Zum Thema Haltbarkeit von Reifen

Unten ein interessantes Urteil zum Thema "alte Reifen" und Mindesthaltbarkeit. Hier ja auch schon mal diskuttiert.

Juergen



Neue Winterreifen beim Verkauf schon drei Jahre alt?

Runde Sache: Wenn ein Händler einen Satz Winterreifen als neu verkauft, obwohl die Pneus schon drei Jahre zuvor vom Hersteller angeliefert wurden, muss er dem Kunden nicht den Kaufpreis zurückerstatten. Das entschied das Amtsgericht Krefeld (Az. 82 C 460/02). „Für Autoreifen gilt, dass sie auch mehrere Jahre sachgerecht gelagert werden können, ohne die Eigenschaften von Neureifen zu verlieren“, so der Richter.
„Die durchschnittliche Lebensdauer eines PKW-Reifens am Fahrzeug beträgt heute gerade mal fünf Jahre“, argumentierte in dem konkreten Fall der Kläger vor Gericht. Nach spätestens zwei Jahren müsse er seine Neuerwerbungen also wieder wegwerfen. „Ein Fehlschluss“, hielt ihm der Richter entgegen: Für die Fahrtauglichkeit ihrer Produkte gibt die Industrie nämlich einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren an. Wenn der Kläger also die volle Laufleistung seiner Reifen ausnützen will, stößt er an die Grenzen der Verkehrstauglichkeit nicht wegen des monierten Alters, sondern höchstens wegen des bis dahin längst
abgefahrenen Profils. Im Übrigen wurde das Reifenmodell, um das es vor Gericht ging, zum Zeitpunkt des Verkaufs noch ebenso hergestellt, wie drei Jahre zuvor. Auch deswegen konnte hier nicht von ‚alten’ Reifen die Rede sein

Moin

das ist völlig legitim...............

siehe Reifenalter

Jean

Na, Jean, da wird in Deinem link aber der Bock zum Gärtner gemacht.
Der Artikel ist vom Bundesverband des Reifenfachhandels!!!
Man muß sich ja fast wundern, daß die nicht schreiben, daß auch bei zehnjährigen noch von Neureifen die Rede sein kann. Die wollen doch vorbeugen, daß sie auch ihre Ladenhüter noch loskriegen.

Gruß, Heinz

Nabend allerseits,

ich hol das Ding mal aus der Versenkung.

Da nicht wenige von uns ihre 2-3000km pro Jahr fahren, können da schnell 10 und mehr Jahre auf die Reifen zusammen kommen, bevor sie wegen Verschleiß ausgetauscht werden müssen.

Wie sind Eure Erfahrungen in dieser Sache bzw. wie geht Ihr damit um?

Steht doch schon alles da, nach 10 Jahren kann auch mal die Bereifung gewechselt werden
Der freundliche TüV-Prüfer weist einen ja auch auf einen empfohlenen Wechsel hin!

Gruß
Michael

Hallo Marinko,

da hast Du ja eine anständige Leiche wieder ausgegraben.
Das Thema Reifenalter halte ich für überbewertet.
Reifen, wie alle Gummis, altern hauptsächlich durch UV (was man ja an den sonnenzerschossenen Kalifornien-Autos sieht).

Steht das Auto immer in der Garage passiert wenig. Da sind 10J noch kein kritisches Alter.

thoelz schrieb: Hallo Marinko,

da hast Du ja eine anständige Leiche wieder ausgegraben.
Das Thema Reifenalter halte ich für überbewertet.
Reifen, wie alle Gummis, altern hauptsächlich durch UV (was man ja an den sonnenzerschossenen Kalifornien-Autos sieht).

Steht das Auto immer in der Garage passiert wenig. Da sind 10J noch kein kritisches Alter.

Hi,
ich habe für meinen Arbeitgeber 10 Jahre lang als Nebentätigkeit die Reifentests gefahren.
Das Verhalten der Reifen verändert sich sehr wohl.
Aber werden das 80% der Leute im normalen Betrieb nicht feststellen.
Allerdings in ner Grenzsituation(Plötzliches Ausweichen mit unter/übersteuern wird dann ggf das Fahrzeug verloren sein,überspitzt dargestellt.

Nach 5-6 Jahren würde ich die schon mal erneuern.

Ich hab gewechselt, meine alten Michelins waren 9 Jahre alt und hatten noch 6,5 bis 7mm und sahen gut aus. Die neuen sind leiser und weicher im Abrollverhalten. Meinem Bauchgefühl tut es auch gut. Gummi altert und verliert die Weichmacher, auch in einer Garage.

Meine Michelin waren 9 Jahre alt und sahen aus, als ob sie noch einige Jahre abreisen könnten.
ABER ihr Fahrverhalten war schlecht und da ich ich viel fahre erwischt es mich auch ab und zu mal im Regen und jeder Kreisel läßt den SL schon bei geringen Geschwindigkeit ins Rutschen bringen und als es soweit war, dass eine richtige Bremsung erforderlich war wurde es gaaaaaanz eng und da fiel die Entscheidung : runter mit den Dingern!
Das hätte ich mal früher machen sollen: keinerlei Probleme mehr im Regen, deutlich leiseres Abrollgeräusch und auf unseren beiden Alpentouren im letzten Jahr besonders in den Bergen ein großer Unterschied.
Mein Resultat wenn man öfters fährt und vor allem auch in den Urlaub: runter mit den alten Teilen, allein schon aufgrund der Sicherheit

Gruß Reinhard

Hallo Marinko,

ich sehe das auch entspannt, wie Thomas. Der TÜV hat die Reifen noch nicht bemängelt. Sie sind noch erstaunlich weich und augenscheinlich ohne Risse oder Beschädigungen. Wichtig ist auch, die Innenseite zu prüfen.
Wenn ich 7 Autos besitzen würde und die Reifen nach 5-6 Jahren wechseln wollen würde, würde mir das Hobby wegen der Verschwendung von Ressourcen quer im Magen liegen.
Wenn die Reifen gewechselt werden, kaufe ich sehr gute Reifen und der Preis ist dabei nicht entscheidend.

Michael

PS
Nebenbei bemerkt finde ich es gut, wenn alte Beiträge ausgekramt werden, um Information zu bündeln, sodass die Suchfunktion es leichter hat.

Moin zusammen,

ich habe da keine Bedenken in Bezug auf die HU.
Viele Wenigfahrer haben Reifen, die auch die 15-Jahremarke reißen und keine Beanstandungen bei der HU bekommen.

Mich zieht es eher in die Richtung, inwieweit die Mischung noch "weich genug" ist.
Irgendwie habe ich das Gefühl, das meine aktuellen Pneus (10-Jahre, ca. 20k. gelaufen), obwohl nach allen haptischen und optischen Kriterien noch iO., sie aber nicht mehr so sind wie noch vor 5-Jahren ................

Hi,
dann mach Sie doch neu und gut.
In Grenzsituationen wirst du es dann merken ob deine jetzigen was taugen.

Dreimal in meinem Autofahrerleben habe ich mich mit meinem Wagen völlig unerwartet gedreht.
Das erst Mal war ich übermütig und unerfahren. Die anderen beiden Mal war es jeweils mit alten Michelin-Reifen (top Profil aber Alter jeweils mehr als 6 Jahre) auf nasser Fahrbahn in einer völlig harmlosen Situation.
Zwischen diesen beiden letzten für mich sehr gefährlichen Aktionen lagen ca. 15 Jahre.

Mein persönliches Fazit: Nie mehr Michelin - nicht mal wenn die verschenkt werden - und nach 10 Jahren ist auf jeden Fall Schluss, da kommen alte Reifen runter.

Grüße Martin

Moin
Wer schonmal mit dem Motorrad mit alten reifen und gutem Profil sehr zügig eine schnelle kurve gefahren ist, für den erübrigt sich die Frage.
Irgendwann ist eben eine grenze erreicht und die Dinger sind durch.

Hi,

im Thunderbird-Forum ist letztes Jahr jemand durch Hilfe sämtlicher Schutzengel nur in einem Feld gelandet. Der aus den 80ern stammende Reifen rechts hinten hatte sich "völlig grundlos" in Einzelteile aufgelöst. Dabei lief dann die Bremse so heiß, dass die Trommel glühte. Der Schaden war um einiges höher, als der Preis für einen Satz Reifen, da legt man für ordentliche Qualität keine 500,- auf den Tisch.

Dass er Fremde und sich selbst fahrlässig gefährdete, will ich an der Stelle gar nicht weiter ausführen. Lieber durchschnittliche neue Reifen, als Testsieger im zarten Alter von > 10 Jahren.

Grüße, Günther

Hallo Günther,

klingt für mich eher nach einer festsitzenden Bremse als Ursache.

Die Hitze, die sich dann über die Felge auf den Reifen übertragen hat, hat diesen dann zerstört.

Das kann auch bei einem werksfrischen Reifen passieren.

Wie umgekehrt ein defekter Reifen eine Bremse zum glühen bringen soll kann ich nicht nachvollziehen.

Gruß
Frank

thoelz schrieb: Hallo Marinko,

da hast Du ja eine anständige Leiche wieder ausgegraben.
Das Thema Reifenalter halte ich für überbewertet.
Reifen, wie alle Gummis, altern hauptsächlich durch UV (was man ja an den sonnenzerschossenen Kalifornien-Autos sieht).

Steht das Auto immer in der Garage passiert wenig. Da sind 10J noch kein kritisches Alter.

Hallo Thomas
da bin ich ganz anderer Meinung. Meinem W111 habe ich nach 7 Jahren und gut 20.000km neue Reifen spendiert. Feinste Haarrisse waren nach 7 Jahren zu sehen und das Ding steht immer in der Garage. Profil war ok. In Frankreich dann, Regen, Kreisverkehr, bin ich in einer für mich als gemächlich zu bezeichnenden Geschwindigkeit reingefahren und schön untersteuerend durchgerutscht.

Beste Grüße
Thomas

Hallo Frank,

mir wurde die Geschichte so geschildert, ein Teil des Reifens soll sich da irgendwo eingeklemmt haben. Aber Du kannst natürlich recht haben, Deine Theorie liest sich zumindest schlüssiger. Um die Reifen mit Baujahr 1982 war es jedenfalls nicht schade.

Grüße, Günther

T-Modell schrieb:

thoelz schrieb: Hallo Marinko,

da hast Du ja eine anständige Leiche wieder ausgegraben.
Das Thema Reifenalter halte ich für überbewertet.
Reifen, wie alle Gummis, altern hauptsächlich durch UV (was man ja an den sonnenzerschossenen Kalifornien-Autos sieht).

Steht das Auto immer in der Garage passiert wenig. Da sind 10J noch kein kritisches Alter.

Hallo Thomas
da bin ich ganz anderer Meinung. Meinem W111 habe ich nach 7 Jahren und gut 20.000km neue Reifen spendiert. Feinste Haarrisse waren nach 7 Jahren zu sehen und das Ding steht immer in der Garage. Profil war ok. In Frankreich dann, Regen, Kreisverkehr, bin ich in einer für mich als gemächlich zu bezeichnenden Geschwindigkeit reingefahren und schön untersteuerend durchgerutscht.

Beste Grüße
Thomas

Hallo Thomas,
mein Beitrag war nicht so gemeint, daß ich völlig blauäugig uralte Reifen empfehle.
Selbstverständlich prüfe ich meine Reifen regelmäßig auf ihren Zustand.

Nur diese Formel 7 Jahre => automatisch weg, kann ich nicht nachvollziehen.

Es gibt doch sogar eine Richtlnie, nach der 5 Jahre als "neu" verkauft werden dürfen:

www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattun...fenkauf/reifenalter/

Das wird mit "sach- und fachgerechten Lagerung" begründet. Also ohne Witterungs- und UV-Einfluß.
So, wie die Reifen unserer Oldies.

500Km\Jahr, da schmeiße ich Reifen mit 5000Km weg?

Mit den Motorrad stellt sich die Frage nicht, da rubbel ich die Pellen recht zügig runter, die Alltagsautos müssen, anders als der SL, bei jedem Wetter ordentlich fahren, da wird getauscht wenn ich merke dass es nötig ist.

Willy