SL-Urlaub

Hallo Leute,

habe meinen SL im letzten Herbst erstanden. War anscheinend ein bisschen zu teuer –
aber da ich die Szene überhaupt nicht kannte und das nach einigen Grotten der einzig
„sichtbar“ gute war, dachte ich, die Technik wird dann wohl auch passabel sein und habe kurzer Hand zugeschlagen. Kann eh nur mit „Kennermiene“ in den Motorraum schauen und „hmmhh“
murmeln – all die vielen bunten Kabel und sonstigen Gerätschaften sagen mir so gar nichts.

Nach einigen Ausfahrten und auch einem Kurztrip in die Lüneburger Heide zwischenzeitlich das immer besser werdende Gefühl „anscheinend kein Blender“.

Jetzt kam der erste ernsthafte Test: 2 Wochen Urlaub und auf nach Süden – natürlich mit dem SL.

Mein Eheweib setzte eine recht sorgenvolle Miene auf „und was machen wir, wenn der liegen
bleibt“? Im übrigen schien ihr die Gepäckfrage unlösbar. Insbesondere, da Hundchen mitsamt seinem Eigenheim (Transportbox) auch mit reist.

Heimlich habe ich mich natürlich auch ein paar mal gefragt, was ich wohl tun würde, wenn er streikt – welches dieser bunten Kabel wäre wohl schuld?

Ach was, positiv denken. Für einen überschaubaren Zeitraum hatten die Kachelmänner dieser Welt gutes Wetter voraus gesagt – also los. Und etwas Gutes hat die (eigentlich gar nicht so) eingeschränkte Gepäcksituation ja auch: Eheweib kann nicht mit spürbar mehr Gepäck zurück kommen, wie hin gebracht – die Raubzüge durch die einschlägigen Geschäfte waren diesmal
nicht möglich.

Die letzten 200 Autobahnkilometer vor dem Bodensee dann Cabriofeeling und dann 2 Wochen nicht mehr zu gemacht (jeweils Garage gehabt) – war schon eine gute Zeit. Manchmal holt mich während
eines Urlaubs die Arbeit wieder ein, bzw. lässt mich gar nicht erst so richtig los – nicht so diesmal:
war einfach grandios, was auch an den diversen Spezereien aus Küche und Keller lag (schätze, ich habe mehr „Gepäck“ mit nach Hause gebracht).

Ach so, wie war das noch mit „wenn er mal streikt“: ist die ganze Zeit geschnurrt wie Kätzchen (ist halt Untertürkheimer Wertarbeit),
über zweitausend km, das einzige was er brauchte war Benzin und mein Fensterleder um ihn wieder auf Glanz zu bringen.

Was er gebracht hat, war viel Fahrspaß und jede Menge anerkennende, ja z.T. sehnsüchtige
Blicke der Mitmenschen – „and i feel fine“. Musste mich zusammenreissen, nicht zu häufig über
die eigentlich nur für Anlieger und –lieferer zugelassene „Cafemeile“ zu fahren.

Und sonst?

Auf der Autobahn mal 200km/h ausprobiert – ziemlich laut und unruhig, kommt aber ziemlich fix
da hin. Beim Rausbeschleunigen aus den Baustellen Automatik auf „S“ umgeschaltet, dann zeigt´s
die alte Lady den meisten Nachbarn noch immer, obwohl es nur ein schwachbrüstiger 300er ist
(Grüsse an die V8-Gemeinde). Geradeauslauf - na ja ..... so lala, man gewöhnt sich dran.
Denke, von meinem Spleen, BBS und Breitreifen aufzuziehen, nehme ich wohl doch Abstand.

Beim Pässefahren in den Alpen zieht die normalerweise zum Cruisen eingestellte sanfte E-Stellung allerdings keinen Hering vom Teller.

Mittlerweile sind wir wieder zurück im heimischen Sauerland, welches uns mit Standardwetter
(Wolkenbruch) begrüsste – aber dicht isser auch!

Also alles in allem wohl keine Krücke. Dem Verkäufer, sollte er dies lesen, nochmals Danke für
ein wenig mehr Lebensqualität.

Zwischenzeitlich parkt das gute Stück wieder auf Hochglanz gewienert in der Garage und wartet auf noch so manche schöne Fahrt – habe mir nämlich den Luxus gegönnt, kein Saisonkennzeichen zu
fahren.
So Leute, das war´s – kann halt sonst nicht so viel posten, da ich keine technischen Probleme habe, worüber ich allerdings nicht unglücklich bin

dem kann ich nur voll und ganz zustimmen!

Mir erging es ganz ähnlich, habe anfangs auch nur wenig Vertrauen in ein 20 Jahre alte Auto gehabt.
Mit einigen größeren Fahrten hat sich das auch total geändert.

Und - in diesem Jahr war ich auch über 2000 km auf Urlaubstour, welch ein Vergnügen!

Ich bedaure die Zeitgenossen, die ihr Wägelchen schonen, damit es die nächsten Jahrhunderte übersteht.

Gruß Thomas

Moin Männer,

was sind 2000Km, ich fahre mehrfach im Jahr in meine geliebte
Provence.
Da fahre ich leicht 7000Km, auch mit meinen 40-45 Jahre alten
Oldtimern ohne Probleme in 3 Wochen.
Habe meine Werkzeugtasche zwar dabei, aber brauchte diese für meine Autos noch nicht.

Aber andere Oldiefahrer freuen sich auch, wenn einer hält und helfen kann.

Gruß Jean