Steuerzeiten 560 SL

Hallo zusammen,
Möchte mich zuerst kurz vorstellen.
Ralph, 55 Jahre alt, wohnhaft bei Ulm.
Habe Kfz Mechaniker gelernt und dann sogar Fahrzeugtechnik studiert.
Bin aber durch mangelnde Fähigkeiten im Bereich Akribie, Detailverliebtheit, Hirn etc. im Vertrieb gelandet. Naja, ich arbeite dran und evtl. kann hier mal sogar was beitragen.
Vor 20 Jahren kaufte ich meine ersten 107er (500Sl Mopf) und bin seither SL infiziert.
Vor 2 Jahren habe ich mir einen goldenen 560er gekauft, als ich merkte wie die Preise anziehen. Nun bin ich dabei, diesen nach einer mike sanders Behandlung herzurichten.

Nun zu meiner Frage:
Der Motor lief bisher ordentlich, von leichten Geräuschen abgesehen .
Dies habe ich inzwischen diagnostiziert, es ist die Spann Rolle des Klimakompressors.
Auf der Fahrt zum Tüv begann der Leerlauf immer schlechter zu werden.
Nach ausgiebigen Studium eures tollen Forums hier, habe ich angefangen die Steuerzeiten zu überprüfen.
Also Kurbelwelle auf Zünd OT gestellt . Dabei fiel mir auf, dass der Verteilerfinger circa 20° nach OT steht.
Nach drehen des Verteilers auf die Markierung im Verteilergehäuse, lief der Motor merkwürdigerweise viel schlechter.
Heute mal die Ventildeckel runter gemacht, und die Nockenwellen überprüft.
Dabei folgendes Bild bei OT Sellung Kurbelwelle:
Nockenwellen: linke Seite stimmt genau überein, rechte Seite Versatz
Verteiler steht wie oben beschrieben circa 20° nach OT .

Der Motor wurde im Jahre 2003, vor circa 20.000 Meilen komplett in USA überholt. Rechnung über 10.000 $. Steuerkette, 7 Gleitschienen, Ölpumpe, EinSpritzventile, Etc.

Frage:
Kann es sein, dass das Antriebsrad zum Verteilerantrieb falsch eingebaut wurde?
Es gibt ja auch einen entsprechenden Hinweis im WIS
Warum läuft er dann schlechter, wenn man den Verteiler richtig dreht?
Kann man ihn raus ziehen und eventuell einen Zahn versetzen?

Sieht das so aus, als wenn die Nockenwelle auch einen Zahn versetzt wäre, oder ist das ein Abnutzungsversatz?

Ich stelle noch Bilder rein und bedanke mich schon mal im Voraus für die Antworten.
Beste Grüsse
Ralph

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Bild 1 ist falsch
So steht der Verteiler

Hallo Ralph,

bitte nicht für jede Antwort einen neuen Beitrag aufmachen. Aktio - Antworrten ist der richtige Weg.

Und Dein Auto ist ein 560 SL, KEIN SL 560.

Deine elektronische Zündung stellt den Zündzeitpunkt selbst ein. Die Markierung ist nur zur Nachführung, damit sich der Läufer und die Punkte in der Verteilerkappe gegenüber stehen. Wenn Du zu viel verstellst, wird der ZZP noch stimmen, aber Läufer und Kappe treffen nicht mehr aufeinander.

Hallo Ralph,

ja, das sieht nach einer um einen Zahn versetzten Nockenwelle aus, aber das lässt sich zum Glück leicht korrigieren. Wäre es Verschleiß, dann würde die linke Welle auch später stehen, aber die passt ja hervorragend. Wollen wir mal hoffen, dass die Ventile noch ausreichend Freigang zum Kolben hatten…
Es besteht noch eine theoretische Chance, dass eine Versatz-Scheibenfeder montiert ist, die gibt es in verschiedenen Abstufungen (beginnend bei 4°), aber mit so viel Abweichung gibt's die glaube ich nicht.
Beim Verteiler ist es so wie Volker schon gesagt hat: der verteilt nur, das gesamte Zündungstiming kommt aus dem Steuergerät. Im OT muss der Finger auf der Kerbe stehen, wenn nicht, dann bitte korrigieren!

Grüße Martin

Bei meinem 380er war die Kette um einen Zahn versetzt.Da war der Abstand der Markierungen größer.Der Motor lief damit,aber unruhiger Leerlauf und weniger Leistung.
Gruß Manni

So sah der Motor aus als ich den Wagen bekommen habe(Bild vorher),heute wesentlich sauberer.

Hallo Ralph, anbei ein Foto von meinem Verteilergehäuse.An meinem Motorgehäuse war eine Markierung vorhanden und somit war bei mir die Stellung des Verteilers nachvollziehbar und könnte dir auch zur Orientierung dienen.Du könntest das Verteilergehäuse erst einmal in die Position wie auf dem Foto drehen und sofern der Läufer dann nicht auf der Kerbe am Gehäuse steht kannst du ruhig den Verteiler ziehen und einen Zahn vor oder zurück und schauen ob es dann passt aber nicht vergessen erst einmal die Markierung auf 0 an der Schwungscheibe
Hab die Tage grad Gleitschienen und Steuerkette gewechselt und so sehen die Markierungen bei mir aus:

Stimmen die Markierugen je 100% ?
Meine passen auch nicht 100%, vielleicht einen Tick weniger Versatz als bei Axel.

Ich meine auch dass Obelix beim KE Workshop meinte dass die nie 100% stimmen.

Lasse mich da gerne korrigieren...

Beifahrerseitig sah es bei mir ziemlich gleich aus:



Linke Seite sowie am Verteiler stimmte es 100%.

Hälsningar, Lutz

Vielen Dank an Alle,

Was mich ein bisschen stutzig machte, war wie gesagt, dass nach der Verstellung des Verteilergehäuses auf die richtige Position, der Motor schlechter lief.
Ich denke es macht keinen Unterschied, ob man den Verteiler einen Zahn versetzt oder das Gehäuse verstellt-oder?
Ich habe hier einen WIS Anhang wonach eine falsche Position des Verteilerantriebsrades Probleme verursachen kann....

Grundsätzlich überlege ich, ob ich alles komplett neu mache (Gleitschienen, Steuerkette..)
Da die Erneuerung zwar erst vor 20.000 Meilen, aber vor 15 Jahren war.
Wisst Ihr ob der Febi Satz 30312 passt?
Müsste ja mit Kettenschloss sein, da ich die Ölpumpe möglichst nicht ausbauen möchte.

Beste Grüsse
Ralph

Hallo Ralph,

wenn die Kette am Antrieb des ZV auch verstzt ist, stimmt Deine Markierung oben am Gehäuse auch nicht mehr. Stellst Du den dann darauf ein, wird das EZL Zündsteuergerät zwar richtig zünden. Aber die Nachführung des Fingers passt dann nicht und das wird dann zu schlechter Funkenübertragung im ZV.

Guten Tag.
Hallo Ralph.
Wenn Du den Motor mit der Hand durchdrehst und folgende Dinge eintreten, liest Du welchen Wert an der Schwungscheibe ab: NW-Rad beifahrerseitig on spot und Verteilerfinger etwa auf 11 Uhr und die Nocken Zyl. 1 (das ist von vorn vor dem Auto stehend auf der von Dir linken Seite die 2 am nächsten zu Dir stehenden Nocken; davon die vordere) im annähernden Totpunkt?
18 Grad Versatz entsprechen etwa eines Zahns.
Wenn jetzt auch der Wert der Fahrerseite bekannt ist, ist addiert ja schnell klar, ob das Ketten-[Spann-]System zu korrigieren ist: Spanner prüfen > Belag oder in toto neu; Kette neu. Wenn Kette neu, 2 Schlösser: 1 zum Durchziehen; 1 zum Verbinden.
Wenn die Schienen grüngelb bis gelb lassen, wenn bräunlich Tausch.
Außerdem den Verteilerteller korrekt einstellen. Es kommt schon mal vor, daß die Halteschraube locker ist.
Pragmatische Vorgehensweise; zu Zweit macht's mehr Spaß.
Guten Erfolg - Manjo

Hallo
Habe jetzt nochmal durchgedreht und NOckenwelle Zylinder 1 auf Markierung.
Dann 5 Grad Versatz vor OT.
Nockenwelle Zylinder 5 steht ziemlich exakt auf Markierung.
Dann nochmal durchgedreht und auf Kurbelwellen 0 gestellt.
Jetzt kaum NW Abweichungen.
Seltsam.
Kann das am Kettenspanner liegen?

Letztes Bild zeigt die Farbe der Gleitschienen.
Sehen eigentlich gut aus.
Was meint Ihr?

Danke und Gruß
Ralph

Nockenwellenstellungen bei 0 Grad

Hallo Ralph,

aus Deiner Beschreibung bin ich nicht ganz schlau geworden ("Nockenwelle Zylinder 5 steht ziemlich exakt auf Markierung"), aber nach den Bildern scheint doch jetzt alles top.
Die (in Fahrtrichtung) rechte Bank ist bei eingelaufener Steuerkette immer etwas später als die linke Bank, die Kette hat ja insgesamt ca. 1,80Meter Länge und wenn die sich z.B. 1% gelängt hat, dann ist die linke Bank mit ca. 50cm Kettenlänge einfach viel näher an der Kurbelwelle als die linke Seite mit weit über einem Meter, dementsprechend wirkt sich die Längung rechts stärker aus als links.
Theoretisch ist es möglich, dass sich die Kette in einem Abschnitt mehr gelängt haben könnte, dann würdest Du mehr Abweichung finden, wenn sich das längere Stück gerade entsprechend günstig positioniert hat.
Auf die Markierungen darf man aber auch nicht zu viel geben. Das sind Erhebungen in einem Gussteil, dass über eine elendig lange Toleranzkette oben auf dem Zylinderkopf verschraubt ist. Nicht mal die Markierungen unten auf der Kurbelwelle passen zu 100%. In den WIS-Unterlagen wird beschrieben die Nockenerhebung/Ventilerhebung zu messen, aber das ist noch viel windiger, weil man dabei extrem viel falsch machen kann. Fängt bei moderneren Motoren schon damit an, dass man das nicht mit Hydro-Stößeln machen darf (die sacken im Motorstillstand nämlich zusammen, wenn der Nocken bzw. das Ventil draufdrücken) und man muss die Messuhr exakt in Ventilrichtung justieren und i.d.R. den Punkt bei 1mm Ventilhub abpassen. Dazu gibt's dann Angaben, auf welcher Position die Kurbelwelle dann geradestehen sollte - wie gesagt: ein ziemlicher Schei*.
Dann doch lieber auf die groben Schätzmarken peilen, wir suchen ja immer nur Abweichungen die dem Versatz eines Zahnes am Nockenwellenrad entsprechen.

Grüße Martin

Schau wie das Kettenrad schon eingelaufen ist (Grad seitlich an den Zähnen und schaut aus als wenn der Radius auch ausgezogen ist),
wenn sich dem entsprechend die Kette auch gelängt hat, dann ist der Versatz doch klar.

klick HIER

Ok-vielen Dank.
Ich messe jetzt erstmal noch die Kompression und überlege dann wie es weitergeht,
Hat jemand evtl. eine guten Tip wie man die Benzinzufuhr unkompliziert unterbricht?
KPR Ausbau ist ja relativ aufwendig.

Beste Grüsse
Ralph

Na einfach die Kabel an den Benzinpumpen abmachen

Was aber sehr zu empfehlen ist sich selbst aus zwei Kabeln mit Bananensteckern und nem Schalter (min. 16A) einen Überbrückungsmechanismus zu bauen. Damit dann an Pin 8 & 7 im Sockel einstecken und man kann herrlich die Benzinpumpen über den Schalter an und aus machen. Das ist echt Gold wert bei Arbeiten am Mengenteiler & Co.

coralle schrieb: Hallo

Letztes Bild zeigt die Farbe der Gleitschienen.
Sehen eigentlich gut aus.
Was meint Ihr?

Was soll man dazu sagen?
Anhand der Farbe die Schienen beurteilen?
Wenn die grad neu sind geht das,aber soooo.
Nurmal so zur Info.

Sieht doch noch toll aus,oder??


oder auch nicht......


Eier nicht rum,mach den Rotz neu und gut.

Ein klarer Fall von "der erste Schein trügt"...Wie alt ist diese Gleitschiene ca.?