Ende einer Ausfahrt

 
Hallo zusammen,

Heute Abend hat es mich erwischt. Beim Linksabiegen auf einer Landstraße meinte jemand,  das er noch mich und ein nachfolgendes Fahrzeug überholen muss. Gott sei Dank gab es keinen Personenschaden. Aber der SL hat einen großen Kratzer bekommen. Abgesehen davon, daß die Polizei meint das ich Schuld wäre, weil ich rechts hätte anhalten müssen um den Überholenden vorbei zu lassen, treibt mich nun die Frage an,wie es sich mit dem Wertverlust bei der Schadensregulierung verhält. Das Auto war wirklich gut,  ohne Rost, im Erstlack etc. . Was meint Ihr, wie ich am besten vorgehen sollte. Danke im vorraus voraus, Kalle
 

Hallo Kalle,

au, das ist !!
Und es wird kompliziert, schau hier .
Zum Thema Wertverlust wissen andere sicher mehr.
Viel Erfolg bei der Schadenregulierung und der Reparatur! Hoffentlich kommt er bald wieder auf die Straße.

Hälsningar,
Lutz

Moin Kalle,

wenn es ein Wertgutachten gibt, ist eine Abrechnung des Schadens meist unproblematisch.

Das Abbiegen nach links und die sogenannte „doppelte Rückschaupflicht“ sind leider wirklich sehr kompliziert. Du muss den Anscheinsbeweis widerlegen, dass du die doppelte Rückschau unterlassen hast. Es sei denn, die doppelte Rückschau war nicht notwendig, beispielsweise, weil es ein absolutes Überholverbot gab. 

Viele Grüße von Carmine 

Hallo Kalle schade für das schöne Auto, alles Gute.
Hoffentlich hast du ein gutes Gutachten und einen Rechtschutz, dann nach einem guten Rechtsanwalt suchen. 
Hast du das Fahrzeug Vollkaskoversichert?

Oh Mann Kalle,

das Bild deines Wagens tue richtig weh. 
Und wenn ich mich nicht täusche hat der Rahmen unter der Tür auch nen Schlag weg….
Hoffentlich hast du eine gute Werkstatt, die das wieder richten kann. Ich drücke ganz fest die Daumen.
Halte uns bitte mal auf dem Laufenden.

LG
Arno

Moin. 

Herr Hörr in Bamberg hat einen originalen Richtstand. 

Viele Grüße von Carmine 

Vielen Dank für die Anteilnahme,  ich würde jetzt erst einmal einen eigenen Gutachter beauftragen,  bevor einer von einer Versicherung kommt. Haltet Ihr das für sinnvoll?

Wenn der Rahmen gerichtet werden muss, ist das wohl doch ein größerer Schaden? Bamberg ist ein bisschen weit weg. Kennt jemand eine gute Werkstatt für sowas im Münsterland?

Danke soweit und schönen Sonntag noch,
Kalle

Ja, Gutachten, Vollkasko und Rechtschutz, alles vorhanden.

Moin Kalle,

den Gutachter darfst du, respektive dein Rechtsanwalt beauftragen. Bei Haltungsdauer über 6 Monate nach Reparatur darf 130 % repariert werden, das heißt, wenn die Instandsetzung sonst ein wirtschaftlicher Totalschaden wäre. 

Viele Grüße von Carmine 

Das tut mir sehr leid und ist ein Schock, wenn man das Bild zu ersten Mal sieht. Du fragst nach einer Werksatt. Ich kann Dir nur den Rat geben, die Entfernung bei Deiner Werkstattwahl unterzuordnen. Habe vor einigen Jahren mehrfach die Werksatt von Grosser in Menden besucht und deren Arbeit bewundert. Die bauen regelrecht alles zum Neuwagen auf. 
Evtl. nimmst Du mal mit denen Kontakt auf und sie können Dir weiterhelfen. 
Viel Glück und Grüße!
Thomas 

Nach meiner Erfahrung beauftragt bei einem VK schaden die die VK Versicherung den Gutachter, da bist Du zunächst raus. Rede mit der Versicherung, dass zumindest ein Oldtimer Sachverständiger hinzugezogen wird, das sollte eigentlich klappen. Da die Polizei die Schuldfrage offensichtlich zu deinen Lasten eingeordnet hat, wird es wohl bei einem VK Schaden bleiben. Oder du klagst gegen die Schuldfrage, dann wird das aber alles lange dauern.

VG Michael

Oh man, nur gut das keine Personen verletzt wurden.

Aus eigenen Erfahrung, würde ich an deiner Stelle alles sofort einem Anwalt geben. Die Schuldfrage mal außen vor gelassen, die Versicherung macht auf jeden Fall Stress (das zahlen wir nicht, dies wird abgezogen und das wird gekürzt - trotz Gutachten)

Die richtige Werkstatt ist immer eine Vertrauens- und Glaubensfrage.
Ich würde an deiner Stelle auch einfach mal mit deinen lokalen Mercedes Niederlassungen sprechen. Die haben, auch heute noch, gute Fachleute die teilweise selbst 107ner Enthusiasten sind. Oder die kennen Spezialisten und sagen die dir auch. So ist es mir gegangen. Oder ruf mal den Technikreferenten aus deinem R107-Kreis an.

Bei Goggell findet man z.B. sowas  www.wagner.mercedes-benz.de/passengercars/startpage.html   nur ein Beispiel

Vollkommen richtig Thomas, eine vertrauensvolle Werkstatt ist das A und O.
Vielleicht denkt Kalle mal über das Autohaus Berlacher und unseren Christian (Obelix) nach, da wäre er in den besten Händen, auch zB. wenn der Versicherungsgutachter irgend einen Blödsinn schreibt oder festlegt….

LG
Arno

Oldtimerthommy wrote:

Das tut mir sehr leid und ist ein Schock, wenn man das Bild zu ersten Mal sieht. Du fragst nach einer Werksatt. Ich kann Dir nur den Rat geben, die Entfernung bei Deiner Werkstattwahl unterzuordnen. Habe vor einigen Jahren mehrfach die Werksatt von Grosser in Menden besucht und deren Arbeit bewundert. Die bauen regelrecht alles zum Neuwagen auf. 
Evtl. nimmst Du mal mit denen Kontakt auf und sie können Dir weiterhelfen. 
Viel Glück und Grüße!
Thomas 

Da der 107 ener ja noch da ist ist das Gutachten nicht relevant .
Das macht der Gutachter .Das Gutachten kann ihm vorgelegt werden.
Der Zustand des Fahrzeuges ist ja erkennbar
Ohne Anwalt würde ich nichts unternehmen

Ob die Reparatur Sinn macht (Unfaller) oder ob mann den verunfallten verkauft und nach Ersatz sucht muss überlegt werden

Teilschuld bringt bei VK nix da da nur der Schaden zählt unabhängig der Schadenshöhe,
wenn der repariert wird dann nicht pfuschen lassen sondern die kompletten Reparaturbleche von einer Karosseriewerkstatt einschweissen lassen der Schweller muss denk ich komplett neu

viel Geduld und Erfolg bei der Abwicklung

Hallo Kalle, schöne schei....e
Im Falle eines Kasko Schaden wirst du nicht am Versicherungs Gutachter vorbei kommen. Je nach Vertrag gibt es die Wahl der Werkstatt. Hoffe du bist direkt bei einer speziellen Oldtimer Versicherung das macht das ganze etwas einfacher. 
Viel Glück 
Paul 
 

Wenn es bei einem VK Schaden bleibt und nicht die Haftpflicht des unfallgegners maßgeblich ist -was soll dann jetzt ein Anwalt? Der kann doch gar nichts machen, solange keine Fakten - ein zusammengestrichenes Gutachten z.B. vorliegt. Erstmal also unbedingt morgen mal mit der Versicherung reden, da kommst du ohnehin nicht vorbei. 

VG Michael

Romeo wrote:

Wenn es bei einem VK Schaden bleibt und nicht die Haftpflicht des unfallgegners maßgeblich ist -was soll dann jetzt ein Anwalt? Der kann doch gar nichts machen, solange keine Fakten - ein zusammengestrichenes Gutachten z.B. vorliegt. Erstmal also unbedingt morgen mal mit der Versicherung reden, da kommst du ohnehin nicht vorbei. 

VG Michael

Was spricht bei dem Schadensverlauf und Schadenshöhe gegen einen Anwalt?
Insbesondere eine Rechtsschutzversicherung vorliegt.
Soll er die aufsparen, bis er ein Parkticket bekommt?

Ich denke, dass die Kernproblematik die Widerlegung der pauschalen Schuldzuweisung ist.
Sofern dass strittig ist, kann zumindest eine Teilschuld erwirtschaftet werden, was dann wieder Auswirkung auf die Schadensregulierung hätte.
Also wenn ich betroffen wäre, würde ich da keine Sekunde überlegen.

In meinem Beitrag habe ich unterstellt, dass es bei der festgestellten Schuldzuweisung bleibt. Wenn er gegen die Schuldfrage vorgehen will, sollte er natürlich sofort einen Anwalt hinzuziehen. Das hat dann aber zunächst indirekt mit der VK zu tun, denn wenn die Schuldfrage gedreht wird, haftet die Versicherung des Unfall Gegners. Dann wird aber alles dauern.

VG Michael

Moin. 

VK hin oder her. Der Sachverhalt wird dermaßen strittig sein, dass die Hinzuziehung eines Anwaltes meiner Meinung nach geboten erscheint. Deswegen habe ich an beiden Alltagsautos auch vorne und hinten Dashcams. Ich glaube, der 107 bekommt vorne auch eine. Beim S212 haben mir die Kameras bereits kurz nach Installation sehr geholfen. 

Viele Grüße von Carmine  

Moin Moin
bin etwas ratlos , um was es geht . Dashcams unterliegen
dem Datenschutz , somit immer ,mit Einschränkungen . Auf die sollte vielleicht auch , eingegangen werden , genauso
die Verwendung im Ausland . Die Sequenz unmittelbar vor einem Vorfall , ja , ständig ohne Anlass , nein . Jedes Bundesland ahndet das anders, in der Höhe der Strafe bei ständig eingeschaltetem Gerät .
Die Frage die eigentlich gestellt wurde war , Wertverlust .
mfg Günter Trunz

Der merkantile Minderwert wird seitens der Versicherung bei Oldtimern immer recht "stark diskutiert".
Es geht aber, habe ich bekommen.

Mahlzeit. 

Dashcams dürfen in Deutschland verwendet werden. Zur Beweisführung im Falle eines Unfalls ohnehin; mit Segen des BGH.

Ich habe die Dashcams, damit ich im Falle eines Unfalles nicht „im Regen“ stehe, wenn der Gegner plötzlich 10 Zeugen aufbietet. 

Zu mehr verwende ich die Kameras nicht. Die Verwendung im Ausland wird für mich relevant, wenn ich ins Ausland fahre.

2023 am Ostermontag wendete („aber oben war doch Stau“) eine Dame vor mir auf einer vierspurigen Straße über eine doppelt durchgezogene Linie (!) und fuhr mir beim S212 ins hintere Seitenteil. Dort waren 100 km/h zugelassen. Der Unfall ereignete sich bei 30 km/h, da ich aufgrund der unsicheren Fahrweise der Dame die Geschwindigkeit bereits verringert hatte. Die Versicherung übernahm noch am Dienstag nach Übersendung des Videos den Schaden voll. Waren etwas über 4.500 €. 

Fazit: Dashcams helfen. 

Viele Grüße von Carmine 

Hallo,
der Unfall ereignete sich auf einer Landstraße beim Linksabbiegen. War das ein Abbiegen zu einem Grundstück oder innerhalb einer Straßenkreuzung? Ich käme bei einer Straßenkreuzung nie auf die Idee, eine „doppelte Rückschaupflicht“ einzuhalten. Eventuell wäre anwaltlich die Schuldfrage hier zu relativieren.
Weiter ist die Frage, ob ich mit der Haftpflicht des Unfallgegners oder der eigenen Vollkasko (abgesehen von der möglichen Hochstufung) besser fahre?
Gruß
Walter


 

Hallo Walter,
für die doppelte Umschaupflicht gibt es keine Unterscheidung, ob man auf ein Grundstück einbiegt oder in eine andere Kreuzung, sie besteht immer!

Allerdings darf man  von hinten kommen eigentlich auch keine zum links abbiegen eingeordneten Fahrzeuge links überholen (rechts vorbei fahren schon). Das gilt z.B. auch für Fahrzeugkolonnen, wenn jemand von hinten aus der Kolonne ungeduldig wird und anfängt zu überholen und dann jemand von den vorderen FZ auch plötzlich überholen will und ausschert und dabei den von hinten kommenden in der Graben drängt oder sogar anrempelt
Von daher wird hier ja auch schon von Schuldverteilung geschrieben. in welchem Verhältnis entscheidet dann der Richter nach Auswertung der Unfallgutachten. der Linksabbieger kann z.B. von der Schuld komplett freigesprochen werden, auch wenn er sich nur einfach vergewissert hat, wenn er davon ausgehen konnte, dass ein Überholen an der Unfallstelle nicht zulässig war und er nicht damit rechnen musste (linksabbiegen im Überholverbot).
Was ist genau die doppelte Umschaupflicht?:
1. Entscheidung zum (links)-abbiegen
2. Innenspiegel/linker Spiegel und Schulterblick
3. Blinker links an
4. unmittelbar vorm abbiegen wieder Innenspiegel/linker Spiegel und Schulterblick
5. wenn frei, fahren
Das gilt natürlich auch fürs rechts abbiegen.

Nur zur Info, ich habe dies als Fahrlehrer 20 Jahre ausgebildet, davon einige Jahre als LKW-Fahrlehrer, für die die doppelte Umschaupflicht, aufgrund der schlechten Sicht im LKW, eine besondere Bedeutung hatte. Kameras machen das heute etwas einfacher, befreien aber nicht von der doppelten Umschaupflicht.

Klugscheißer Modus aus 
Ich wünsche dem Verunfallten alles Gute und dass er seinen Schaden ersetzt bekommt!
 

Die Schuldfrage beantwortet nicht die Polizei, sondern ein Gericht, wobei die näheren Umstände des Unfallhergangs berücksichtigt werden.
Ich würde hier auch einen Anwalt hinzuziehen.

Hälsningar,
Lutz

Wer hat geschrieben, dass die Polizei die Schuldfrage "beantwortet"? Ich nicht, und ich kann den Beitrag auch nicht finden.

Moin Moin
Hatte Kalle geschrieben . Aber sei es drum . Mal schnell den Spekulatius in den Raum geworfen 35.000 € Minimum Wertgutachten , gegenüber 20.000 € Schaden ,oder habe ich was übersehen .
mfg Günter Trunz

Hallo Thorsten,
es will mir nicht in den Kopf, immer die doppelte Rückschaupflicht walten zu lassen. Da fahre ich in der Stadt auf eine Kreuzung zu, will links abbiegen und muss juristisch vorgegeben damit rechnen, dass irgend ein Doofy mich noch in der Kreuzung überholen könnte? Juristen sind schon speziell, aber das ist lebensfremd und ich würde dagegen angehen.
Gruß
Walter
 

Hallo Kalle,

ganz schöne schxxxe. Wünsche viel Erfolg bei der weiteren Abwicklung.

Mich interessiert, wie im Zusammenhang mit der doppelten Rückschaupflicht einerseits die Paragraphen 1 und 5 (hier besonders Absatz 7) der StVO andererseits gewertet werden.

dejure.org/gesetze/StVO/1.html
dejure.org/gesetze/StVO/5.html

Pfalzfan wrote:

Hallo Thorsten,
es will mir nicht in den Kopf, immer die doppelte Rückschaupflicht walten zu lassen. Da fahre ich in der Stadt auf eine Kreuzung zu, will links abbiegen und muss juristisch vorgegeben damit rechnen, dass irgend ein Doofy mich noch in der Kreuzung überholen könnte? Juristen sind schon speziell, aber das ist lebensfremd und ich würde dagegen angehen.
Gruß
Walter

 

Hallo Walter, ich weiß nicht wie alt du bist, aber ich bin mittlerweile auch schon 58. Die doppelte Umschaupflicht gab es schon, als ich mit 16 meinen !b FS gemacht habe, ist also nicht neu. Die Gerichte machen ja Ausnahmen möglich und bewerten dies durchaus individuell auf den Einzelfall bezogen. Aber darauf darf man sich halt nicht verlassen. Und Fakt ist, dass bei Einhaltung der doppelten Umschaupflicht viele Unfälle vermieden werden könnten.