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heikles Thema: Steuerkette beim einziehen übersprungen...
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19 Nov. 2016 02:34 #156606
von Roadstolett
Roadstolett antwortete auf heikles Thema: Steuerkette beim einziehen übersprungen...
Hallo Rob,
zuerst zu deiner letzten Frage: "hab ich bestanden ?"
Also nachdem ich mit mir in Konferenz ging und meine Entscheidungsvorschläge einstimmig angenommen wurden, kann ich dir noch keine Entwarnung aussprechen. Es wäre wohl auch nicht gut, denn wenn du jetzt schon wüsstest was ich weiß, dann würdest du flugs nachlassen in all deinen sonst von dir gänzlich unbekannten Bemühungen und da wir das doch nicht wollen bleibt es spannend bis zum Schluss.
Du schriebst: "musste ... teilweise dreimal lesen damit ich alles verstehe ( trotz meines akademischen Grades )"
Nicht trotz des, Rob, - wegen des.
Allzu lange Schul- und dann auch noch lebensferne Studienzeiten erhöhen manches Wissen aber bremsen intuitiv getriggertes, lebensnahes, rechtschaffenes Denken. Naja, immerhin hat dich dein Werdegang so weit gebracht, dass du Mercedes fährst. Was will Mann eigentlich mehr? Eigentlich.
Du schriebst weiter: "selbstverständlich meinte ich natürlich Kolben nicht zylinder... , ich hatte erst ein Kaffee zu dieser Uhrzeit...."
Na dann auf zur nächsten Brühung! Während du deinen Melitta 1x4 (hoffentlich) sachkundig einzusetzen weißt (sonst bitte googlen), will ich mich bis das Wasser durchgelaufen ist bemühen, dir das 1x1 des 4-Takters taktvoll näher zu bringen.
Wir hatten es ja bereits davon, doch zur Wiederholung nochmals für dein Taktgefühl:
Pro vier Arbeitstakte (ansaugen - verdichten - arbeiten - ausstoßen) dreht sich die Kurbelwelle 2 x, jede Nockenwelle 1 x.
Im ersten Takt bewegt sich der Kolben von oben nach unten, das Hereinlassventil ist hierbei quasi durchgehend geöffnet.
Nach der Umkehr im unteren Totpunkt gehts mit dem 2. Takt aufwärts vor der Halbzeit und es verdichten sich alle Vermutungen dahingehend, dass zur Kompression des in unserem Falle Kraftstoff-Luft-bereits-Gemisches der Zylinder samt darüber befindlichem Brennraum möglichst dicht sein soll. Aus diesem Grund sind die Ventile vorübergehend geschlossen, die Kolbenringe dichten nach unten in Richtung Kurbelgehäuse ab. Was doch unweigerlich durchbläst, wird aus dem Kurbelgehäuse über die Entlüftung in Richtung Luftfiltergehäuse abgeführt.
Nun ist es nicht langsam sondern längst (in der Regel noch deutlich vor OT) Zeit zu zündeln um just in Steuertime das brennbare Gemisch zu entfachen. Schwungvoll passiert der Kolben seinen nun Zünd-OT in den nun dritten Takt, den arbeitsreichen Arbeitstakt. Weil die Ventile geschlossen sind und weil die bei der Verbrennung entstehenden Gase das Bestreben haben, sich ausdehnen und entweichen zu wollen (das kennst du vielleicht aus anderen Situationen) bleibt dem Kolben nichts anderes übrig, als dem Druck nach unten nachzugeben. An dieser Stelle wird der aufmerksame und somit smartphonebefreite Schüler bemerken, dass (wenn Mann mal vom Schwung absieht) nicht die Kurbelwelle den Kolben sondern der Kolben die Kurbelwelle bewegt.
Durch den auf den Kolbenboden wirkenden Verbrennungsdruck bewegt sich dieser nach unten und über die Pleuelstange wird aus der wechselhaften Ab- und Auf- eine Drehbewegung. Nach nun 1 1/2 Kurbelwellenumdrehungen ist der Arbeitstakt so gut wie beendet, die eben noch gute Zylinderfüllung besteht fast nur noch aus heißer Luft, welche es im Zuge des Druckes bei der Aufwärtsfahrt unseres Kolbens über das nun geöffnete Hinauslassventil in Richtung Abgasanlage hinauszubefördern gilt. Das Auslassventil ist noch nicht ganz geschlossen, da macht schon das Einlassventil wieder auf. Wenn sich diese Vorgänge überschneiden, spricht Mann von der Ventilüberschenidung, was Mann wiederum im Überschneidungs-OT (360° Kurbelwinkel nach Zünd-OT) an der Stellung der Nocken zum betreffenden Zylinder sichtlich erkennen kann.
Damit sollte geklärt sein, dass Einlassventil geschlossen sein muss, während innen nicht die Post aber der Kolben ab geht.
An deiner Theorie zum V 8 blubbern darfst du noch etwas nacharbeiten. Tipp am Rande: Die Besonderheit an der Abgasanlage ist die Querverbindung, eine Verrohrung zwischen den beiden Abgassträngen, gänzlich unabhängig davon, an welchen Stellen jene zweiflutig ausgeführt ist.
Was hälst du denn davon, dieser Frage in Gruppenarbeit nachzugehen? Vielleicht finden sich ja noch ein paar Mitstreber.
Ist der Kaffee fertig?
Winni
zuerst zu deiner letzten Frage: "hab ich bestanden ?"
Also nachdem ich mit mir in Konferenz ging und meine Entscheidungsvorschläge einstimmig angenommen wurden, kann ich dir noch keine Entwarnung aussprechen. Es wäre wohl auch nicht gut, denn wenn du jetzt schon wüsstest was ich weiß, dann würdest du flugs nachlassen in all deinen sonst von dir gänzlich unbekannten Bemühungen und da wir das doch nicht wollen bleibt es spannend bis zum Schluss.
Du schriebst: "musste ... teilweise dreimal lesen damit ich alles verstehe ( trotz meines akademischen Grades )"
Nicht trotz des, Rob, - wegen des.
Allzu lange Schul- und dann auch noch lebensferne Studienzeiten erhöhen manches Wissen aber bremsen intuitiv getriggertes, lebensnahes, rechtschaffenes Denken. Naja, immerhin hat dich dein Werdegang so weit gebracht, dass du Mercedes fährst. Was will Mann eigentlich mehr? Eigentlich.
Du schriebst weiter: "selbstverständlich meinte ich natürlich Kolben nicht zylinder... , ich hatte erst ein Kaffee zu dieser Uhrzeit...."
Na dann auf zur nächsten Brühung! Während du deinen Melitta 1x4 (hoffentlich) sachkundig einzusetzen weißt (sonst bitte googlen), will ich mich bis das Wasser durchgelaufen ist bemühen, dir das 1x1 des 4-Takters taktvoll näher zu bringen.
Wir hatten es ja bereits davon, doch zur Wiederholung nochmals für dein Taktgefühl:
Pro vier Arbeitstakte (ansaugen - verdichten - arbeiten - ausstoßen) dreht sich die Kurbelwelle 2 x, jede Nockenwelle 1 x.
Im ersten Takt bewegt sich der Kolben von oben nach unten, das Hereinlassventil ist hierbei quasi durchgehend geöffnet.
Nach der Umkehr im unteren Totpunkt gehts mit dem 2. Takt aufwärts vor der Halbzeit und es verdichten sich alle Vermutungen dahingehend, dass zur Kompression des in unserem Falle Kraftstoff-Luft-bereits-Gemisches der Zylinder samt darüber befindlichem Brennraum möglichst dicht sein soll. Aus diesem Grund sind die Ventile vorübergehend geschlossen, die Kolbenringe dichten nach unten in Richtung Kurbelgehäuse ab. Was doch unweigerlich durchbläst, wird aus dem Kurbelgehäuse über die Entlüftung in Richtung Luftfiltergehäuse abgeführt.
Nun ist es nicht langsam sondern längst (in der Regel noch deutlich vor OT) Zeit zu zündeln um just in Steuertime das brennbare Gemisch zu entfachen. Schwungvoll passiert der Kolben seinen nun Zünd-OT in den nun dritten Takt, den arbeitsreichen Arbeitstakt. Weil die Ventile geschlossen sind und weil die bei der Verbrennung entstehenden Gase das Bestreben haben, sich ausdehnen und entweichen zu wollen (das kennst du vielleicht aus anderen Situationen) bleibt dem Kolben nichts anderes übrig, als dem Druck nach unten nachzugeben. An dieser Stelle wird der aufmerksame und somit smartphonebefreite Schüler bemerken, dass (wenn Mann mal vom Schwung absieht) nicht die Kurbelwelle den Kolben sondern der Kolben die Kurbelwelle bewegt.
Durch den auf den Kolbenboden wirkenden Verbrennungsdruck bewegt sich dieser nach unten und über die Pleuelstange wird aus der wechselhaften Ab- und Auf- eine Drehbewegung. Nach nun 1 1/2 Kurbelwellenumdrehungen ist der Arbeitstakt so gut wie beendet, die eben noch gute Zylinderfüllung besteht fast nur noch aus heißer Luft, welche es im Zuge des Druckes bei der Aufwärtsfahrt unseres Kolbens über das nun geöffnete Hinauslassventil in Richtung Abgasanlage hinauszubefördern gilt. Das Auslassventil ist noch nicht ganz geschlossen, da macht schon das Einlassventil wieder auf. Wenn sich diese Vorgänge überschneiden, spricht Mann von der Ventilüberschenidung, was Mann wiederum im Überschneidungs-OT (360° Kurbelwinkel nach Zünd-OT) an der Stellung der Nocken zum betreffenden Zylinder sichtlich erkennen kann.
Damit sollte geklärt sein, dass Einlassventil geschlossen sein muss, während innen nicht die Post aber der Kolben ab geht.
An deiner Theorie zum V 8 blubbern darfst du noch etwas nacharbeiten. Tipp am Rande: Die Besonderheit an der Abgasanlage ist die Querverbindung, eine Verrohrung zwischen den beiden Abgassträngen, gänzlich unabhängig davon, an welchen Stellen jene zweiflutig ausgeführt ist.
Was hälst du denn davon, dieser Frage in Gruppenarbeit nachzugehen? Vielleicht finden sich ja noch ein paar Mitstreber.
Ist der Kaffee fertig?
Winni
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- RickyBobby
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22 Nov. 2016 19:09 #156607
von RickyBobby
560 SL, BJ. 87,
560 SEC RÜF 822 , BJ.87,
190E 2.3, BJ.92
Porsche 944 Turbo S
Ferrari 308 GTS QV
RickyBobby antwortete auf heikles Thema: Steuerkette beim einziehen übersprungen...
um mal wieder aufs Thema zurückzukommen :
Motor läuft... einwandfrei...
eine kleine sache habe ich noch:
einen offenen Unterdruckschlauch ??
und zwar folgender:Unterdruckschlauch vom Abgasrückführventil:
geht wohl zum "Steuerventil 90" gemäß Plan
nur wo ist das? von der schlauchlänge muss das Steuerventil irgendwo in der nähe der servopumpe sein...
ist auch ein blauer unterdruckschlauch, kein gelber...
[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : RickyBobby am 22-11-2016 22:28 ]
Motor läuft... einwandfrei...
eine kleine sache habe ich noch:
einen offenen Unterdruckschlauch ??
und zwar folgender:Unterdruckschlauch vom Abgasrückführventil:
geht wohl zum "Steuerventil 90" gemäß Plan
nur wo ist das? von der schlauchlänge muss das Steuerventil irgendwo in der nähe der servopumpe sein...
ist auch ein blauer unterdruckschlauch, kein gelber...
[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : RickyBobby am 22-11-2016 22:28 ]
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