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Erfahrungsbericht Tausch Einspritzdüsen M117 KE
- M119_Fan
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26 Jul 2025 19:50 - 26 Jul 2025 19:53 #346781
by M119_Fan
Viele Grüße,
Michael
Erfahrungsbericht Tausch Einspritzdüsen M117 KE was created by M119_Fan
Hi zusammen,
zunächst vorab: Dies ist ausdrücklich keine Anleitung sondern lediglich ein Erfahrungsbericht, wie wir vorgegangen sind. Weder meine Frau noch ich sind Fachmänner/frauen noch haben wir große Schrauberfahrung. Wir haben jedoch Spaß daran und man wächst ja mit den Aufgaben. Da es vermutlich einige von dieser Sorte gibt, folgt jetzt dieser Bericht.
- Warum das ganze?
Eigentlich(tm) läuft das Auto recht gut, aber es kam immer öfter vor, dass er sich beim Start etwas geschüttelt hat. Letztes Wochenende beim Warmstart lief er dann für ca 5s nicht auf allen 8 Zylindern. Dann haben wir beide gesagt: Ok, nix gut diese. Abgewaschene Wände der Laufbahnen braucht keiner.
- Wie gehts los?
EPC geöffnet und den ganzen Kram bestellt: Beide Belüftungsschläuche, die jeweiligen Anschlüsse, 8 Dichtkrägen und 8 Isolierhülsen (Die aus Messing, nicht direkt bei MB, sondern von Bosch ohne Stern). Man mag mir jetzt direkt Pfusch unterstellen, aber die 8 Isolierhülsen sowie die Schläuche und Anschlüsse hab' ich erstmal nur mitbestellt, weil man die aktuell noch bezahlbar bekommt.
- Warum nur die Düse und nicht die Isolierhülsen/Schläuche
Beim Nebeltest hat sich hier nichts negativ geäußert und somit haben wir uns entschieden, erstmal nur die Düsen zu tauschen. Die Schläuche tausche ich irgendwann mal in einem Aufwasch mit diversen anderen.
- Womit fängt man an?
Erstmal den Luftfilterkasten runter. Ok stopp: Erstmal die Dichtkrägen auf die neuen Düsen. Hier hilft Motoröl, ist trotzdem nervig. Aber gut machbar. Klar, sagt sich leicht, die Frau hats ja gemacht
Werkzeug braucht man hier keins, a propos:
- Welches Werkzeug brauche ich?
5er Inbus, sowohl als "L Schlüssel) wie auch als Nuss für ne 1/4" Knarre. Logisch, die Knarre, inkl. Verlängerung. 12er Maulschlüssel, so dünn wie möglich. Krähenfuß SW12 für den Drehmomentschlüssel (90° montiert). Kleinen Gummihammer, eine helle Lampe, Bremsenreiniger, ggf. Druckluft, eine Kombizange, eine lange 10er Nuss, ggf einen Magnetstab, Tücher
Wie läuft es den nun ab?
Das Auto sollte vorher eine weile nicht gestartet (auch keine Zündung) worden sein, damit kein Druck mehr auf dem Krafstoffsystem ist.
Ok, also Luftfilterkasten ab (10er Nuss, 2 Schrauben auf den Silentblöcken). Hier auf den Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch sowie den Ansaugschlauch achten (abziehen). Dann sucht man sich aus mit welcher Seite man beginnt. Spoiler: Beifahrerseite easy, Fahrerseite nervig. Wir wollten erstmal Erfahrung sammeln, daher fingen wir auf der Beifahrerseite an. Die Reihenfolge ist wichtig: Zuerst mit dem 12er Maulschlüssel die Spritleitung ab, dann mit dem 5er Inbus die Halteklammern lösen (Bevorzugt mit Knarre, aber das geht aus Platzgründen nicht bei allen). Halteklammer raus und mit Bremsenreiniger alles sauber gemacht. Dann mit der Zange die alte Düse rausgezogen. In meinem Fall ging es bei allen 8 leicht, falls das schwer gehen sollte, die Isolierhülse mit etwas festhalten. Falls man die alten Düsen wieder verwenden möchte, würde ich keine Zange nehmen. Danach wieder mit Bremsenreiniger und einem Tuch die noch eingebaute Isolierhülse sauber gemacht. Schutzkappen der neuen Düsen ab, eingedrückt und eine lange 10er Nuss auf die Düse gesetzt und vorsichtig(!!) mit dem Gummihammer reingeklopft. Danach wieder die Klammer drauf, 5mm Inbus reinschrauben und danach mit dem 12er Maulschlüssel die Benzinleitung festziehen. Danach mit dem Drehmomentschlüssel (Krähenfuß) 10-15Nm festziehen. Letzteres ist mir nicht immer gelungen, da der Platz ein echtes Thema ist. Aber man bekommt ja ein gefühl mit der Zeit, so dass der Anzug dann passt. Das dann für alle anderen Einspritzdüsen wiederholen.
Danach mit Schutzbrille immer wieder die Zündung angemacht, damit die Pumpe druck aufbaut und mit einer hellen Lampe alle 8 Düsen auf Lecks kontrolliert. Danach mit noch abgenommen Luftfilter den Motor gestartet. Ging sofort wieder aus, ok, nicht verwunderlich. Nochmal gestartet und wieder direkt alle Düsen kontrolliert. Dicht! Also Motor aus, Luftfilter drauf (Auf den Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch achten!)
- Hört sich ja easy an!
Ist es im Prinzip auch, wenn da die Platzverhältnisse, insbesondere auf der Fahrerseite nicht wären. Es hilft desöfteren, die Krafstoffleitung aus dem Plastikdings auszuclipsen, damit man etwas mehr Spiel hat. Am Mengenteiler musste ich die Kraftstoffleitungen nie lösen und auch kein Tempomatgestänge o.Ä. aushängen. Es ging immer irgendwie. An Zweien konnte ich die Methode mit der 10er Nuss nicht nutzen und wir haben dann mit einem Schlitzschraubendreher sehr vorsichtig an allen seiten die Düse eingeklopft. Es empiehlt sich zu zweit zu sein, einerseits als "Lampenhalter", andererseits weil bei diesen beengten Verhältnissen 2 Köpfe jeweils auf bessere Ideen kommen als einer alleine. Insgesamt haben wir für alles ca 2h gebraucht. Ist denke ich ok, wenn man es das erst mal macht. Wenn man die Isolierhülsen auch noch tauscht, dauert es sicher deutlich länger.
Nervig wie immer beim 107er ist die nicht vorhandene Wartungsstellung der Haube. Der Rücken freut sich
Das Auto hängt seitdem übrigens deutlich besser am Gas. Bei Vollgas gibt es glaube ich keinen Unterschied, wahrscheinlich war in dem Lastzustand das Spritzbild der alten Düsen noch gut. Aber bei Teillast merkt man es schon deutlich und gefühlt läuft der Motor auch ruhiger.
Hier noch ein Foto alt gegen neu. Das Auto hat ca 112tkm gelaufen.
zunächst vorab: Dies ist ausdrücklich keine Anleitung sondern lediglich ein Erfahrungsbericht, wie wir vorgegangen sind. Weder meine Frau noch ich sind Fachmänner/frauen noch haben wir große Schrauberfahrung. Wir haben jedoch Spaß daran und man wächst ja mit den Aufgaben. Da es vermutlich einige von dieser Sorte gibt, folgt jetzt dieser Bericht.
- Warum das ganze?
Eigentlich(tm) läuft das Auto recht gut, aber es kam immer öfter vor, dass er sich beim Start etwas geschüttelt hat. Letztes Wochenende beim Warmstart lief er dann für ca 5s nicht auf allen 8 Zylindern. Dann haben wir beide gesagt: Ok, nix gut diese. Abgewaschene Wände der Laufbahnen braucht keiner.
- Wie gehts los?
EPC geöffnet und den ganzen Kram bestellt: Beide Belüftungsschläuche, die jeweiligen Anschlüsse, 8 Dichtkrägen und 8 Isolierhülsen (Die aus Messing, nicht direkt bei MB, sondern von Bosch ohne Stern). Man mag mir jetzt direkt Pfusch unterstellen, aber die 8 Isolierhülsen sowie die Schläuche und Anschlüsse hab' ich erstmal nur mitbestellt, weil man die aktuell noch bezahlbar bekommt.
- Warum nur die Düse und nicht die Isolierhülsen/Schläuche
Beim Nebeltest hat sich hier nichts negativ geäußert und somit haben wir uns entschieden, erstmal nur die Düsen zu tauschen. Die Schläuche tausche ich irgendwann mal in einem Aufwasch mit diversen anderen.
- Womit fängt man an?
Erstmal den Luftfilterkasten runter. Ok stopp: Erstmal die Dichtkrägen auf die neuen Düsen. Hier hilft Motoröl, ist trotzdem nervig. Aber gut machbar. Klar, sagt sich leicht, die Frau hats ja gemacht

- Welches Werkzeug brauche ich?
5er Inbus, sowohl als "L Schlüssel) wie auch als Nuss für ne 1/4" Knarre. Logisch, die Knarre, inkl. Verlängerung. 12er Maulschlüssel, so dünn wie möglich. Krähenfuß SW12 für den Drehmomentschlüssel (90° montiert). Kleinen Gummihammer, eine helle Lampe, Bremsenreiniger, ggf. Druckluft, eine Kombizange, eine lange 10er Nuss, ggf einen Magnetstab, Tücher
Wie läuft es den nun ab?
Das Auto sollte vorher eine weile nicht gestartet (auch keine Zündung) worden sein, damit kein Druck mehr auf dem Krafstoffsystem ist.
Ok, also Luftfilterkasten ab (10er Nuss, 2 Schrauben auf den Silentblöcken). Hier auf den Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch sowie den Ansaugschlauch achten (abziehen). Dann sucht man sich aus mit welcher Seite man beginnt. Spoiler: Beifahrerseite easy, Fahrerseite nervig. Wir wollten erstmal Erfahrung sammeln, daher fingen wir auf der Beifahrerseite an. Die Reihenfolge ist wichtig: Zuerst mit dem 12er Maulschlüssel die Spritleitung ab, dann mit dem 5er Inbus die Halteklammern lösen (Bevorzugt mit Knarre, aber das geht aus Platzgründen nicht bei allen). Halteklammer raus und mit Bremsenreiniger alles sauber gemacht. Dann mit der Zange die alte Düse rausgezogen. In meinem Fall ging es bei allen 8 leicht, falls das schwer gehen sollte, die Isolierhülse mit etwas festhalten. Falls man die alten Düsen wieder verwenden möchte, würde ich keine Zange nehmen. Danach wieder mit Bremsenreiniger und einem Tuch die noch eingebaute Isolierhülse sauber gemacht. Schutzkappen der neuen Düsen ab, eingedrückt und eine lange 10er Nuss auf die Düse gesetzt und vorsichtig(!!) mit dem Gummihammer reingeklopft. Danach wieder die Klammer drauf, 5mm Inbus reinschrauben und danach mit dem 12er Maulschlüssel die Benzinleitung festziehen. Danach mit dem Drehmomentschlüssel (Krähenfuß) 10-15Nm festziehen. Letzteres ist mir nicht immer gelungen, da der Platz ein echtes Thema ist. Aber man bekommt ja ein gefühl mit der Zeit, so dass der Anzug dann passt. Das dann für alle anderen Einspritzdüsen wiederholen.
Danach mit Schutzbrille immer wieder die Zündung angemacht, damit die Pumpe druck aufbaut und mit einer hellen Lampe alle 8 Düsen auf Lecks kontrolliert. Danach mit noch abgenommen Luftfilter den Motor gestartet. Ging sofort wieder aus, ok, nicht verwunderlich. Nochmal gestartet und wieder direkt alle Düsen kontrolliert. Dicht! Also Motor aus, Luftfilter drauf (Auf den Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch achten!)
- Hört sich ja easy an!
Ist es im Prinzip auch, wenn da die Platzverhältnisse, insbesondere auf der Fahrerseite nicht wären. Es hilft desöfteren, die Krafstoffleitung aus dem Plastikdings auszuclipsen, damit man etwas mehr Spiel hat. Am Mengenteiler musste ich die Kraftstoffleitungen nie lösen und auch kein Tempomatgestänge o.Ä. aushängen. Es ging immer irgendwie. An Zweien konnte ich die Methode mit der 10er Nuss nicht nutzen und wir haben dann mit einem Schlitzschraubendreher sehr vorsichtig an allen seiten die Düse eingeklopft. Es empiehlt sich zu zweit zu sein, einerseits als "Lampenhalter", andererseits weil bei diesen beengten Verhältnissen 2 Köpfe jeweils auf bessere Ideen kommen als einer alleine. Insgesamt haben wir für alles ca 2h gebraucht. Ist denke ich ok, wenn man es das erst mal macht. Wenn man die Isolierhülsen auch noch tauscht, dauert es sicher deutlich länger.
Nervig wie immer beim 107er ist die nicht vorhandene Wartungsstellung der Haube. Der Rücken freut sich

Das Auto hängt seitdem übrigens deutlich besser am Gas. Bei Vollgas gibt es glaube ich keinen Unterschied, wahrscheinlich war in dem Lastzustand das Spritzbild der alten Düsen noch gut. Aber bei Teillast merkt man es schon deutlich und gefühlt läuft der Motor auch ruhiger.
Hier noch ein Foto alt gegen neu. Das Auto hat ca 112tkm gelaufen.
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Michael
Last edit: 26 Jul 2025 19:53 by M119_Fan.
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