Schalten mit dem Automatikgetriebe 722.3 MB 560 SL

Hallo Automatikfahrer, wie haltet ihr es mit dem Schalten. Bergauf und Bergab im Mittelgebirge immer auf D ? Gibt es Tipps außerhalb der Bedienungsanleitung, oder verschleißen die Bremsbänder zu stark.
Bin auf die Antworten gespannt.

Jörg
 

Hi,

bergauf immer in 'D', bergab gerne in '3' das Motorschleppmoment nutzen um die Bremsen nicht zu überhitzen. In '2' nur extrem selten bei sehr starkem Gefälle und langsamer Fahrt. Nebeneffekt: Sprit sparen durch Schubabschaltung.
So halte ich es.

Gruß
Kay

Bergauf auch gerne in "3" (oder "2", je nach Steigung), um den Schlupf im Automatikgetriebe zu reduzieren. Die ansonsten entstehende Verlustwärme kann sonst bei niedrigen Geschwindigkeiten nicht mehr abgeführt werden und das Kühlwasser fängt an, zu kochen.
Man muß sich nur mal die Temperaturanzeige bei Bergauffahrt in "D" ansehen .....

Hälsningar,
Lutz

Hallo Lutz,

was hat denn das Automatikgetriebe mit dem Kühlwasser zu tun?
Oder meinst du die niedrigere Geschwindigkeit bzw die niedrigere Drehzahl?

das Zauberwort heißt Bedienungsanleitung da steht alles zum Schalten drin und so sollte man es auch nutzen.

 

Stimmt, da war doch mal was mit einer Bedienungsanleitung, gibt's jetzt sogar in Deutsch .....
Schorsch, wo wird denn das Getriebeöl gekühlt?

Hälsningar,
Lutz

Kühler , einmal Wasser und unten Getriebeöl.

Das wußte ich nicht, dass das Getriebeoel auch vom normalen Wasserkühler gekühlt wird.
Ich dachte, es gibt da einen kleinen Ölkühler, wie z.B. die luftgekühlten VW haben.

Ich habe ein 722.3 im C140 und halte es folgendermaßen:

Ich fahre eigentlich fast immer in D  

Manuelles Herunterschalten während der Fahrt spare ich mir weitestgehend. Außer in speziellen Situationen wie Gebirgspässen bzw. wirklich lange andauernder Bergabfahrt, bei der man sehr lange auf der Bremse stehen würde. Also nur, wo es absolut nötig ist, um ein Überhitzen der Bremse zu vermeiden. Ansonsten pfeife ich auf die Motorbremse. Gedankengang: Ich tausche lieber 1x öfter Bremsscheiben und Beläge als ein verschlissenes Automatikgetriebe aus.

Im Stau und sehr zähfließenden Verkehr (Stop & Go) schalte ich bei stehendem Fahrzeug gerne mal auf 3 oder 2, damit das Getriebe nicht wegen weniger Meter unnötige Gangwechsel macht, um dann ohnehin wieder auf null abgebremst zu werden. Subjektive Erfahrung beim 140er über die letzten 3000 km in Italien bei >30° C: Ich meine, die Kühlwassertemperatur steigt weniger an im Stau, wenn man in einem niedrigeren Gang fährt. Eigentlich mehr Drehzahl = mehr Wärme durch die Verbrennung und Reibung, andererseits quirlt der Motor nicht so sehr im Wandler herum und Viskolüfter sowie Wasserpumpe bekommen mehr Drehzahl. Kann mich aber auch täuschen.

Bergauf (auch wieder auf Passstraßen etc.) schalte ich seltenst mal auf 3, um Pendelschaltungen zu vermeiden. In den meisten Fällen trifft das Getriebe aber auch in D den richtigen Gang bergauf bzw. hält die Gänge ausreichend lange.

Gruß,
Marcel 

Moin.

Lieber Bremsbeläge verschleißen als Bremsbänder. Ist günstiger. Viel günstiger. 

Viele Grüße von Carmine 

Moin!

Schönes Thema: Ich sage immer, wenn man die Technik hat, soll man sie auch nutzen. Demnach halte ich es so, wie die Bedienungsanleitung es vorgibt und wo es für mich Sinn macht. Für Bergabfahrten schalte ich auch schon mal runter und wie schon erwähnt im Stop and Go Verkehr, damit die Automatik nicht ständig hin- und herschaltet, wo sie eh schon früh hochschaltet.

SCHORSCH13 schrieb:

Das wußte ich nicht, dass das Getriebeoel auch vom normalen Wasserkühler gekühlt wird.
Ich dachte, es gibt da einen kleinen Ölkühler, wie z.B. die luftgekühlten VW haben.

Hallo Schorsch, der Getriebeölkühler ist im "Wasser"-kühler integriert. Vom Getriebe gehen jeweils links und rechts eine Leitung vom Getriebe zum Öl-/Wasserkühler.

Hallo ich schalte schon öfters mal hin und her, bei steilem bergab Fahrten schalte in in den 2. Gang. Wenn ich an der Ampel stehe dann schalte ich auf N.

560-OC schrieb:

Moin.

Lieber Bremsbeläge verschleißen als Bremsbänder. Ist günstiger. Viel günstiger. 

Viele Grüße von Carmine 

Hallo Carmine,
nicht der übermäßige Verschleiß der Bremsbeläge ist das Problem, sondern bei ständiger Betätigung der Fußbremse bei Bergabfahrt die Hitzeentwicklung der Bremse. Die Hitze überträgt sich auf die Bremsflüssigkeit und irgendwann fängt auch die neueste Bremsflüssigkeit an zu kochen. Folge Dampfblasenbildung und Ausfall der Bremse. Das kann dann noch teurer werden als verschlissene Bremsbänder im Getriebe.
Ansonsten hast du natürlich recht, Bremsbeläge sind deutlich günstiger als der Austausch der Bremsbänder (aber die halten eigentlich extrem lange, auch bei starker Beanspruchung)

edit: die Bremsbänder reiben ja auch nicht ständig, sondern nur beim Gangwechsel. Wenn der vollzogen ist, halten sie die Kupplungspakete eigentlich fest (quasi Vollbremsung) oder sind voll gelöst und damit keine Reibung.
Das A-Getriebe unterliegt einem höheren verschleiß vor allem durch hohe Anhängelasten und häufigem Anhängerbetrieb und aus meiner Sicht auch bei häufigen Kavalierstarts oder allgemein Beschleunigungsorgien. Normales cruisen im Gebirge dürfte weniger ins Gewicht fallen.

Moin Thorsten,

das mag bei richtig alten Autos so sein. Ich habe in meiner Zeit als Autofahrer (seit 11/1989) noch niemals Bremsflüssigkeit zum Kochen gebracht. Und ich bin schon fiese Pässe und Serpentinenstrecken gefahren.

Viele Grüße von Carmine

Ich glaube, bei einer der Großglockner-Touren gab es schonmal einen Totalausfall der Bremsen, ging aber wohl glimpflich ab.
Das mit den Bremsbändern sehe ich wie Thorsten. Wenn man nicht erst runterschaltet, wenn man schon mit über 100 Sachen in die Tiefe rauscht, beansprucht die das nicht übermässig.

Hälsningar,
Lutz

ich war dabei bei der Tour, und das ist nicht der einzige Fall den ich inzwischen erlebt habe, erst vor 3 Wochen im Schwarzwald hat es furchtbar nach Bremse gerochen wir waren das Letzte Fahrzeug von 8 und es war der 4te. Die Bremsen waren knalle heiß, ich habe den Kollegen mal über Brems- und Getriebenutzung informiert.

Eine Bremsscheibe zum Glühen zu bringen ist wirklich relativ einfach, hat schon seinen Grund warum bei richtigen Sportwagen Keramikbremsen verbaut werden.

Denke bei Passabfahrten sind wir uns alle einig, aber bei Stop&Go etc. würde ich es tunlichst vermeiden mit dem 722.3 unnötig rumzuschalten. In der Einführungsschrift zum 722.3 steht auch relativ gut beschrieben, was da im Getriebe von statten geht. Ich mache das nichtmal beim 722.6, wo es schon vergleichsweise verschleißfrei ist. Und auch beim 722.9 mit M Modus sehe ich keinen Grund, denn dann hätte ich mir auch einen Schalter kaufen können

Das, hab ich vor 40 Jahren auch hinbekommen rot glühend und anschließend verzogen BMW 323i , hab die Kiste aber auch wirklich getreten , würd mir mit meinem ollen Benz nicht noch mal passieren, immer ruhig weg .

Gruss Karl

Hallo Michael kannst du bitte sagen zu welchem Fahrzeug und Baujahr das Getriebe 722.3, 722.6 und 722.9 gehört?

Hallo Andreas,

das 722.6 ist das 5-Gang aus einem W211 z.B.
das 722.9 ist ein 7-Gang
Haben beide nichts mit dem 107er zu tun.

Hallo Schorsch vielen Dank, dann ist das Getriebe 722.3 in unseren 107er und mit diesem Getriebe soll man nicht unnötig rumschalten, warum?

Bitte, bitte,

ich denke, dass man mit keinem Automatikgetriebe unnötig
rumschalten sollte.
Wobei, manchmal hole ich mir auch schon mal den 1.Gang
an der Ampel...

Ab dem 722.6 (ca 1995) wurden keine Bremsbänder mehr verbaut, sondern Lamellenkupplungen. Daher ist das Bremsen ab diesen Getrieben weitgehend verschleißfrei und wer unbedingt will kann damit seine Bremsen auch im Stadtverkehr ohne große Konsequenzen schonen. Beim 722.3 geht das halt aufs Material (Bremsbänder). Daher sollte man diese Getriebe auch nicht spülen wenn es nicht unbedingt sein muss. Das kann dann den Bremsbändern den Rest geben.

Das ist wohl so,

ich habe in der Nähe einen Fachbetrieb der viel für eine Spülung wirbt. Wollte ich machen lassen, ganz klar deren Aussage : Machen wir nicht beim 107er.

Hallo Michael, wieso ist Spülen schädlich. Ich will und muss zwar nicht spülen lassen, aber mir erschließt sich das nicht. Gespült wird doch mit einer speziellen Apparatur, die neues Getriebeöl durch das Getriebe pumpt und auch wieder absaugt. Was kann da schädlich sein?

Das interessiert mich auch! Ob das Spülen etwas nützt, ist ja diskutabel, obwohl manche hier im Forum haben, die spülen liessen, eine positive Wirkung bemerkten. Wieso das jedoch schädlich sein soll, verstehe ich nicht.

Hälsningar,
Lutz

Hallo also ich habe mich erkundigt bezüglich schalten mit dem 722.3 Automatikgetriebe. Man kann mit dem Getriebe hin und herschauten wie man will, es schadet dem Getriebe nicht, das ist das gleiche wie auf D wenn das Getriebe automatisch schaltet. Wenn man bergab fährt kann man in den 3. oder 2. Gang manuell schalten, aber noch besser wenn man auf B stellt, das ist die Bremsstellung.

M119_Fan schrieb:

Ab dem 722.6 (ca 1995) wurden keine Bremsbänder mehr verbaut, sondern Lamellenkupplungen. Daher ist das Bremsen ab diesen Getrieben weitgehend verschleißfrei und wer unbedingt will kann damit seine Bremsen auch im Stadtverkehr ohne große Konsequenzen schonen. Beim 722.3 geht das halt aufs Material (Bremsbänder). Daher sollte man diese Getriebe auch nicht spülen wenn es nicht unbedingt sein muss. Das kann dann den Bremsbändern den Rest geben.

Bremsband und Lammellenkupplung unterscheiden sich nur die radiale bzw. axiale Anordnung. Das hat nichts mit unterschiedlicher Verschleißanfälligkeit zu tun.