Meilenwerk Berlin ist pleite

Nachdem hier jemand kürzlich mal geschrieben hat, dass im "alten" Meilenwerk in Berlin-Moabit schon Leerstände zu verzeichnen sind und die Mieter teilweise ausziehen, hier die nächste Negativmeldung, betreffend das geplante "neue" Meilenwerk in Berlin-Spandau:

Meilenwerk Berlin

Der Meilenwerk-Initiator Martin Halder, seines Zeichens eigentlich ein kompetenter Immobilien-Projektentwickler, hatte das erste Meilenwerk damals gegen viele Wiederstände und vielen Unkenrufen zum trotz recht gut entwickelt und hochgefahren. Die wirtschaftlich tragenden Säulen des Konzepts waren die Gewerbemieter und die Event-Gastro. Die Glasbox-Einzelvermietung trug dagegen eher gering zum Gesamtumsatz bei.

Viele weitere Standorte waren in Planung, u.a. in München und in der Schweiz.

Halder wollte seine Geschäftsidee auch im Wege des Franchise vermarkten, was letztlich nicht gelang.

Ich fand -und finde heute noch- die Meilenwerk-Idee sehr gut, aber aus eigenen Projektentwicklungen weiß ich, dass Investoren ohne rechtlichen Zugriff auf das Grundstück (Kaufoption o.ä.) sowie ohne gesichertes Baurecht nur sehr schwer bei der Stange zu halten sind. Da haben viele schnell nasse Füße, und wenn der erste zurückzieht und aussteigt, kommts zu einem Domino-Effekt. "Kapital ist ein scheues Reh", und der Spruch gilt auch hier.

So scheint es Halder mit Spandau auch gegangen zu sein. Schade drum.


Moosi




[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Moosi am 10-02-2016 14:46 ]

ja, hab ich auch gelesen, Martin Halder ist ja nicht unumstritten, ist nicht die erste Gesellschaft mit der er Schiffbruch erleidet. Auch Meilenwerkprojekte scheiterten schon. Scheint also auch an ihm zu liegen.

Die ähnlich konzipierte Klassikstadt Frankfurt brummt, ist voll vermietet und ist an Erweiterungsbauten.

Der Besitzer, Marc Baumüller, den ich persönlich kenne, hat allerdings dort das ganze Gelände mit recht hohem Eigenkapitalanteil gekauft und von Anfang an auf eine gute Mischung der Mieter bzw. der Branchen geachtet

Stimmt, Ffm läuft angeblich, ich war zwar selbst noch nicht dort, weiß es aber aus der Branche.

Und die Eigenkapitalquote ist bei solchen Projektentwicklungen natürlich auch massgeblich. Das ist nicht anders als beim privaten Hauskauf. Je mehr man selbst einbringt, desto einfacher ist es idR, auch andere Investoren und Finanzierungspartner zu gewinnen und einzubinden.

Ich vermute, dass Halder vom Erfolg in Moabit beflügelt war, und annahm, dass aufgrund dieses Erfolges das Projekt beliebig an anderen Standorten duplizierbar sei.

Was allerdings die Einbindung von Eigentumswohnungen in Spandau mit dem Konzept selbst zu tun haben soll, habe ich nicht verstanden. Hotel ja, kann man machen, wenn man einen stabilen Betreiber gewinnt. Hotels sind ja auch Frequenzbringer. Aber Wohnungen? Insellage hin oder her, aber ob der oldtimerbegeisterte Familienvater den Rest seiner Familie überzeugen kann, deswegen auch mit dort hin zu ziehen, möchte ich bezweifeln. Da halte ich die Idee, sein Auto ins Loft mit reinstellen zu können, für besser vermarktbar - Zielgruppe autoaffine DINKS (double income, no kids).

Aber egal, ich möchte mir jedenfalls die Klassikstadt in Ffm demnächst mal anschauen, die steht schon aufm Zettel


Moosi

Dann meldest Du Dich aber! Da würd ich Dich gerne begleiten, sind ja nur 12km von uns weg, wir sind dort des öfteren Sonntags zum Brunch

Gruß
Gerd

Hallo Gerd,

Dein Angebot nehm ich gerne an!
Melde mich dann rechtzeitig bei Dir.

Gruß
Moosi

Moin Moin,

so etwas gibt es auch hier im Norden, schaut doch mal in Bremen in den "Schuppen Eins", z.B. am "WELT-BORGWARD-TREFFEN"
vom 05. bis 08. Mai 2016. Wo die gebaut wurden da werkelt jetzt der "Freundliche".
Info: www.schuppeneins.de
Es grüßt aus dem Norden

Bernd

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Einsiedler am 11-02-2016 12:53 ]

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Einsiedler am 11-02-2016 12:57 ]

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Einsiedler am 11-02-2016 13:41 ][ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Einsiedler am 11-02-2016 13:42 ]

Am Anfang des Jahres kam die Nachricht, dass die Meilenwerk AG einen Insolvenzantrag gestellt hat. Inzwischen haben verschiedene Medien darüber berichtet.

Sowohl die Classic Remise Berlin wie auch die Classic Remise Düsseldorf wurden ursprünglich unter dem Namen Meilenwerk eröffnet. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass seit den Presseberichten über die Insolvenz der Meilenwerk AG besorgte Anrufe von Freunden und Geschäftspartnern in den Classic Remisen eingingen, die sich erkundigen, ob dort alles in Ordnung sei.

Zur Beruhigung: In den Classic Remisen ist alles in Ordnung, geschäftliche Beziehungen zur Meilenwerk AG hat es nie gegeben.

In der Classic Remise Berlin gibt es auch zur Zeit keinen Leerstand, vom Auszug von Mietern kann keine Rede sein.

Die Meilenwerk AG gibt es erst seit 2010, lange nachdem die Häuser in Berlin und Düsseldorf eröffnet wurden. (Berlin 2003, Düsseldorf 2006) Sie hat keines ihrer Projekte bis zu einem Baubeginn gebracht, geschweige denn fertig gestellt.

Eine erste Insolvenz eines „Meilenwerk-Unternehmens“ als Bauträger am Ende des Jahres 2006 war ein besonderer Tiefpunkt, damals trugen die Eigentümer der heutigen Classic Remisen erheblichen Schaden davon.

Heute sind die Eigentümer froh, durch die frühe Umbenennung der Häuser von der Insolvenz der Meilenwerk AG nicht mehr unmittelbar betroffen zu sein.

Es sollte noch nachgetragen werden, dass es weder zur Meilenwerk AG noch zu einem früheren "Meilenwerk-Unternehmen" noch zu Herrn Martin Halder jemals eine finanzielle Verflechtung gegeben hat. Keiner der Erwähnten war zu irgend einer Zeit an den Classic Remisen beteiligt, auch nicht vor 2011, als sie noch ihren früheren Namen trugen.[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von : Remise am 12-02-2016 11:02 ]

Danke für die Info, wäre ja wirklich schade, wenn ihr von diesen Meldungen einen Schaden davon tragen würdet.

Gruß
Gerd

Muss zu meiner Schande zugeben, daß ich von diesem interessanten Projekt bis jetzt nichts gehört hatte, obwohl ich, was zumindest München betrifft, relativ up to Date bin.

Allerdings bekommen selbst in München immer mehr Investoren bei Special-Projekte immer öfter kalte Füsse.

Ein Beispiel ist die Schrannenhalle. Eventgastronomie vom Feinsten, durchdacht und ne Menge Geld investiert. Mehrmals mit Vollgas gegen die Wand.

Die Oldtimer-Szene erlebt momentan einen Hype. Aber: Der Hype geht auch vorbei ( spätestens, wenn die Wirtschaft einen Knick macht, oder wenn erkannt wird: Oldtimer= nicht gleich Geld verdienen ), da bin ich mir sicher. Übrigbleiben werden die eingefleischten.

Und genau hier wird es Investoren mulmig werden.

Die Zukunft wird weiterhin bei den Privatsammlungen sein, die es aus Liebe und nicht aus Profitgier machen.

Peter

On 2016-02-14 00:22, Pidibaer wrote:


Die Zukunft wird weiterhin bei den Privatsammlungen sein, die es aus Liebe und nicht aus Profitgier machen.

Peter

So gesehen backt ein Bäcker auch aus reiner Profitgier Brötchen..........

der sammelt sie aber nicht um den Wertzuwachs zu genießen ...

On 2016-02-14 00:22, Pidibaer wrote:
....Eventgastronomie vom Feinsten, durchdacht und ne Menge Geld investiert. Mehrmals mit Vollgas gegen die Wand.

.....
Peter

Bekannter Spruch aus der Immobilien- oder Baubranche:

Ein Hotel oder ein Restaurant rechnet sich erst nach der dritten Pleite.

On 2016-02-14 11:38, poldi wrote:
der sammelt sie aber nicht um den Wertzuwachs zu genießen ...

Deshalb bin ich kein Bäcker geworden

On 2016-02-14 13:31, gerd wrote:

On 2016-02-14 11:38, poldi wrote:
der sammelt sie aber nicht um den Wertzuwachs zu genießen ...

Deshalb bin ich kein Bäcker geworden

In den 90gern wurde bei Ausgrabungen in Herculaneum verkohlte Brotstückchen gefunden. ( Untergang im Jahr 79 n.Chr. ).
Leider keine Wertermittlung gefunden und leider auch nichts über Wertzuwachs bekannt.

Peter

Das ist tragisch für die Bäckerinnung