicht dafür gedacht ist (Frank hat mirs erklärt). Der Vorteil ist aber, dass man dann eine Art Rändelung hat und die Nadel nicht falsch aufsetzten kann. Zudem reduziert es wahrscheinlich die Gefahr, dass man das Spuleninstrument durch zu große Abziehkräfte ruiniert. Ob es Fälle gibt bei denen man dabei die Nadel ruiniert kann Frank vielleicht berichten.

Foto siehe hier

Zum eigentlichen Thema: Frank hat die Hintergründe erläutert, das ist sehr einleuchtend und sinnvoll. Rund wird die Sache vor allem, wenn man das Ganze schon mal VOR der Zerlegung macht. Dann startet man ggf. von einer schlaueren Position für den Fall, dass im Vorleben des Fahrzeugs da schon mal jemand dran rumgefummelt hat. Ich persönlich würde in jedem Fall auch eine GPS-Messung machen, man kann den Messwert ja später vergessen oder wegschmeißen, aber es gibt keinen vernünftigen Grund bei einer Anfangsvermessung darauf zu verzichten.

Grüße Martin

Hallo zusammen,

die mechanischen Tachos haben doch alle vom Werk aus eine Voreilung, wie oben schon erwähnt wurde. Wieso geht man dann so wissenschaftlich exakt vor, diese Voreilung, die das Ablesen der Geschwindigkeit ohnehin nicht genau wiedergibt, möglichst genau wieder zu treffen? Für mich wäre der Weg doch einfacher bei einem Skalenwechsel von US gemischter Skala (Meilen und gelbe km/h Anzeige) auf normale Euro Skala bis 240 km/h die Nadel etwas versetzt anzuordnen und dann sollte es doch im Bereich der Voreilung (evtl. etwas wenger) liegen...

Grüße Markus

Hallo Markus,

hat Volker geschrieben. Vor allem weil man nie weiß, wer schon vorher an dem Wagen dran war.

Muss ja auch nicht besonders wissenschaftlich sein, aber eine Kleinigkeit kann und sollte man wenigstens bei einigen Fahrzeugtypen schon vorher/nachher machen.

Grüße Martin

Hallo,

eigentlich muss man die Voreilung hinterher bei verschiedenen Geschwindigkeiten messen. Sie muss da sein, aber auch nicht zu groß sein. Da mal einfach die Nadel abziehen und irgendwie wieder auf eine andere Skala aufsetzen, ist sicherlich nicht von Erfolg gekrönt.

Hallo zusammen, ich hab die Problematik auch schon gehabt als ich einen ehemals deutschen Tacho, der in USA auf Meilen umgerüstet wurde wieder rückbauen wollte. Damals habe ich einen Ebay-Tachoscheiben-Nachdruck bestellt und eingebaut. Hat aber mit der originalen Blechscheibe wenig gemeinsam.
Kann mir jemand sagen ob es diese originalen Blechskalen zu kaufen gibt oder muss ich nen Austauschtacho suchen? Gibt es bei VDO eine Klassiker ABteilung oder so?
Gruß Ralf

Hallo Ralf,

eine VDO Classic gibt es leider nicht, wohl aber Tachodienste, die das erledigen. Einer wäre KaJa Tachodienst. Die haben solche Ziffernblätter für teures Geld neu. Es gibt auch Anbieter, die Dir Dein Ziffernblatt neu bedrucken.